Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
ich wollte Sie fragen, ob man besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen muss, nachdem die Kinder (2 Jährige) einen Vormittag im Wald verbracht haben (ein mal wöchentlich von Frühjahr bis Oktober). Ich mache mir wegen des Fuchsbandwurms Sorgen. Es wird ja immer geschrieben, man soll vor dem Essen die Hände waschen, aber wie soll das "vernünftig" gehen im Wald. Zuhause bietet ja schon Hände waschen nur einen relativen Schutz, da ja die Fuchsbandwurmeier trotz Hände waschen theoretisch immer noch da sind, da es ja keinen 100 %-igen Schutz darstellt.
Sind besondere Maßnahmen zu treffen, wie separate Waldschuhe? Duschen nach dem Wald, Kleider bei 60 Grad waschen?
Mich würde auch noch interessieren, ob es schädlich ist, wenn man mit Straßenschuhen, bzw. Gartenschuhen durch den Wohnbereich bzw. Schlafbereich geht und anschließend Kinder auf dem Boden sitzen und die Hände auf dem Boden haben bzw. auf dem Boden spielen.
Danke im Voraus für Ihre Antwort!
von
insorge
am 01.03.2014, 15:07
Antwort auf:
Sind Kinder im Wald gefährdet?
Liebe I.,
wenn in den Wald nicht mehr Spaß und Freude gemischt mit ein wenig Abenteuer bedeutet für unsere Kinder und uns selbst sondern als Bedrohung empfunden wird, dann muss irgendetwas falsch gelaufen sein in unserem Leben. Viele haben wohl einfach nicht mehr gelernt, die "Schauergeschichten", die ständig über die Medien rauschen von echtem Leben und wirklichen Gefahren zu unterscheiden. Und diese lauern wirklich nicht im Wald sondern viel mehr in unserer Zivilisation, wo sich Kinder viel zu wenig aktiv bewegen, statt Beeren vom Strauch Dinge mit künstlichen Aromen verzehren,.......und statt dem Abenteuer draußen nur noch vor der Glotze sitzen.
Bitte genießen Sie also die Natur mit Ihren Kindern mit allen Sinnen und denken nie wieder an solchen völlig abwegigen Risiken.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 02.03.2014
Antwort auf:
Sind Kinder im Wald gefährdet?
Ich bin nicht Dr. Busse, aber auch er wird dir vermutlich schreiben, dass der Fuchsbandwurm eine eher theoretische Gefahr ist.
Wir wohnen direkt am Wald, daher schreib ich mal, was wir beachtet haben:
Wir haben den Kids eingeprägt, dass sie nichts im Wald pflücken und essen sollen, keine Früchte, Pilze..... Auch hier im Garten sollen sie die Brombeeren/Himbeeren/Johannisbeeren nicht von ganz unten pflücken. (Bei den Erdbeeren und generell im Gemüsebeet ist das allerdings nicht möglich, da hoffe ich einfach immer, dass da nicht grad zufällig ein Fuchs seine Bandwurmbefallene Hinterlassenschaft abgesetzt hat.). Wir waschen das Obst und Gemüse falls möglich, sonst nix.
Und wenn ich jedesmal die Wohnung oder Kleidung waschen/schrubben würde, hätte ich viel zu tun: Natürlich laufen die Mädels auch mal mit den Schuhen durch die Wohnung, nur der gröbste Schmodder darf doch bitte draußen bleiben.
Wichtiger beim Wald finde ich eigentlich, dass du regelmäßig auf Zecken kontrollierst. Aber auch da ist Panik wenig sinnvoll. Unsere Mädels hatten doch schon etliche Zecken, bis dato aber keine Anzeichen einer Borreliose, wir entfernen die Dinger immer möglichst schnell. (FSME ist hier bei uns kein Risiko).
Ich wünsch deinem Kind viel Spaß im Wald und dir die nötige Portion Gelassenheit. Spielen in Feld, Wald, Wiese ist doch genial für die Kids.
von
anja1166
am 01.03.2014, 16:26
Antwort auf:
Sind Kinder im Wald gefährdet?
Ich werde nie verstehen wsrum so viele Menschen die Natur als Gefahr sehen, obwohl sie doch das schönste ist.
Meine Kinder sind regelmäßig im Wald, im Stall ect.
Nie hqben sie sich dadurch irgendetwas eingefangen, ich have noch nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet.
Würmer ect können genauso gut auf Obst, Salat ect sein und ich behaupte jetzt einmal das die Gefahr dort grösser ist sich mit Würmern anzustecken besonders wenn man es nicht wäscht.
Wir als Kinder, oder auch meine Kinder haben sich nie mit Würmern ect angesteckt und wir bzw meine Kinder haben schon oft genug dreckige Hände im Mund gesteckt.
von
Crazygirl84
am 01.03.2014, 16:43
Antwort auf:
Sind Kinder im Wald gefährdet?
Atmen dürfen die Kinder aber noch, oder?
Wald ist doch keine Gefahr, sondern was schönes. Viele KInder würden da neidisch werden.
Wir haben als Kinder quasie im Wald gelebt, und einen Fuchsbandwurm hat sich da keiner eingefangen. Und das zu einer Zeit (vor über 20 Jahren), als das echt noch ein Thema was. Ab und zu hatte mal einer aus der Clique (etwa 10-15 KInder), Spülwürmer, na und, hieß es mal wieder Wurmkur und fertig war die Sache. Ich glaube die Kinder heute schleppen öfter Läuse nach Hause aus dem KiTa, als das sowas wie Würmer ein Thema wäre.
Extra Anziehsachen hatten wir nie-.Wir haben auch nie was gewaschen was wir gegessen haben, im Gegenteil. Haben teils sogar sowas wie "Vorratshaltung" betrieben wenn wir beim Bauern Rüben geklaut haben oder sontiges und die in unseren gebauten Buden dann gelagert haben. Und, Hände waschen oder sonstiges war was für "Pissnelken" und "Streber". Da gab es auch ein-zwei Familien wo die übeängstliche Elern meinten, der böse, böse Wald wäre gemeingefährlich. Tja, mit den Kindern wollte dann auch niemand wirklich was zu tun haben....
Was unsere Eltern aber gemacht haben, auf Zecken genaustens geschaut. da wurde wirklich drauf geachtet.
Es ist echt erschreckend welche Ängste heute Eltenu die Kinder übertragen - und sich dann wundern warum die später komplett "kaputt" sind.
Mitglied inaktiv - 01.03.2014, 18:23
