Frage: Schlafritual

Sehr geehrter Herr Dr.Busse, mein Sohn (Anfang 2) geht nicht gerne in sein Bett. So habe ich ihn abends immer in mein Bett mitgenommen und er sollte nach dem Schlafritual in sein Bettchen klettern (durch die entfernten Gitterstäbe) welches direkt neben meinem steht. Ich bleibe dann auch liegen,bis er eingeschlafen ist (dauert manchmal etwas länger). Dies hat auch eine kurze Zeit gut geklappt, dann brauchte ich mehr Geduld um ihn in sein Bettchen zu bekommen. jetzt ist der sehr nervenaufreibende Fall eingetreten, dass er gar nicht mehr in sein Bett will. Er "tobt" und schreit sich in Rage, sobald er in sein Bett muss. Ich lege ihn immer wieder in sein Bett, er klettert wieder raus, schreit und klammert sich an mich. Dann hab ich nicht mehr die Kraft ihn in sein Bett zurückzulegen, singe ihm Lieder, kuschel mit ihm und wenn ich ihn dann in sein Bett zurücklege geht alles von vorn los. Wenn ich das Zimmer verlasse klettert er raus, legt sich entweder in mein Bett oder läuft wieder ins Wohnzimmer. Irgendwas läuft derzeit völlig schief. Vielleicht können Sie mir einen Rat geben, wie ich diese Situation entspannt meistere. MfG. L.

von luckystar am 25.12.2010, 14:40



Antwort auf: Schlafritual

Liebe L., ich kann nicht verstehen, warum immer wieder genauso Eltern ihre Kinder zum Einschlafen so von sich abhängig machen. Natürlich findet es ihr Sohn viel lustiger, wenn Sie gleich mit ihm ins Bett gehen und da bleiben oder er den Abend aufbleiben darf mit ihnen. Trauen Sie sich doch bitte, klare Grenzen zu setzen und ihn zu erziehen. Bringen SIe ihn in sein Zimmer in sein Bett mit einem klaren Ritual und das war's. Danach verlassen Sie das Zimmer und gehen notfalls nur in 3 minütigen Abständen erneut hinein, erklären kurz leise, dass jetzt Nacht und Zeit zum Schlafen sein und gehen wieder. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 25.12.2010



Antwort auf: Schlafritual

Liebe "Luckystar" Bitte, bitte, lasse Deinen Sohn nicht alleine, so wie Dr. Busse es rät. Schau´ mal auf der Seite www.ferbern.de nach! Vielleicht hängt die Anhänglichkeit mit der Loslösung zusammen, mit Trennungsangst (woher auch immer...), vielleicht ist es die Wiederannährungskrise, beginnender Trotz, ein Entwicklungsschub? Evtl. ändert er seine Schlafgewohnheiten und ist noch nicht echt müde? Vielleicht lässt Du ihn einfach so lange er es braucht, in Deinem Bett schlafen, wenn es ihm dort besser geht? Der Punkt ist, dass Du ihm gar nichts im negativen Sinne "angewöhnt" hast und sicher dann alles richtig gemacht hast, wenn Du auf Deinen Sohn gehört hast. (Bei Bedarf schicke ich Dir gerne mal eine Linkliste mit allerhand Postings zum Thema Schlaf u. Schreienlassen bzw. alleine lassen, was nichts anderes heißt, als das Kind zu ignorieren. Das kann nie gut sein oder wie fühlen wir uns, werden wir von liebenden Menschen ignoriert?) Sei getrost für Deinen Sohn da und zwar so, wie es Dir Dein Herz und Dein Gefühl sagt. Du wirst nichts falsch machen oder Deinen Sohn gar "verziehen". Du zeigst ihm lediglich, dass seine Bedürfnisse oder gar Angst ernst genommen werden und Dir daran liegt, ihm Erleichterun zu verschaffen. Besorge Dir unbdingt das Buch "Ich will bei euch schlafen" von Sibylle Lüpold. (Es geht hier übringens nicht hauptsächlich ums Familienbett, wie der Titel eigentlich vermuten ließe, sondern allgemein um das Thema Schlaf bei Babys und Kleinkindern. Hier findest Du ganz tolle Erklärungen, die Dir weiterhelfen und einleuchten werden) Ich wünsche Dir alles Liebe und noch ein schönes Weihnachtswochenende. Viele Grüße Andrea

von aspira am 26.12.2010, 02:16



Antwort auf: Schlafritual

Hallo, vielleicht kauft ihr ihm ein ganz tolles grosses Kinderbett. Ich weiss nicht wie die Zimmergestaltung ist aber es könnte sein, dass eine leichte Zimmerumgestaltung angesagt wäre. Wir haben das so gemacht. Es ist jetzt kein Babyzimmer mehr sondern eine tolle Kleinkinderoase. Bevor wir ins Bett gehen räume ich sämtliche Spielsachen etwas zur Seite, damit man sie nicht unmittelbar sieht. Vielleicht könnt ihr auch jetzt ab dem zweiten Lj. ein neues Schlafritual beginnen das eben nicht mehr in eurem Bett stattfindet sondern in seinem neuen grossen Bett direkt. Im grossen Bett kannst du dich gut selber direkt neben ihn legen, damit er deine Nähe dennoch hat. Das ist sehr wichtig. Nach dem neuen Schlafritual (im Dämmerlicht) würde ich das Licht aus machen und im Gang Licht anlassen, Türe einen Spalt offen halten und ihn noch ein wenig streicheln und ein Liedchen Singen. Den Mittagsschlaf, falls noch vorhanden, würde ich auf höchstens 1h beschränken. Tägliche körperliche Beschäftigung ist wichtig, dass er wirklich müde ist am Abend. Eine Zeit bevor ihr ins Bett geht noch ankündigen, dass er noch etwas Milch haben dürfe und dann geht es bald ins Bett. So kann er sich schon mal damit abfinden, dass er langsam zu Ende spielen muss und seine Beschäftigungen entsprechend abschliesst. Er sollte dann auch keine Pendenzen, sag ich jetzt mal, mehr offen haben, damit er in Ruhe ins Bett kann. Sag ihm auch, dass jetzt alle Menschen schlafen und alle Kinder und alle Tiere. Grossmutter und Grossvater auch usw. Sag ihm auch, dass Papa und Mama auch schlafen gehen, wenn was ist kann er dich rufen und morgen werden wir wieder den ganzen Tag weiter spielen. Lg und frohe Festtage.

von mum1111 am 26.12.2010, 08:12



Antwort auf: Schlafritual

Hallo, unsere Kleine, auch gerade 2 Jahre geworden, will seit ca.2 Wochen abends nicht mehr ins Bett. Milttags gibt es kaum Probleme und sie schläft innerhalb von 5Minuten ein. Abends gibt es schon Geschrei wenn wir das Zimmer betreten. Ich halte nichts davon ein Kind schreien zu lassen. Ich denke auch, dies ist eine Phase von denen, die wir schon öfters hatten. Innerhalb der nächsten Wochen wird es sich legen und wir werden merken, dass sie entweder etwas neues kann oder gewachsen ist. SO läuft es bei uns halt immer. Ich drücke die Daumen, dass es sich bei Euch bald wieder gibt. Lieben Gruß,Cerrin77

von Cerrin77 am 26.12.2010, 18:45