Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
im Moment wird in den Medien viel über schadstoffbelastete Lebensmittel (Volvic Wasser, Fischstäbchen, Beba Säuglingsmilch) berichtet. Das beunruhigt mich etwas, da mein Sohn (3 Jahre alt) alles davon bekommen hat.
Wie ernsthaft schädigend schätzen Sie das für Kinder ein. Soll ich, dass beim Kinderarzt ansprechen oder sind das eher nicht wirklich gefährliche Belastungen? Kann so etwas wirklich ernsthafte Krankheiten auslösen?
Natürlich verzichten wir auf diese Produkte im Nachhinein aber es werden wahrscheinlich immer Produkte dazukommen, bei denen etwas schädliches festgestellt werden konnte.
Es ist kein schönes Gefühl, wenn man das Beste für sein Kind will und dann liest, dass es Produkte bekommt, die ihm vielleicht schaden könnten.
Ich danke Ihnen für Ihre Mühe.
Schöne Grüße
von
Anamavite
am 26.06.2020, 23:41
Antwort auf:
Schädliche Lebensmittel
Liebe A.,
auch bevor es solche Testfirmen gab, haben wir unsere Kindheit eigentlich ganz gut überlebt. Als wirkliche Bedrohung für unsere Kinder heute finde ich viel mehr die zunehmende Verunsicherung vieler Eltern, die ihren Kindern keinen sicheren Halt fürs Leben mitgeben und leider oft meinen, dass ständiges sekundengenaues Erfüllen aller Wünsche das wichtigste sei. Und dass Kinder von vor allem elektronischen Reizen oft schon als Baby überflutet werden und keine Ruhe mehr haben für ihre eigene Entwicklung. Natürlich ist es sinnvoll, wenn wir uns bemühen, unnötige Stoffe, die möglicherweise Schaden anrichten können, aus unserer Umwelt und Ernährung fern zu halten. Der damit leider manchmal verbundene fast religiöse Eifer und die unnötigen Ängste, die daraus entstehen, nützen aber niemandem. Die sinnvollste Regel lautet: wo immer möglich saisonale und regionale Produkte kaufen und vor allem auf Fertigprodukte aller Art verzichten und sich auf den Spaß beim gemeinsamen Zubereiten von Mahlzeiten besinnen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 27.06.2020
