Plötzlicher Kindstod - neue Erkenntnisse und nächtliches Stillen im Elternbett

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Plötzlicher Kindstod - neue Erkenntnisse und nächtliches Stillen im Elternbett

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, danke für dieses Forum und die Möglichkeit, kostenlos Fragen zu stellen... es ist so hilfreich, bereits gestellte Fragen und deren Antworten durchzustöbern. Nun habe ich aber selbst eine Frage zum Thema, das schon tausendfach durchgekaut wurde: Der plötzliche Kindstod. Ich glaube, weitgehend informiert zu sein und mich auch an die Richtlinien zu halten: Das Babybett völlig kahl zu belassen, ausschließlich zu stillen, kühle Raumtemperatur/ leichte Bekleidung sofern bei diesem Wetter möglich,(theoretisch) ein Balkonbett im Elternzimmer, einen Schnuller verweigert er. Leander ist heute10 Wochen alt, ist reif geboren und hat keine bekannten Risikofaktoren (außer seinem derzeitigem Alter und seinem Geschlecht). Nun meine Frage: Leander "hängt" permanent an meiner Brust und hat ein riesiges Saugbedürfnis - auch nachts. So versuche ich ihn zum schlafen in das Balkonbett zu legen, unter Umständen klappt das auch für kurze Zeit, bis er wieder an die Brust möchte. Das geht schätzungsweise etwa sechs Mal nachts. Irgendwann bin ich so müde, daß ich beim Stillen (im Liegen) einschlafe und meine Sorge beginnt, denn damit schläft er ja nicht mehr in seinem Bett, sondern bei mir. Ich treffe sämtliche Vorsichtsmaßnahmen: Keine herumliegenden Kissen oder sonstiges im Bett, meine Bettdecke reicht bis zu den Knien. Zwischen Wand und Bett ist keine Lücke, Leander und ich schlafen (damit der Vater durchschlafen kann) "allein zusammen" in einem großen Bett. Dennoch habe ich eine Riesenangst, mein Kind könnte aufgrund des gemeinsamen Schlafens versterben. Gibt es dazu neuere Daten, außer der Empfehlung, nicht gemeinsam mit einem Säugling im Bett zu schlafen (was ja auch kontrovers diskutiert wird)? Und gibt es generell neue Empfehlungen zur Prävention? Ich weiß, daß ich schon fast alles beachte, aber meine Angst ist so unendlich groß... (übrigens haben wir auch den Angelcare [dazu müsste er aber in seinem Bett liegen], und den Snuza für die Windel, den Erste-Hilfe-Kurs inklusive Herz-Lungen-Wiederbelebung habe ich kürzlich absolviert). Insofern bin ich sicher auch etwas paranoid...und würde dennoch gerne Ihre Einschätzung hören. Danke für das Lesen meiner Frage und eine Entschuldigung für die Ausführlichkeit, ich wollte einfach nichts vergessen zu erwähnen. Liebe Grüße Elisa und Leander

von Elisabeth3011 am 11.08.2014, 15:14



Antwort auf: Plötzlicher Kindstod - neue Erkenntnisse und nächtliches Stillen im Elternbett

Liebe E., es ist einfach keine gute Idee, wenn Sie es zulassen, dass Ihr Kind sie als "Dauerschnuller" "missbraucht": Und natürlich ist es nicht sinnvoll, dass Sie dann gemeinsam im Elternbett vor Erschöpfung einschlafen. Außerdem soll Ihr KInd lernen dürfen, alleine in den Schlaf finden zu finden. Also bitte ihren Sohn erst Stillen, dann bettfertig machen und noch wach in sein Bett legen. Und dann notfalls so lange nur leise redend oder singend daneben sitzen bleiben bis er zur Ruhe findet. Mehr nicht!!! Auch nachts dann genauso und nicht meinen, beruhigen geht nur Stillen. Vertrauen Sie darauf, dass auch Ihr Dasein und Stimme ausreichen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 11.08.2014



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