Sohn ist in Klinik noteingewiesen worden+hat Heimweh nach Mama :-(

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Sohn ist in Klinik noteingewiesen worden+hat Heimweh nach Mama :-(

Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn wurde vergangene Woche mittwochs per Noteinweisung ins Kinderneurologische Zentrum eingewiesen mit Verdacht auf ADHS, Verhaltensauffälligkeiten, Absencen usw. Die Behandlung erfolgt teilweise durch strukturierten Tagesablauf, Umgang mit anderen Kindern, Tiertherapie, Spieletherapie usw. Ich darf nicht mit ihm in der Klinik bleiben, ihn nur an 4 Tagen pro Woche besuchen (3 Std. unter der Woche nachmittags) und am Wochenende den ganzen Tag. Die Begründung: dadurch dass ich AE bin, ist die Bindung zu eng geworden, ich bin ebenfalls körperlich und seelisch am Ende und wir beide bräuchten eine Auszeit voneinander. Die Ärzte und Schwestern haben mir gesagt, dass es notwendig sei, das Kind einfach in der Klinik zu lassen, aus medizinischen Gründen. Aber sogar bei einer Mandel OP darf die Mutter im Krankenhaus dabei bleiben oder ist das bei 6jährigen nicht mehr üblich? Er weint jedes Mal und gestern hat die Ärztin auch gesagt, ich soll heute zum Sprechtag kommen, denn bei meinem Kind sei das Heimweh schon extrem. Ich hab schon überlegt, ihn aus der Klinik wieder rauszunehmen, aber es ging ihm in den letzten Wochen immer schlechter, die Unruhe hat stark zugenommen und er war aggressiver denn je. Zum Schluss war es so, dass er im Kindergarten einem Kind auf den Brustkorb gesprungen ist und hinterher wusste er nichts mehr davon. Er begreift gar nicht, dass das Kind hätte sterben können. Ich hab mir gleich Hilfe gesucht, weil auch die Situation als Alleinerziehende daheim nicht mehr tragbar war. Ich konnte nichts mehr machen, am Ende ist mein Sohn sogar mit mir aufs Klo gegangen, er wollte mich nicht verlassen, er wolle nicht in den Kindergarten und nicht in die Schule, immer nur bei mir sein. Das ist nicht normal, ich weiß nicht, woher das kommt. Ich mache mir Vorwürfe, weil ich AE bin und mir Arme und Beine förmlich ausgerissen habe, um meinem Kind den Verlust des Vaters auszugleichen und habe darüber möglicherweise "zu viel des Guten" getan. Die Kinderkrankenschwester meinte: "Gehen Sie, der schreit nur 10 min, dann ist es vorbei. Der hat sie total emotional im Griff." Aber kann man das so sagen? Meinem Sohn soll doch geholfen werden in der Klinik, eine Diagnose gefunden werden, warum sollte ich nicht da bleiben dürfen, wenn es gar nicht anders geht? Die Kinder weinen sich da alle in den Schlaf, das kann doch nicht gut sein!!! Was würden Sie an meiner Stelle tun? Wenn ich ihn rausnehme, ist keine Diagnose da und er kommt möglicherweise trotz Hochbegabung auf eine Sonderschule, da würde ich NIE zustimmen!!! Es geht um sein Sozialverhalten und seine Aussetzer, die ich nicht beschreiben kann. Es ist ganz komisch. Die Ärzte versuchen, herauszufinden, ob es eine seltene Form der Epilepsie ist. Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits ist es wichtig, dass ihm medizinisch geholfen wird, aber was ist mit der Seele? Er wurde von allen verlassen, Oma, Vater etc. väterlicherseits. Er hat quasi nur mich gehabt und wusste, er kann sich IMMER auf mich verlassen. Wenn ich ihn jetzt auch noch - wie er denkt - "verlasse", hat das Schädigungen auf die Psyche? Ich habe Angst, dass wir dann zwar eine Diagnose haben, er mir aber nicht mehr vertraut.

Mitglied inaktiv - 10.06.2008, 07:49



Antwort auf: Sohn ist in Klinik noteingewiesen worden+hat Heimweh nach Mama :-(

Liebe T., Sie sollten den Kinderpsychiatern vertrauen und verstehen, dass ein Teil der Ursache der Probleme sicher auch in ihrer Beziehung liegt. Und dass sowohl Ihr Sohn als auch Sie selbst Hilfe und Therapie brauchen. Bitte halten Sie sich also an die Empfehlungen der Klinik und fragen Sie, was Sie tun können, welche Therapie Sie machen sollten, damit sie später wieder Ihren Sohn in richtiger Weise unterstützen können. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 10.06.2008



Antwort auf: Sohn ist in Klinik noteingewiesen worden+hat Heimweh nach Mama :-(

hallo traumfänger, ich habe ein paar deiner postings gelesen. das ist eine schwierige situation für dich und euch. wissen die ärzte von eurer vorgeschichte und dass dein sohn möglicherweise eine extreme trennungsangst hat? eine lösung habe ich nicht, aber ein paar gedanken. vermutlich hast sowohl du recht als auch die schwester. du mit der verlassensangst deines sohnes und die schwester damit, dass dein kind dich ganz gut steuern kann mit seinem verhalten. kinder manipulieren eben auch, sei es nun bewusst oder unbewusst, das hat nichts mit bösartigkeit zu tun. er hat jahrelang zeit gehabt herauszufinden wie er dich "zu nehmen hat", wie er sich in bestimmten situationen verhalten muss, um bei dir eine bestimmte reaktion hervorzurufen. woher weißt du, dass sich alle kinder dort in den schlaf weinen? ist die klinik wirklich so schlimm? dann mach dich schlau und suche eine bessere. ich weiß nicht ob es so etwas auch klinisch gibt, aber systemische familientherapie könnte ich mir gut für euch vorstellen um eure beziehungsmuster zu klären .denn ihr beiden stellt ein familiensystem mit natürlichen gegenseitigen verbindungen und abhängigkeiten dar. ich kann mir aber auch vorstellen, dass für dich die situation auch einfach so schlimm ist dass du überreagierst, also deine eigenen schuldgefühle und deinen eigene trennungsangst mit hineinbringst so dass du es dir unbeabsichtigt selbst schwerer machst als nötig. möglicherweise ist dein sohn deshalb so anhänglich weil er denkt er hat etwas schlimmes gemacht (die sache im kindergarten) und wird nun weggegeben. oder, dass mit ihm etwas grundlegend nicht stimmt. ich würde da mit dem arzt drüber reden denn dein junge braucht hilfe - wie du auch! - muss aber auch aufgefangen werden. was tust du für dich? machst du eine therapie? wie nutzt du den klinikaufenthalt deines sohnes für dich? du hast dich sehr, vielleicht zu sehr um ihn gesorgt schreibst du. nun hast du dich entschieden, einen teil dieser sorge abzugeben. dann bleib dabei; und mach dir nicht ZU viele gedanken sondern finde wege, dir selbst zu helfen. nimm doch eine gute freundin mal mit und lass sie ihre eindrücke von der klinik schildern; ohne vorherige berichte deinerseits. vielleicht hat er adhs, vielleicht auch nicht. vielleicht sind es "einfach" die lebensumstände der letzten zeit bei euch gewesen, die ihn so völlig am rad drehen lassen. schuldgefühle helfen dir nicht weiter. weder dir, noch deinem kind. manches im leben läuft eben wie es läuft. ich bin davon überzeugt, dass jeder und zu jeder zeit das beste gibt und tut, was er geben und tun kann. manchmal reicht das eben nicht, und dann tut das weh. aber manchmal ist es, wie es ist, ohne dass man etwas besser machen könnte. aber nun kannst du; du hast den ersten schritt in richtung hilfe suchen gemacht. keiner weiß wie eure reise weitergehen wird, aber wenn du weitergehst und dranbleibst wird es irgendwann besser. dabei wünsche ich dir viel kraft und dass du nicht nur für dein kind dabist, sondern auch für dich. vg, MF

Mitglied inaktiv - 10.06.2008, 09:53



Antwort auf: Sohn ist in Klinik noteingewiesen worden+hat Heimweh nach Mama :-(

Ja, das ist wohl so. Ich habe mit den Eltern gesprochen und die Kinder haben gesagt, dass sie auch die ganze Nacht weinen. Nicht alle, aber viele dort. Die Klinik hat ein gutes Konzept - und o Wunder, vorhin rief mein Exmann an, mit dem ich mich die letzten Jahre immer gestritten habe, und meinte, wir sehen uns heute dort und müssen uns mal unterhalten. Er sieht es genauso, dass wir, auch wenn wir uns nicht mehr verstehen, irgendwie einen Weg finden müssen, "friedlich" miteinander umzugehen zum Wohl des Kindes. Was tue ich für mich? Da ich fast zusammengeklappt bin, unterstützen mich Freunde und Familie, ich habe Medikamente zur Beruhigung bekommen und damit ich wieder schlafen kann. Ich habe einen Therapieplatz für Noah nach dem Klinikaufenthalt gesucht und mich an eine Familientherapeutin hier hin gewendet. Ich selbst bin in psychotherapeutischer Behandlung und habe einen Kurantrag für eine Mutter-Kind-Kur gestellt.

Mitglied inaktiv - 10.06.2008, 10:22



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