Guten Morgen Herr Doktor Busse
Ich bin total geschockt, weil ich wahrscheinlich Schwangerschaftdiabetes habe, aber erst jetzt würde es entdeckt.
Ich hatte in der 26 SSW einen Glucose Test gehabt und der war unauffällig.
Seit Anfang der Schwangerschaft leide ich sehr häufig unter Blasenentzündungen und Scheideninfektionen. Seit paar Tagen mache ich mir zu Hause selber die Urinteststreifen wegen Blasenentzündung und durch Zufall habe ich auch entdeckt, dass ich manchmal Ketonkörper+++ im Urin habe.
Seit dem messe ich auch mein Blutzucker nüchtern (die Werte liegen um die 90) und 1 Std nach dem Essen noch die Werte sind meistens um die 170.
Ich bin total unruhig, weil ich Riesen Sorgen um meine Tochter habe. Ich habe Angst dass ich meiner Tochter schaden könnte.
Was kann ihr passieren? Sie würde in der letzten Woche (bei der 33+5) auf 2700g und 49cm geschätzt.
Mit welchen folgen kann ich nach der Entbindung rechnen? Ist es gefährlich für sie, dass die Schwangerschaftdiabetes bis jetzt nicht behandelt würde?
Ich bitte Sie um Rat.
MfG
von
Karolcia2a
am 24.01.2021, 06:34
Antwort auf:
Schwangerschaftdiabetes in der 35 SSW entdeckt
Liebe K.,
für Panik besteht sicher kein Anlass und sollte vor allem nicht auf Ihrer "Selbstdiagnose" sich begründen. Bitte lassen Sie das einfach Ihren Frauenarzt oder Hausarzt kontrollieren.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 24.01.2021
Antwort auf:
Schwangerschaftdiabetes in der 35 SSW entdeckt
Hallo,
ich war in genau derselben Situation wie Du. Bei mir war auch der "kleine" Zuckertest unauffällig. Obwohl mein Baby weit über der Norm lag (90. Perzentil) wollte mein Arzt nicht den großen Zuckertest bei mir machen. Ich habe mir dann das Blutzuckermessgerät von einer Kollegin ausgeliehen und habe festgestellt, dass meine Werte über den Grenzwerten lagen. Es ist mein 3. Kind und ich hatte vorher noch nie Schwangerschaftsdiabetes. Ich bin dann in eine diabetologische Praxis gegangen und dort wurde das Schwangerschaftsdiabetes bestätigt. Ich habe daraufhin meine Ernährung umgestellt (kein Zucker, wenig Kohlenhydrate) und habe versucht, mich etwas mehr zu bewegen (denn durch den Lockdown war ich viel weniger unterwegs). Ich hatte mir damals auch Sorgen gemacht, dass es zu spät entdeckt wurde, aber gerade in den letzten Wochen findet das größte Wachstum statt. Ich konnte - nur durch die Ernährung - den BU auf das 50. Perzentil senken. Ich habe im Juli ein kerngesundes Baby auf die Welt gebracht, das morgen schon ein halbes Jahr alt wird:) Das Baby war durchschnittlich groß und es war eine sehr schöne Geburt. Ach ja, Ketone im Urin hatte ich auch (fast jedes Mal). Meine Hebammen fanden das nicht so problematisch. Die Diabetologin meinte, ich soll dann doch wieder etwas mehr Kohlenhydrate zu mir nehmen. Das hat mich dann wieder etwas verunsichert. Ich habe während der gesamten Schwangerschaft immer ausreichend gegessen, habe nie gehungert o.Ä. Ich habe am Ende lediglich auf Süßes (auch z.B. mein Müsli am Morgen, weil es meinen Blutzucker mit der Milch sehr ansteigen ließ) verzichtet und habe vermehrt Vollkornprodukte gegessen und viel Gemüse und Salat. Die Ernährungsumstellung hat auch mir persönlich gut getan. Ich habe mich dadurch auch noch wohler gefühlt. Der einzige Wermutstropfen an der ganzen Sache war, dass die Zuckerwerte im Blut des Säuglings wenige Stunden nach der Geburt und auch noch einen Tag danach getestet werden müssen (Pieks in die Ferse). Deshalb musste ich eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Ich wäre sonst gerne direkt nach der Geburt nach Hause zu meiner Familie gegangen.
Ich würde an Deiner Stelle Deine Ernährung umgehend umstellen. Damit kannst Du sehr viel bewirken. Meld Dich gerne, wenn Du noch Fragen hast. Ich gebe meine Erfahrungswerte gerne weiter.
Viele Grüße und alles Gute!
von
Basiscontact
am 25.01.2021, 01:59
Antwort auf:
Schwangerschaftdiabetes in der 35 SSW entdeckt
Vielen lieben Dank für deine Antwort liebe Basiscontact. Deine Antwort hat mir viel besser gesagt und geholfen als die Antwort von Herr Doktor.
Also vor 10 Tage, in der 35 SSW würde sich bei mir Schwangerschaftdiabetes bestätigt. Der große Test würde bei einem Diabetologe durchgeführt und der Nüchternwert war 63, nach 1 Std 207 und nach 2 Stunden 144.
Die Ärztin hat mir bisschen Angst gemacht, dass man nicht weißt wie es lange dauert und welche Folgen für meine Tochter es haben kann.
Letztendlich habe ich seitdem mein Diät umgestellt und bewege mich viel mehr und die Zuckerwerte sind in Ordnung.
Ich hoffe es wird keine Auswirkung auf meine kleine Prinzessin haben.
Danke dir für deine Nachricht. Es beruhigt mich bisschen und gibt die Hoffnung dass es gut wird.
Aaaa... Und meine FÄ sagt dass meine Tochter hat sich nie auf dem Ultraschall als Kind von der Schwangerschaftdiabetes gezeigt. Sie ist zwar groß, hat aber sehr lange Beine (wie ich) und liegt in dem Normbereich.
von
Karolcia2a
am 05.02.2021, 14:11
