Frage: Säuglingsschlaf

Guten Tag Herr Dr. Busse, bzgl. des Schlafes meines Sohnes (15 Wochen) habe ich folgende Probleme: Er findet nicht selber in den Schlaf. Er wird quengelig, ich halte ihn zur Beruhigung, er beruhigt sich, ist müde, schläft nicht ein, wird quengelig usw. - eine Spirale. Die Erlösung tagsüber: ich lege ihn in den Kinderwagen und schaukel ihn in den Schlaf bzw. gehe spazieren. Abends / nachts klappt das nicht. Ab 20h (Abendritual) halte ich ihn und nach der Stillmahlzeit um circa 23h schläft er (z.T. erschöpft) ein. Seine durchschnittliche tägliche Schlafdauer: circa 14 Stunden (davon 4,5 Std tagsüber). Nun meine Fragen: Wie kann ich meinem Sohn insb. abends helfen, besser in den Schlaf zu finden? Ist es normal, dass Säuglinge in diesem Alter erst um 23h einschlafen? Reichen 14 Std. Schlaf aus?

Mitglied inaktiv - 19.02.2010, 15:35



Antwort auf: Säuglingsschlaf

Liebe K., Sie müssen Ihrem KInd einfach die Chance geben, das selber Einschlafen zu lernen. Bisher ist er abhängig von Ihnen mit Halten und Schaukeln. Da liegt das Problem. Legen Sie ihr KInd immer dann, wenn es anfängt ,müde und quengelig zu werden, sofort in einem abgedunkelten Raum in sein Bett, kuscheln es ein und setzen sich dann nur leise redend daneben, tun aber sonst nichts, egal wie lange es dauert. Denn Schaukeln etc. setzen ja immer einen erneuten Reiz und beruhigen nicht sondern lenken nur ab und heizen das Nervenkostüm erst recht auf. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 20.02.2010



Antwort auf: Säuglingsschlaf

Hallo! Bitte mache Dir keine Gedanken! Ein Baby in diesem Alter kann noch gar nicht alleine in den Schlaf finden und dies auch nicht lernen, da sein Gehirn rein neurologisch noch gar nicht in der Lage dazu ist. Gib Deinem Sohn Nähe und Geborgenheit und begleite ihn in den Schlaf wann und wie er es braucht. Ein Baby muss erst noch seinen Rhythmus finden und das braucht Zeit. In den ersten 4 Lebensjahen muss kein Baby und später Kleinkind alleine einschlafen können. Dies ist ein Reifeprozess, der erst nach und nach stattfindet. Unsere Tochter schlief in den ersten Monaten auch erst um 22:30 Uhr ein. Es war einfach ihre feste Zeit. Auch, wenn sie mal früher schlief, wachte sie nochmal auf, um ihren definitiven Nachtschlaf erst um 22:30 Uhr zu halten. :-) Mittlerweile schläft sie übringens meist um ca. 20:30 Uhr ein. Die Kleinen finden ihren Rhythmus, wenn man sie zu nichts zwingt, sondern geduldig bleibt. Ein Baby kann im gesamten ersten Lebensjahr definitiv NICHT VERwöhnt werden. Alles, was es tut, ist reine Bedürfnisäußerung und wenn es weint, so hat es defnitiv etwas. Und sei es "nur" das Bedürfnis nach Deiner Nähe. Wir erwarten leider viel zu viel von unseren Kleinen, da von außen ein enormer Druck auf uns Müttern lastet. Die dauernden Fragen, ob das Baby auch schön schläft oder dumme, veraltete Aussagen, wie "Du musst das Baby auch mal schreien lassen", verunsichern uns und lassen uns an unserem gesunden Mutterinstinkt zweifeln. Besorge Dir bitte das Buch "Ich will bei euch schlafen" von Sibylle Lüpold und "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück". Du wirst um einiges gelassener und beruhigter mit Deinem Baby umgehen können. Hast Du es schonmal mit einem Tragetuch versucht? Unsere Tochter schlief darin und mit ca. 4 Monaten im Bondolino von Hoppediz ausgezeichnet und so tief, wie sonst nirgends. Falls Du Fragen zum Thema hast, so stelle sie hier ruhig und ich werde versuchen, Dir weiter zu helfen. Vielleicht hilft es auch, es in den Armen haltend, umherlaufend zu stillen? Nun versuche ich mal hellzusehen; Hr. Dr. Busse wird Dir vermutlich empfehlen, dass Dein Baby lernen muss, alleine einzuschlafen und sich selbst zu beruhigen. Vielleicht sogar, dass Du solche "Mätzchen" nicht mitmachen musst. Lt. seinem Ratschlag, sollst Du das Baby nicht wiegen und auf den Arm nehmen, sondern im Bettchen liegen lassen und nur leide reden. Manchmal rät er auch zum Buch JKKSL und somit Ferbern. Auf der Seite www.ferbern.de kannst Du nachlesen, was ein solches Schlaftraining für Dein Baby an Leid bedeutet. Bitte höre nicht auf solche oder ähnliche Ratschläge. Dein Baby braucht Deine Nähe und die darfst Du ihm getrost geben. Alles Liebe und eine wunderschöne sorgenfreie Zeit mit Deinem Söhnchen Andrea

Mitglied inaktiv - 19.02.2010, 22:28



Antwort auf: Säuglingsschlaf

Aspira hat völlig recht! Du hast Dein Baby 10 Monate in Deinem Bauch getragen....es wurde immer beim Schlafen begleitet, hat Tag und Nacht Nahrung bekommen, wurde gewiegt und gewärmt....Man kann nicht erwarten, dass es innerhalb von 4 Monaten lernt all das nicht mehr zu tun. Die Umstellung auf "diese Welt" ist für Säuglinge hart genug! Mach es nicht noch härter durch rythmisches Stillen oder Schreienlassen! Laß Dein Baby in Deiner Nähe sein, begleite es, wann immer möglich. dann wird es ausgeglichen sein und in seinem eigenen Tempo lernen zu schlafen. Würdest Du an einer Blume ziehen, damit sie wächst? Du solltest auch nocht an Deinem Kind ziehen! Und wenn es besser auf Deinem Arm einschläft, dann ist das eben so. Das wird es mit 18 gewiß nicht mehr tun! Ich bin selbst Mama und seit meine Tochter meine bedingungslose Nähe spürt, schläft sie um einiges besser! Tausende nehmen ihren Hund mit ins Schlafzimmer oder gar ins Bett, aber ein Kind soll alleine einschlafen....das ist nicht fair! Vertrau auf Dein Herz! Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 20.02.2010, 09:37



Antwort auf: Säuglingsschlaf

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, herzlichen Dank für Ihre Antwort. MfG, K.

Mitglied inaktiv - 21.02.2010, 22:06