Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Hallo Herr Dr. Busse, unser Sohn (jetzt 7 Monate alt) schlief ab der 8. Lebenswoche wunderbar durch – 8 bis 11 Stunden. Zu Beginn seines 6. Lebensmonat fing er an in der Nacht wieder wach zu werden und auch zu weinen. 5 Wochen lang gab ich ihm in der Nacht wieder die Brust – in dieser Zeit wurde aus dem einmal wach werden auch manchmal dreimal. Dann habe ich damit aufgehört. Es ging meinerseits nicht mehr. Ich habe ihn nicht mehr rausgeholt, wenn er zu weinen begann – habe ihm nur Wasser gegeben, kein Licht angemacht– habe ihm nur kurz und leise zugesprochen, dass er mich hört und teilweise auch seine Arme festgehalten (hat mal früher beim Puken fantastische geholfen). Die Wachphasen variierten in ihrer Intensität, Dauer und Uhrzeit. Den Schnuller nahm er noch nie – also keine Hilfe. Die Umstellung für ihn war glaub ich hart (2 Wochen lang) – dann wurde es immer besser. Die folgenden 2 Wochen schlief er meistens sogar durch. Aber jetzt geht es wieder los. Er kommt jede Nacht zu verschiedenen Zeiten – manchmal nur 15 Minuten (Wasser trinken und kurz streicheln) aber auch über eine Stunde kann sich das hinziehen – mit wütendem Schreien, ständiges Augenreiben, Gähnen, Wasser trinken, Bettchen „schütteln“, kein Licht an, kein Wickeln, kein Rausnehmen. Nach über einer Stunde kann ich nicht mehr und nehm ihn an die Brust – schläft dann innerhalb von 10 Minuten ein. Leg ihn dann in sein Bettchen und er schläft weiter bis zum nächsten Wachwerden. Wobei das an die Brust nehmen in den letzten zwei Wochen nur 2 Mal vorkam. Unser nächtliches zu Bett gehen ist immer das gleiche Ritual – ich denke, dass das der Grund ist, warum er so super einschläft – OHNE Probleme. Er schläft durchgängig in seinem Bett, ABER immer noch neben mir an meinem Bett. Seine ersten Zähne (beide unteren) bekam er mit 5 ½ Monaten – ging ebenfalls reibungslos – kein Fieber – war auch noch in der Zeit wo er durchschlief. Er bekommt mittlerweile Vormittag zwei Mal die Brust, Mittag isst er super Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei + abgepumpte Muttermilch vom Vorabend und schläft danach zwischen 30 Minuten und 2 Stunden. Nachmittag (seit einer Woche) Getreide-Obst-Brei oder eine Flasche Milch (Säuglingsmilch). Abend 19 Uhr gibt es Getreidebrei (KEINE VOLLMILCH) und eine Flasche Milch. Gegen 20 Uhr leg ich ihn nach Kuscheleinheiten wach ins Bett und innerhalb von 15 Minuten ohne einen Ton schläft er ruhig ein. Nun hat mir eine Freundin VIBURCOL empfohlen – soll Wunder in der Nacht bewirken. Ich hab es so gehofft – nichts! Er wird auch mit den Zäpfchen (bisher zwei Nächte) wach – das gleiche Spiel wie oben beschrieben. Am Tag ist er meistens sehr quengelig – will immer bei mir sein, neues Spielzeug ist uninteressant und im Kinderwagen spazieren gehen wird sehr schnell beengend und langweilig für ihn – hab ich das Gefühl! Ich habe keine Idee mehr, was ich machen soll. Ich bin am Tag so erledigt und ich merke auch, dass ich in der Nacht so eine Art Wut habe, wenn er ewig wach ist und weint. Ich hasse mich selbst dafür, aber was soll ich dagegen machen??? Ich glaube nicht wirklich, dass es bei ihm zur Zeit um die Zähne geht. Ich habe eher das Gefühl, das er mittlerweile mitbekommt, dass ich als Mutter auch weg sein kann (Nebenzimmer) und dass ich ihm ja seit einer Woche auch Nachmittags nicht mehr die Brust gebe. Er ist wenn ich ihn so am Tag hochnehme oder auch Abends beim Kuscheln mit seinem Mund, seiner Zunge ständig irgendwo an meiner Haut dran und saugt ein wenig. Was kann ich sonst noch in der Nacht machen, dass er besser schläft? Kann es sein, dass die Zäpfchen nicht helfen? Haben Sie einen Rat für mich? Ich danke Ihnen für Ihre Zeit! Liebe Grüße Nanett und Darwyn

von Aprilscherz01 am 30.10.2010, 15:36



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Liebe A., auch wenn das vielleicht kein wirklicher Trost ist: alle Babys machen in diesem Alter solche Phasen durch, in denen sie unter anderem das viele Neue und die rasche Entwicklung verarbeiten. Sie haben das ja bisher sehr gut hinbekommen, dass Ihr Sohn so gut alleine einschläft und ich kann Sie nur ermuntern, das auch nachts mit so wenig Action wie möglich durchzustehen. Und sich tagsüber und wann immer es geht, mal für ein Stündchen hinzulegen, Freundin oder Oma mit ihm spazierengehen schicken, mit dem Papa abwecchseln,... - also einfach ganz pragmatisch dafür sorgen, dass sie nicht mehr als nötig strapaziert werden. Und wenn Sie den Eindruck haben, dass einmal kurzes Anlegen in der Nacht hilft, dann geht auch das. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 30.10.2010



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Warum bist du so furchtbar streng mit deinem Kind?? Es ist doch ganz normal, dass Babys in dem Alter nicht durchschlafen! Wenn dein Kleiner von der 8. Woche an schon durchgeschlafen hat, hast du einfach großes Glück gehabt - die Regel ist das jedenfalls nicht, die meisten Babys schlafen erst viel später durch! Vielleicht steckt dein Kind gerade in einem Wachstumsschub und hat deshalb einfach nachts wieder Hunger, auch wenn es vorher nachts keine Milch mehr gebraucht hat?!! Dafür sprechen würde, dass er sofort weiterschläft, wenn du ihn an die Brust nimmst! Hast du daran mal gedacht? Wo ist das Problem?? Warum tust du dir und vor allem deinem Kind den Stress an, nachts 1 Stunde lang an seinem Bett zu sitzen und ihn weinen zu lassen, wenn er sich an der Brust sofort beruhigt??! Ich verstehe das einfach nicht und finde es auch, ehrlich gesagt, sehr, sehr hart!! Wozu dieser Kampf? Das artet ja schon in eine Art Krieg zwischen dir und deinem Kind aus! Wozu? Warum nur??? Ich meine, dir geht es doch auch nicht gut damit, deinem Kind geht es nicht gut... warum willst du es zwingen, dich nachts nicht zu brauchen, um jeden Preis?? Und was wäre so falsch daran, dein Kind neben dir (in deinem Bett oder in einem Beistellbett) schlafen zu lassen, es gleich (nicht erst nach einer Stunde) an die Brust zu nehmen, wenn es aufwacht, und sofort - gemeinsam mit deinem Kind - weiter zu schlafen? Du wärst selber, trotz der nächtlichen Störungen, mit Sicherheit ausgeruhter tagsüber, und dein Baby wäre wahrscheinlich auch insgesamt besser drauf! Merkst du denn nicht, dass dein Kind einfach deine Nähe braucht und bei dir sein will? Körperkontakt, Geborgenheit, Liebe: davon lebt dein Baby, und es versteht nicht, warum es nachts nichts davon bekommen soll! Wie auch? Er "saugt" sofort an dir, wenn du ihn hochnimmst, will tagsüber ständig bei dir sein, ist quengelig - er vermisst dich! Merkst du denn nicht, dass dein Baby dich braucht, auch nachts? Er ist noch nicht einmal so lange auf der Welt, wie er in deinem Bauch war, ist doch noch so klein!!! In den meisten menschlichen Kulturen ist es auch heute noch normal, dass Babys bei ihren Eltern schlafen! Es widerspricht der Natur eines Babys, allein zu schlafen, denn ein Baby ist ein hilfloses Wesen, und das weiß es instinktiv auch! Es kann sich nicht wehren, wenn es bedroht wird - und nicht wissen, dass seine Eltern, anders als unsere Vorfahren, in festen, sicheren Häusern leben und es nicht z.B. von wilden Tieren bedroht wird. Deshalb haben Babys, wenn sie allein sind, schlicht und einfach Angst, und das ist auch gut so, weil ein natürlicher Schutzmechanismus! Wenn du aber die Angst und das Nähebedürfnis deines Kindes ignorierst und es weinen lässt, kann das im schlimmsten Fall sogar die Hirnentwicklung beeinträchtigen!

von rabarbera am 30.10.2010, 20:36



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Ich finde es einfach nur ungeheuerlich, wie Sie mich hier abstempeln als eine schlechte Mutter, die ihr Kind nicht liebt. Alles was Sie hier von sich lassen widerspricht dessen, was ettliche Kinderärzte den Eltern bzw. Müttern raten. Auch Herr Busse ist der Meinung, dass ich es bisher richtig gemacht habe. Vielen Dank, dass Sie mich in meiner Situation, die echt nicht einfach ist, von der Sie nur einen millionsten Bruchteil kennen, und ich gehe davon aus, dass Sie in solch einer Situation noch nie steckten, so angreifen und mich niedermachen wollen. Leider hilft mir das nicht wirklich, aber villeicht war das ja auch Ihre Intention mich als etwas Schlechtes abzustempeln.

von Aprilscherz01 am 30.10.2010, 20:52



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Sie können mir wirklich glauben, dass ich vor garnicht so langer Zeit in einer ganz ähnlichen Situation war und sehr wohl weiß, wovon ich spreche! Ich entschuldige mich aber dafür, dass Sie sich von mir als schlechte Mutter, die ihr Kind nicht liebt, abgestempelt fühlen - das war wirklich nicht meine Absicht und ist auch absolut nicht meine Meinung!! Alles, was ich sagen wollte, ist, dass ein Baby von nur 7 Monaten IMMER, auch nachts, Geborgenheit und Nähe braucht. Natürlich lieben Sie ihr Kind! Ich bin nur der Meinung, dass Sie z.T. eine merkwürdige Art haben, es zu zeigen, z.B. wenn Sie ihr Kind nachts 1 Stunde lang im Bett weinen lassen, obwohl es sich an der Brust sofort beruhigen würde... Selbst Dr Busse rät Ihnen, Ihr Kind notfalls auch mal an die Brust zu nehmen, wenn nichts anderes hilft!! Respekt! Derartiges habe ich bei ihm bisher noch nie erlebt! Warum wohl? Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken... Und Dr. Busse ist nunmal für seine "Zucht-und-Ordnung-Mentalität" bekannt. Ich teile seine Meinung nicht. Und es gibt auch genug Kinderärzte, die ein Vorgehen, wie er es bezüglich Stillen, Schlafen, Ernährung, Erziehung empfielt, nicht gut heißen! Dafür reicht es, im Nachbarforum bei Dr. Posth vorbei zu schauen, der ist auch Kinderarzt, unter anderem. Jetzt nur mal als Beispiel. Aber gut. Eigentlich wollte ich zum Nachdenken anregen, offenbar ohne Erfolg. Es war wirklich nicht meine Absicht, Sie zu verletzen! Ich bin sicher, dass Sie nur das Beste für Ihr Kind wollen, und so lange es "Experten" gibt, die ein derartiges Vorgehen, wie Sie es durchführen, bei der "Erziehung" eines Babys zum Durchschlafen unterstützen, kann man im Grunde keiner Mutter wirklich einen Vorwurf machen, die sich an die Empfehlungen der Experten hält, auch wenn diese Empfehlungen dem Kind nicht gut tun! MfG

von rabarbera am 30.10.2010, 21:09



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Dies ist leider ganz "normal". Bin auch der selben Meinung wie meiner Vorrednerin. Sie hat es auch nicht böse gemeint. Leider nun denken viele Babys müssen in dem Alter schon durchschlafen etc. Blödsinn! Unser Sohn ist nun 15 Monate und schläft auch noch nicht durch. Nachts abgestillt, habe ich erst mit 12 Monaten. Dies akzeptiert er nun auch. Aber Ihr Sohn ist doch noch soooo klein! Klar, ich weiß, es ist super anstrengend.....aber so ist es nun mal! Irgendwann schlafen alle Kinder durch! ;-) Liebe Grüße und alles Gute - und bald wieder ruhige Nächte. Manchmal kommen diese schneller als man denkt! :-)

von Lalelu2009 am 30.10.2010, 21:16



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Was wäre, wenn Dr. Busse, wie so viele andere Kinderärzte, nur wenig Ahnung hat, was das Schlafverhalten von Babys und den Umgang damit betrifft? Was wäre, wenn die Ratschläge, die so viele "Experten" erteilen, beeinflusst sind von der Angst, schon Babys wären manipulative kleine Monster, die man mit Liebe verwöhnen kann? Was wäre, wenn diese Angst so tief verwurzelt ist in unserer Gesellschaft, dass sie den Mutterinstinkt übertönt und Mütter davon abhält, nachts das zu tun, was ihnen das Herz sagt und was sie tagsüber ganz selbstverständlich machen: Das Baby in Zuwendung, Nähe und Zärtlichkeit zu baden, es zu beschützen, zu liebkosen und bedingungslos zu lieben? Was wäre, wenn dein Baby mit seinem Verhalten versucht, dir Folgendes zu sagen: Mami, so langsam merke ich, wie groß die Welt ist. Jeden Tag entdecke ich neue, aufregende Sachen.. Dinge, die wunderschön sind und Dinge die mir Angst machen. Nachts, wenn ich in meinem Bettchen liege, dann schwirren die alle durch meinen Kopf. Dort herrscht dann ein riesiges Durcheinander. Wenn du mich dann auf den Arm nimmst, wenn ich dich spüre, rieche und deine Milch trinken darf, macht mir das nicht mehr so viel Angst. Ich brauche dich dann, ganz nah. Was wäre, wenn du ihm darauf mit deinem Verhalten Folgendes antwortest: Mein Kind, ich liebe dich, deshalb bin ich bei dir. Aber was du dir wünschst, kann ich dir nicht geben. Dafür habe ich keine Kraft. Auch meine Liebe zu dir ermöglicht es mir nicht, über mich hinaus zu wachsen und so für dich da zu sein, wie du dir das vorstellst. Was wäre, wenn du ihm ohne "Aber" antworten könntest? Was wäre, wenn rabarbera Recht hat. Was wäre, wenn die Ursache für die Spannung in den Nächten in dir liegt, und nicht im Kind, wenn deine Wut unbegründet ist. Was wäre, wenn du ihren Beitrag noch einmal liest, ohne darin einen Vorwurf zu sehen. Schließlich geht es doch um dein Kind. Auch ich saß vor fast zwei Jahren vor dem PC und habe etwas gelesen, das mich zu der Erkenntnis führte, ich habe alles falsch gemacht. Ich habe bittere Tränen geweint, mich aber dennoch nicht als Mutter in Frage gestellt - ich habe es einfach nicht besser gewusst, den falschen Leuten vertraut, auf Expertenratschläge gehört, die für uns einfach nicht passten. Wie sollen wir uns als Mütter weiterentwickeln, wenn keiner uns in dieser Eigenschaft kritisieren darf, wenn jeder Einwand, jeder Vorschlag, jede andere Erfahrung als Angriff auf das eigene Elternsein interpretiert wird. Vielleicht - das wünsche ich dir sehr - gelingt es dir, dich nochmals unvoreingenommen mit der Thematik auseinanderzusetzen, auch unangenehme Erkenntnisse zuzulassen und wenn du das für nötig hälst, deine Einstellung und Vorgehensweise zu verändern. Deinem Kind wird die Auseinaandersetzung mit dir selbst nur zuträglich sein und dass du es liebst, steht überhaupt nicht in Frage. LG

von Kuscheling am 31.10.2010, 15:20



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Und was wäre, Kuscheling und rabarbera, wenn es nicht nur einen alleinselig machenden Weg gibt, sondern viele unterschiedliche? Was wäre, wenn das, was Ihr propagiert, nicht für alle Eltern hundertprozentig durchführbar ist? Was wäre, wenn jeder seinen eigenen Weg finden muss? Was wäre, wenn jedes Baby, jede Mutter, jeder Vater anders ist? Sorry, ich finde Eure missionierende Art langsam unterträglich! Und im Gegensatz zu Euch kann ich bei Herrn Dr. Busses Antworten keine "Law-and-Order"-Mentalität erkennen. Hört doch bitte endlich mit dem Kleinkrieg hier auf und lasst jede Mutter/jeden Vater selber entscheiden, welchen Rat sie annehmen, was sie umsetzen und was nicht! Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß im Leben, sondern noch ganz, ganz viele Farben dazwischen. Und das ist gut so!!

von trompetchen am 31.10.2010, 19:30



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Das Problem ist, dass zwar die Eltern sich aussuchen können, auf welche Experten- oder Nicht-Experten-Ratschläge sie hören und wie sie ihre Babys behandeln und erziehen. Aber die Babys können sich ihre Eltern und die Behandlung, die ihnen zuteil wird, nicht aussuchen! Ich bin der Meinung, wenn ein Baby deutlich zeigt, dass eine bestimmte Behandlung ihm nicht gut tut (z.B. dadurch, dass nachts eine Stunde lang weint) und die Mutter nichts daran ändert, obwohl sie genau weiß, was ihrem Baby gut tun würde und wodurch es sich beruhigen und wieder friedlich schlafen würde, dann sollte man zumindest versuchen, im Sinne des Babys, das sich noch nicht wehren kann, das Verhalten der Mutter zu ändern. Nenn es "missionarischen Eifer", wenn du unbedingt willst! Aber vielleicht bist du ja der Meinung, dass ein 7 Monate altes Baby nachts 1 Stunde lang weint, um seine Mutter zu ärgern oder zu quälen, oder weil ihm das Weinen so viel Spaß macht?? Was mir, ehrlich gesagt, ein Rätsel ist: wenn dir Kuschelings und meine Art nicht passt, warum liest du unsere Beiträge? Warum ignorierst du sie nicht einfach??

von rabarbera am 31.10.2010, 19:46



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Siehst Du, Du tust es schon wieder: Du unterstellst Jemandem etwas, obwohl sich diese Schlussfolgerung aus dem Geschriebenen nicht ergibt und Du weder die Person noch die Situation kennst. Nirgendwo habe ich geschrieben, dass ich die Meinung vertrete, dass ein Baby weint, um seine Eltern zu ärgern. Wie kommst Du darauf? Und: Du fängst schon wieder an, schwarz-weiß zu malen. Glaubst Du denn wirklich, dass irgendeine Mutter, die hier um Rat bittet, ihr Baby aus lauter Boshaftigkeit stundenlang schreien lässt? Ich leugne nicht, dass es Mütter gibt, die das tun. Aber die finden sich vermutlich weniger in einem solchen Forum... Ich möchte Dir mal ein Beispiel dafür geben, dass es durchaus auch mal sein kann, dass das Baby weint und man wenig bis nichts dagegen tun kann. Unser Baby hatte ganz am Anfang zwei Mal solch nächtliche Schreiattacken, in denen er sich durch nichts beruhigen ließ. Letztlich habe ich ihn nur in den Arm genommen und ihn festgehalten, ihm das Gefühl gegeben, dass ich für ihn da bin, aber ihn auch schreien lassen. Manchmal braucht man das einfach - sei es als Baby, sei es als Erwachsener -, dass man seinen Gefühlen ungehindert Lauf lassen kann. Ist es nicht viel schlimmer, wenn man dies stetig unterdrücken muss, nur weil unsere Gesellschaft höchst allergisch auf Schreien reagiert? Das aber nur am Rande. Hat mit dem eigentlichen Thema ja nichts zu tun. Und zu Deiner Frage, warum ich Eure Postings nicht einfach überlese. Bei dieser geballten Art des Auftretens in diesem Forum ist es auch einem ansonsten an dieser schon länger geführten Auseinandersetzung Uninteressiertem kaum möglich, dies ständig zu ignorieren. Mich persönlich stören Eure Angriffe gegen Herrn Dr. Busse immer mehr - zumal sie m.E. nach jeglicher argumentativer Grundlage entbehren und sich immer mehr zu einem persönlichen Kleinkrieg auswachsen. Sowas gehört aber nicht in ein Expertenforum. Und ich finde Eure selbstherrliche Art unglaublich nervig. Was gibt Euch das Recht, anderen Eltern das selbständige Denken abzusprechen? Jeder muss und wird seinen Weg finden - und es muss nicht unbedingt Eurer sein!

von trompetchen am 01.11.2010, 10:20



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Ich habe dir nichts unterstellt. Ich habe geschrieben: "Vielleicht vertrittst du die Meinung..." - wenn das nicht der Fall ist, ist es ja gut!! Dr. Busse vertritt jedenfalls diese Meinung; du kannst ja mal die Suchfunktion betätigen z.B. mit den Begriffen "Mätzchen" oder "Zirkus" - diese Antworten sprechen mE eine deutliche Sprache, und nachdem du dich als Anwältin von Dr. Busse betätigst, bin ich davon ausgegangen, dass du seine Meinung teilst! Aber da habe ich mich offenbar getäuscht, dann bin ich ja beruhigt! ;-) "Glaubst Du denn wirklich, dass irgendeine Mutter, die hier um Rat bittet, ihr Baby aus lauter Boshaftigkeit stundenlang schreien lässt?" Nein, natürlich glaube ich das nicht!! Wo, bitte, habe ich das geschrieben?? Merkst du eigentlich, dass du genau das tust, was du mir vorwirfst, nämlich Sachen unterstellen und schwarz-weiß-malen? Hast du mein 2. Posting überhaupt gelesen? Darin habe ich geschrieben, dass ich sicher bin, dass die Fragestellerin ihr Kind liebt und nur weger der mE falschen Empfehlungen bestimmter Experten sich so verhält - und sicher NICHT aus Boshaftigkeit! Offenbar reden bzw. schreiben wir gründlich aneinander vorbei... Dass ein Baby auch mal weint und man nichts dagegen tun kann, steht selbstverständlich außer Frage! Stell dir vor, unser Baby hatte die ersten paar Wochen seines Lebens leider JEDEN ABEND bzw. Nacht (und nicht nur 2mal!) solche Scheiattacken! Aber was, um Himmels Willen, hat das mit der Situation zu tun, dass eine Mutter ihr Baby absichtlich und aus erzieherischen Gründen im Bettchen weinen lässt, obwohl sie sehr wohl wüsste, was sie dagegen tun könnte, und das Baby höchstwahrscheinlich Hunger und/oder ein Nähebedürfnis hat, denn wenn es nur gerade Lust hätte, seine Gefühle durch Schreien rauszulassen, würde es sich wohl kaum SOFORT beruhigen, wenn man es aus derm Bettchen nimmt und an die Brust legt??! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du garnicht verstanden hast, worum es geht... Schönen Tag noch!

von rabarbera am 01.11.2010, 13:09



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Ich hoffe, du fühlst dich nun besser, nachdem du mir mitgeteilt hast, wie unerträglich und selbstherrlich du mich findest. Ich finde es schade, dass du aus meinen und rabarberas Beiträgen nicht mehr heraus lesen kannst, als einen Kleinkrieg gegen Dr. Busse, oder den Versuch zu missionieren. Da hast du, soweit es mich angeht, falsch interpretiert. Ich bedaure ebenfalls, dass du dir das Recht heraus nimmst, anderen Eltern das selbständige Denken abzusprechen. Jede Mutter kann schließlich selber entscheiden, ob sie meinen Rat annimmt, was sie davon umsetzt und was nicht. Bitte glaube mir, dass nicht jede so empfindet wie du und ich durchaus auch positives Rückmeldungen erhalte. Die zählen für mich und nicht Unmutsbekundungen wie deine, die darauf schließen lassen, dass du nicht verstehst oder verstehen willst, worum es (mir) eigentlich geht. Vielleicht ein Tipp, damit du dich zukünftig nicht mehr genervt fühlen musst von Antworten, die bereits auf der dritten Seite stehen: Es gibt hier eine Suchfunktion. Einen schönen Tag noch! PS: Natürlich gibt es nicht nur einen allein selig machenden Weg gibt, sondern viele unterschiedliche. Natürlich muss jeder seinen eigenen Weg finden. Natürlich ist jedes Baby, jede Mutter, jeder Vater anders. Wenn das, was ich propagiere (ein Kind anzunehmen, zu lieben, es zu respektieren, seine Bedürfnisse zu erfüllen und dabei auf den Mutterinstinkt zu hören) nicht hundertprozentig durchführbar ist, dann müssen die Eltern etwas ändern, etwas und nicht das Kind.

von Kuscheling am 01.11.2010, 14:07



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Liebe Aprilscherz, vorab: Es liegt mir fern Dr. Busse zu diskreditieren, es geht mir um das Wohl der Kinder, darum, Eltern, die ratlos sind eine Perspektive zu schaffen, einen Weg aufzuzeigen, wie man sein Kind ohne Tränen auf beiden Seiten durch die ersten Monate und Jahre begleiten kann. Es ist ein Angebot an Dich, keine Kritik an irgendwem. Rabarbera und Kuscheling haben mit dem was sie sagen vollkommen recht. Ja, es gibt Experten, die andere "Erziehungsmethoden" anraten, es ist aber Tatsache, dass die neusten Erkenntnisse ganz klar gegen das Ferbern sprechen, ja es sogar als Gefahr für eine reibungslose kindliche Entwicklung entlarven! Gemeint ist hiermit JEDE Methode, die dem Kind Körperkontakt untersagt, respektive auch das empfohlene Vorgehen seinem Kind von außen leise zu zureden. Entgegen dazu konnte keiner der wohlbekannten Aussagen, die gegen das nächtliche Kuscheln und Stillen sprechen als stichfest erwiesen werden! Zumindest nicht neusten Erkenntnissen nach..... Nimm Dein Kind immer zu Dir, wenn Dir danach ist! Das gemeinsame Schlafen und nächtliche Stillen vereinfacht das Zusammenleben für beide ungemein! Das, ohne dabei auf Kosten des Kindes ein Schlaftraining durchzuführen. Vielleicht möchtest Du unsere Thesen selbst nachlesen und Dich vielseitig informieren? Ich weiß, als Mutter bleibt wenig Zeit dazu aber wir sollten all kritisch sein einzelnen Aussagen gegenüber, es geht schließlich um unsere Kinder. Schau mal hier: Sue Gerhardt: Why love matters - how affection shapes a baby`s brain, Brunner-Routledge, 2004. (Mir wurde gesagt, es sei auch auf deutsch erhältlich) oder schnell zum lesen: "Die scheinbar simple Frage, ob ein hilflos schreiendes Baby hochgenommen werden sollte oder nicht ist angesichts dieser Erkenntnisse nicht mehr eine Frage des Erzeihungsstils. Unbestrittene Tatsache ist, dass Babys ihren eigenen Stress nicht abbauen können - sie können sich nicht bewußt ablenken, wenn sie erregt sind. In dieser Situiation produziert der Hypothalamus Signalstoffe, die zur Ausschüttung des Stresshormons Kortisol führen. In späteren Jahren reagiert das Hirn dann in Stresssituationen entweder mit hormoneller Überproduktion (Ängste und Depressionen sind Folge) oder mit Unterversorgung (emotionale Kälte und Aggression)." Aus: Braun, Walter: Früher Stress bremst das Gehirnwachstum, in Psychologie Heute, Nov. 2004, S. 12 oder hier: Schreien und allein lassen bedeutet Stress für ihr Baby Um Babys an die täglichen Schlafenszeiten zu gewöhnen, wird heute noch oft empfohlen das Kind ins Bett zu legen und das Schreien systematisch zu ignorieren. Es wird suggeriert, dass ständiges in den Arm nehmen das Baby "verwöhnt" und somit "verzieht". Es ist nicht zu leugnen, dass die Methode funktioniert. Ein Kind was keine Reaktion auf sein Rufen erfährt wird irgendwann aufhören zu schreien. Die Frage ist wie gefährlich das Anwenden dieser Technik ist? Dieser Artikel beschäftigt sich mit Forschungen die zeigen wie der Stress durch langes Schreien und Alleingelassen-Werden das sich entwickelnde Gehirn des Kindes beeinflusst. Warum schreien Babys? Das einzige Kommunikationsmittel zwischen Babys und Eltern ist es, ihnen durch schreien zu signalisieren das etwas nicht in Ordnung ist. Ihr Gehirn ist noch nicht ausreichend entwickelt um klar denken zu können und Pläne zu schmieden. Das Ammenmärchen dass Babys schreien um ihr Eltern damit zu manipulieren und zu kontrollieren ist somit hinfällig. Die Unfertigkeit des Gehirns beruht auf der Entwicklung die wir im Lauf der Jahre vollzogen haben. Vor ca. 4 Millionen Jahren konnte der Mensch sich das ersten mal auf zwei Beinen bewegen. Durch diesen Fortschritt und die gewonnene Freiheit der Hände war er in der Lage komplexere Aufgaben zu erfüllen. Dadurch wuchs im Lauf der Zeit die Intelligenz und somit auch das Gehirn. Durch den aufrechten Gang verengte sich das Becken der Mutter. Ein größeres Gehirn bedeutet auch ein größerer Kopf der nun nicht mehr durch das Becken passet. Die Natur löste diese Problematik durch einen Geburtszeitpunkt an dem der Kopf des Kindes noch durch das verengte Becken passt. Die frühere Geburt des Kindes hatte zur Folge, dass das Gehirn noch nicht in vollem Umfang entwickelt ist. Das menschliche Junge kommt von allen Säugern am wenigsten entwickelt auf die Welt. Das Warnsystem für mögliche Gefahren funktioniert von Geburt an, weil dieses das überleben des Kindes sichert. Ein Baby reagiert sehr empfindlich aufäußere Einflüsse. Laute Geräusche könnten für ein Kind ein möglicher Angreifer sein. Es kann nicht unterscheiden ob es sich um den Staubsauger oder ein angreifendes Tier handelt. Es hat nur die Möglichkeit sie um Hilfe zu rufen und das wird durch schreien vermittelt. Anders können Babys ihre Furcht nicht zum Ausdruck bringen. Das ist ihre Art mit uns zu kommunizieren. Schreien bedeutet Stress - Stress schädigt das Gehirn ihres Kindes Babys reagieren sensibel auf unsere Umwelt, dieser Zustand nimmt mit Älter werden des Kindes ab. Es kommen allerdings neue Ängste hinzu, wie z.B. die Trennungsangst. Auch ältere Babys und Kleinkinder sind also noch sehr empfindlich und es ist schädlich sie in ihrer Trauer alleine zu lassen. All diese empfundenen Emotionen bedeuten für das Gehirn ihres Kindes eine Welle von Stresshormonen. Beruhigen sie ihr Kind nicht durch trösten, schwirren diese Hormone lange Zeit im Gehirn ihres Kindes umher, wirken toxisch und schädigen es irreparabel. Dazu muss man klar stellen, dass sich die Informationen auf lang anhaltendes, ungetröstetes schreien bezieht. Schreien dass sich erst legt, wenn das Kind entweder erschöpft eingeschlafen ist oder es hoffnungslos erkennt dass keine Hilfe zu erwarten ist. Wenn ein Baby allein gelassen wird: wird sein Gehirn von einer Welle toxischer Stresshormone überrollt, werden keine Opioide in seinem Gehirn frei gesetzt, können die Stressreaktionssysteme des Gehirns und des Körpers auf überempfindlichkeit programmiert werden, werden Schmerzschaltkreise im Gehirn aktiviert , die denen durch körperliche Schmerzenähnlich sind. Es gibt weltweit eine Fülle von Studien die belegen wie frühkindlicher Stress dauerhaft negative Veränderungen im Gehirn eines Kindes hervorruft. Ein überempfindliches Stressreaktionssystem kann bedeuten, dass das Weltbild und die Erfahrungen überwiegend grundlos von einem Gefühl der Bedrohung und Anspannung gefärbt sind. Was genau geschieht im Körper ihres Kindes? Wenn ein Kind schreit wird das Stresshormon Kortisol in den Nebennieren ausgeschüttet. Lässt man ein Kind einfach schreien bleibt der Kortisolspiegel hoch, nur durch Trost kann dieser wieder gesenkt werden. Der spiegel kann eine toxische Höhe erreichen. Das kann dazu führen, dass Schlüsselstrukturen und -systeme im sich entwickelnden Gehirn des Kindes zerstört werden. Kortisol ist ein langsam wirkender biochemischer Stoff der in hoher Konzentration über Stunden im Gehirn verbleiben kann, bei klinisch depressiven Menschen sogar über Tage und Wochen. Trösten sie ihr Kind wird der beruhigende Botenstoff Oxytocin im Gehirn frei gesetzt. Dieser lässt den Stresshormonspiegel wieder sinken. Welche Folgeschäden können auftreten? Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen frühkindlichem Stress und der rapide ansteigenden Anzahl an Menschen besteht, die bereits als Heranwachsende unter Angststörungen und Depressionen leiden. Ein überempfindliches Stressreaktionssystem ähnelt einer fehlerhaften Alarmanlage im Kopf die bei der kleinsten Kleinigkeit reagiert. Situationen, die für gesunde Menschen unbedenklich sind, werden von welchen mit einem überempfindlichen Stressreaktionssystem oft als bedrohlich oder angsteinflößend interpretiert. Diese Stressprogrammierung in der frühen Kindheit kann einen Menschen im späteren Leben anfällig machen für: Depressionen Angststörungen Stressbedingte körperliche Erkrankungen Panikattaken Trennungsangst Angst vor dem allein sein Alkoholmissbrauch Nikotinabhängigkeit Quelle: Diee neue Elternschule: Kinder richtig verstehen - ein praktischer Erziehungsratgeber von Margot Sunderland, Rainer Schöttle, und Simone Blass Autorin: Katja Strübing

Mitglied inaktiv - 01.11.2010, 16:40



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Liebe "Aprilscherz01"! Auch, wenn Sie hier schon viele Informationen bekommen haben, möchte auch ich noch einmal etwas dazu schreiben. Natürlich wollen Sie nur das Beste für Ihr Baby - deshalb suchen Sie hier auch Rat, vermute ich. Inhaltlich kann ich mich meinen Vorrednerinnen einfach nur anschließen.... Weiterhin ist es so, dass gerade um den 6. Lebensmonat herum ein gewaltiger Wachstums- u. Entwicklungsschub stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt lernen Babys sehr viel dazu und müssen erst einmal lernen, mit den neuen Fähigkeiten und Erkenntnissen zurecht zu kommen. Wie würden wir uns denn fühlen, hätten wir von heute auf morgen Flügel und wüssten noch nicht, wie wir mit ihnen umgehen sollen? Wir wären frustriert, glücklich, verwirrt uvm. Wie dankbar wären wir, wenn uns jemand anleiten, führen und bei Frustration, Traurigkeit oder Hilflosigkeit trösten würde? Falls tatsächlich wieder Zähnchen kommen, so muss man übrigens sagen, dass die Frontzähne weitaus weniger Probleme bereiten, als die Eck- u. Backenzähne. Das heißt, dass es nichts zu sagen hat, wenn die ersten Zähnchen vollkommen beschwerdefrei durchgebrochen sind. Ein Baby tut ansonsten noch nichts anderes, als seine Grundbedürfnisse zu äußern. Es kann noch gar nicht VERwöhnt werden und wir Eltern dürfen ruhigen Gewissens alles tun, was dem Baby hilft, zur Ruhe zu kommen. Kann es also zufrieden einschlafen, wenn es gestillt wird, so dürfen wir Mütter das mit gutem Gefühl tun. Es ist richtig, denn nicht umsonst heißt der Begriff "Stillen" nun mal Stillen. :-) Leider werden wir in unserem Handeln allzu oft von außen beeinflusst und haben es verlernt, auf unser Gefühl und unseren (Mutter)instinkt zu hören. Sätze wie: "Schreien kräftigt die Lungen" "Das Baby hat Dich aber schon ganz schön im Griff" "Du darfst (dies oder jenes) nicht, weil das Baby sonst verzogen wird" "Wenn Du sie jetzt bei euch schlafen lässt, so wirst Du sie niemals aus dem Elternbett heruas bekommen" u.v.m. hört man sooo oft, dass man tatsächlich ins Wanken gerät und aus lauter Angst, etwas Falsches zu tun, den eben falschen Weg geht, indem man denkt, man erziehe dem Baby eine ungute Gewohnheit an, indem man auf seine "Forderungen" eingeht. Meine Tochter zum Beispiel konnte die ersten 3 Monate nur auf mir schlafen. Ich trug sie also gefühlte 24 Stunden am Stück und schlief nachts halb sitzend. Anfangs hörte ich auf meine Hebamme, die sagte, ich solle die Kleine unbedingt an ihre Wiege gewöhnen, eine Wärmflasche u. ein von mir getragenes T-Shirt hineinlegen, dass sie das Gefühl hat, sie läge bei Mama. Ich versuchte dies einige Tage lang, aus lauter Angst, es könne ihrer kleinen Wirbelsäule schaden, wenn sie krumm auf mir oder vor mir auf dem Stillkissen liegt. Pustekuchen! Ich informierte mich kurz, dachte nach und sagte mir: "Warum Mama imitieren, wenn Mama live verfügbar ist?" Seither schlief sie auf mir. Auch ich war also nicht frei von Verunsicherung! Nun, so ging es mir in vielen Bereichen und ich kam sehr schnell bei meiner Tochter und mir an und gab ihr, was immer sie brauchte. Tja, immer, wenn jemand prophezeite, dass sie sich an das ein oder andere gewöhnen würde, ignorierte ich es und siehe da: alles hat sich von alleine wieder gelegt u. eingespielt. Es waren immer nur Phasen und ich werde alles andere als von meiner Tochter tyrannisiert! Ich schreibe das alles nur, weil ich nicht weiß, warum sie verunsichert sind. Ob sie am Rande ihrer Kräfte sind weil....? oder ob sie einfach nur unsicher sind und Angst haben, etwas falsch zu machen, wenn Sie ihren Sohn stillen oder, oder oder.... Vielleicht ist das Passende für Sie dabei? Darf ich denn nachfragen, weshalb Sie das Baby nicht gleich an die Brust nehmen? Sie schreiben, sie können irgendwann nicht mehr anders, als Ihren Sohn an die Brust zu nehmen und schreiben fast rechtfertigend, dass es nur zweimal vorkam in den letzten beiden Wochen. Es darf ständig vorkommen und ein Baby in diesem Alter kann trotz Beikost auch nachts auch durchaus noch Hunger haben und vor Hunger schreien. Dieser Hunger muss dann natürlich befriedigt werden, aber das wissen Sie sicher selbst. Die Kleinen haben immer mal Phasen, in denen sie mehr Hunger haben oder umgekehrt mal so wenig Nahrung zu sich nehmen, dass man denken könnte, sie seien krank. Ansonsten ist das Saugbedürfnis noch sehr stark, das am Liebsten an der Brust befriedigt wird. Dass der Schnuller abgelehnt wird, ist vollkommen normal. Der Schnuller ist eben nur Brustersatz und nicht umgekehrt. Ich würde einfach empfehlen, das Buch "Ich will bei euch schlafen" von Sybille Lüpold zu lesen. Hierin wird das Schlafverhalten der Kleinen sehr gut erklärt und mit Vorurteilen, die noch in unseren Köpfen stecken aufgeräumt. (Es geht hierin übringens nicht ausschließlich ums Familienbett, wie der Titel eigentlich vermuten lässt) Wenn Sie nicht arbeiten müssen, oder sonstige Pflichten haben, die unaufschiebbar sind, so würde ich einfach vorschlagen, dass Sie immer ruhen, wenn auch das Baby schläft. Ein Entspannungsbad während das Baby mittags schläft ist toll. Ansonsten empfehle ich einen ausgiebigen Spaziergang am abend (evtl. im Tragetuch oder Bondolino). Frischluft macht unheimlich müde und gerade die Herbstluft ist toll, wie ich finde. Lassen Sie den Haushalt Haushalt sein und holen Sie sich Hilfe, wenn möglich. Kochen Sie vor, so dass nicht jeden Tag der Herd ruft. Schaffen Sie sich Freiräume, wo immer es geht, solange die jetzige Phase anhält. Das Baby braucht sie einfach. Klar, gibt es Situationen, in denen die Bedürfnisse des Babys nicht immer zu 100% erfüllt werden KÖNNEN, das steht außer Frage. Handelt es sich aber bei Fragestellerinnen, die einfach nur verunsichert sind, alles richtig machen wollen und Angst haben, ihr Baby zu verziehen, so können diese Frauen alle Bedenken sausen lassen und dem Baby geben, was immer es möchte. Mit Liebe, Nähe und Zuwendung kann ein Mensch gar nicht VERwöhnt werden. Hier noch ein Link zu etwas, das ich einer anderen Mutter in der Vergangenheit schrieb. Es passt nicht unbedingt zu Ihnen, gibt aber vielleicht trotzdem den ein oder anderen Gedankenanstoß. http://www.rund-ums-baby.de/kinderarzt/beitrag.htm?id=295626 Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiter helfen oder Anregungen geben, die nützlich für Ihre Situation sind!? Viele Grüße Andrea

von aspira am 01.11.2010, 22:05



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Vielleicht interessant.... http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/265959.html http://www.stillen-schlafen-tragen.de/schlafen/schlafen.html#054c4c9b7512dcc1e http://das-kind-muss-ins-bett.de/ http://www.yourbabysneeds.de/stille-momente

von aspira am 01.11.2010, 22:45



Antwort auf: Seit 9 Wochen kein durchschlafen mehr!

Hallo, mit großem Interesse verfolge ich seit längerem Eure Ratschläge und Diskussionen. Und ich freue mich über Euren Mut und "Hartnäckigkeit";-) Auch ich hatte am Anfang ziemlich viele unmögliche Empfehlungen bekommen, sei es denn wenn es um das Stillen ging oder um das Schlafen. Es ist erschreckend wie kalt und hart man manchmal den Kindern gegenüber ist. Natürlich ist es anstrengend, wenn das Kind nicht wie im Bilderbuch beschrieben "funktioniert!, aber die vermeintlich guten Ratschläge so mancher Fachärzte und Hebammen machen es nicht unbedingt leichter, weil man noch mehr unter Druck gesetzt wird. Man verliert fast so etwas wie ein natürlich gegebenes Mutterinstinkt. Wir haben glücklicherweise darauf vertraut und ich beobachte bei meinem Sohn (14 Monate) alles andere als "prophezeit". Viele Grüße und weiter so! Ewa

von EwaK am 03.11.2010, 20:46



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