Frage: Schreiattacken

Hallo Herr Dr. Busse, wir haben ein Problem mit unserem Sohn Jannik (11 Mon.). Seit fast drei Wochen schläft er zunächst friedlich ein, wacht dann aber nach 1,5h wieder schrecklich schreiend auf. Er ist nur durch Rausnehmen zu beruhigen. Mittlerweile hat sich die Schlafphase so verkürzt, dass er bereits nach 45min kommt. Es wird immer schlimmer und beginnt nun auch bei seinen Tagesschläfchen (ca. 9.00-10.30 und ca.12.30/13.00-14.30). Im Bett liegen lassen und beruhigen, funktioniert nicht, da er nur noch mehr schreit, sich richtig reinsteigert, schwitzt (kalt) und apathisch wirkt. Er strampelt und hüpft mit seinem Popo bzw. hebt immer wieder seine Hüfte ruckartig. Familienbett haben wir ebenfalls schon probiert; hilft manchmal, aber oft wälzt er sich auch hier nur. Legt man ihn dann zurück ins eigene Bettchen, kommt er oft nach 1h wieder. Schmerzmittel (Ibuprofen) helfen, Viburcol kaum. Er hat einen regelmäßigen Tagesrhythmus und ein Einschlafritual. Bisher hat er eigentlich immer recht gut und durchgeschlafen. Dieses Verhalten kam urplötzlich. U6 war unauffällig. Zuerst dachten wir ans Zahnen; der Zahn ist aber seit Sonntag durch. Entwicklungs- und Wachstumsschub scheint ebenfalls möglich (er kann sich jetzt hochziehen, hinsetzen), aber so lange? KÄ setzt auf Einschlafhilfe Avena sativa. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Mein Kind leidet ebenfalls darunter, weil er tagsüber oft unausgeglichen, übermüdet und quengelig ist. Haben Sie einen Rat?

Mitglied inaktiv - 01.06.2011, 20:46



Antwort auf: Schreiattacken

Liebe K., das sieht wahrscheinlich für Sie dramatischer aus als es ist und entspricht einfach der ersten Traumphase, in der er viele Dinge vom aufregenden Tag verarbeitet. Ich kann Ihnen nur raten, ihn trotzdem in seinem Bett zu lassen und nicht rauszunehmen sondern nur mit leisem Reden und vielleicht sanftem Streicheln zu beruhigen, wenn er wirklich wach´ist dabei. Ausprobieren könnten Sie auch, die Schlafenszeiten zu verändern. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 02.06.2011