Ständige Nahrungsverweigerung- Unterzuckerung- Ausraster-Schreikrämpfe

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Ständige Nahrungsverweigerung- Unterzuckerung- Ausraster-Schreikrämpfe

Hallo. Ich habe eine Frage wegen meines Sohnes. Nun 4 Jahre alt. Er ist ein Frühchen der 35.SSW. Immer schon dünn gewesen und nicht gerade riesig. Wiegt 14,8kg und ist 104cm groß. Er hat immer schon schlecht gegessen. Aber es nimmt nun wirklich Ausmaße an. Vor allem auch wegen seines Verhaltens resultierend aus seinem Essverhalten. Morgens wacht er auf und bekommt wegen Unterzuckerung und Hunger direkt einen Schreikrampf. Er wechselt wild seinen Willen, weint und schreit dabei immer. Sein erster Satz: Ich will nichts essen, habe keinen Hunger. Es ist ein richtiger Kampf, ihn zum Frühstücken zu bekommen. Er verweigert das Essen. Dabei hat er übelste Wutanfälle, Schreikrämpfe..wir können in solcher Situation nicht zu ihm durchdringen. Alles reden, alles machen hilft nichts. Haben wir ihn irgendwie zum Essen gekriegt, ist er schlagartig anders drauf. Gut gelaunt, eben wie ein normales Kind. Vorher nicht. Wenn wir ihn nicht zum Essen kriegen, geht er oft schreiend in den Kiga. Im Kiga isst er auch oft kaum was. Hole ich ihn ab, hat er dieselben Zickenmanieren, Schrei- und Wutkrämpfe wie morgens. Mit seiner Schwester streitet er sich bis zum Mittagessen. Mittags isst er einigermaßen gut, wenn ich nach seinem Gusto gekocht habe. Sonst Verweigerung. Nachmittags Verweigerung beim Nachmittagssnack. Abends oft höchstens nur eine halbe Scheibe Brot mit ganz viel Überreden. Wir sind mittlerweile am Ende mit unserem Latein und am Ende mit unseren Nerven. Er braucht auf Grund seiner Nahrungsverweigerung den gesamten Tag Aufmerksamkeit. Dieses Verhalten raubt uns (seit nun eigentlich 3 Jahren) die Lebensfreude. Er hat schon als Kleinkind den ganzen Tag nur gebrüllt und niemand wusste, was mit ihm nicht stimmt. Er artikuliert max. 1x die Woche, dass er Hunger hat. Ihm fehlt völlig der Appetit. Es gibt massive Partnerschaftsprobleme und Konflikte zwischen meinem Mann und mir, weil keiner weiß wie mit ihm umzugehen ist, weil wir alle nur fertig sind und die Nerven blank liegen. Unsere Kinderärztin nimmt mich/uns nicht ernst...nach dem Motto: Wir sind doch alle schlecht gelaunt, wenn wir Hunger haben. Auch, weil er eben noch nicht völlig abgemagert ist. Aber bei ihm ist sein Essverhalten ja definitiv nicht mehr in einem normalen Maße. Ich weiß mir da nicht mehr zu helfen....Er sprengt mittlerweile die gesamte Familie... Sollte man es noch mal mit Homöopathie versuchen zum Appetit anregen oder sollte er zum Kinderpsychologen? Ich weiß einfach nicht mehr.... Vielen Dank und LG.

von Vanillepudding am 06.08.2014, 14:28



Antwort auf: Ständige Nahrungsverweigerung- Unterzuckerung- Ausraster-Schreikrämpfe

Liebe V., die wichtigste Botschaft ist: Ihr Kind ist normal groß und schlank aber nicht untergewichtig für sein Alter!! Ihre Wahrnehmung, was sein Gedeihen angeht, ist also leider nicht richtig und alleine daraus kann ein Teufelskreis wie bei Ihnen resultieren aus ständiger Sorge ums Essen, vermeintliches Versagen als Mutter, Unmut und Unlust des Kindes weil es ständig zum Essen gedrängt wird und die schlechte Stimmung spürt. Sicher sollte man mal prüfen, ob er wirklich ein Stoffwechselproblem hat, das ihn vor der Nahrungsaufnahme so "schwierig" macht, viel wichtiger erscheint mir aber, dass Sie einen Weg finden aus dieser Misere. Sprechen Sie doch mal mit Ihrem Kinderarzt, welche Möglichkeiten wie Kinder- und Jugendpsychiater, Familientherapie, Heilpädagogik,.... es in erreichbarer Nähe gibt. Wichtig erscheint mir, dass die gesamte Familie in ein Konzept zur Änderung einbezogen wird. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 06.08.2014



Antwort auf: Ständige Nahrungsverweigerung- Unterzuckerung- Ausraster-Schreikrämpfe

Dringenster Rat, macht unbedingt einen Termin bei einer Diätberatung, sei es Diätassistenten oder Oecotrophologen. keinen Hömopathen oder "Ernährungsfachmann (Begriff ist nicht geschützt). Zudem sollte psychologische Unterstützung angefordert werden. Im Idealfall Familienberatung. Weil, so wie das klingt, liegt da mehr im übel. Nur Kinderpsychater wäre das IMO der falsche Weg. Handeln ist gefragt, sonst kann sich eine (mögliche) Essstörung weiter manifizieren. Zudem lernt ihr als Familie mit soclhen Dingen zurechtzukommen.

Mitglied inaktiv - 06.08.2014, 17:19



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