Frage: Nächtliches Aufwachen

Sehr geehrter Herr Doktor Busse, meine Tochter, 5 Monate alt, wacht in der Nacht zusätzlich zu den Stillmahlzeiten ständig auf, d.h. aller 2-3 Stunden. Sie läßt sich durch streicheln, singen oder ähnliches nicht beruhigen, ich nehme sie aber auch nicht aus ihrem Bett raus. Ich lege mich dann dicht neben sie und streichel sie, doch sie schreit dann bis zu einer Stunde bis sie wieder einschläft. (Abends legen wir sie Nachts ins Bett und versuchen sie ohne großartig zu berühren zum einschlafen zu bringen, dauert aber auch ewig und ist mit Geschrei verbunden.) Was ist der richtige Weg? Bringt das etwas wie ich das bisher mache damit sie irgendwann wieder durchschlafen kann? Ich mache das so jetzt seit knapp 2 Wochen und bisher hat sich noch nichts verbessert oder verändert. (Auch wenn sie gleich mit bei mir im Bett schläft sind ie Nächte so unruhig) Vielen Dank! LG Susi

Mitglied inaktiv - 19.01.2010, 19:59



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

Liebe S., Sie haben doch alles mögliche ausprobiert, um ihrer Tochter in den Schlaf zu helfen und haben dabei vergessen, dass sie lernen muss, das alleine zu können, um in Zukunft eben nicht alle 2 Std. Sie zu brauchen. Und das geht eben nur, wenn Sie sie immer dann, wenn sie müde und quengelig wird,. sofort in ihr Bett legen und sich dann nur leise redend daneben setzen, sonst aber nichts tun. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 19.01.2010



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

Ich wollte nur noch anmerken das ich tagsüber einen Stillrythmus von 4 Stunden habe und ich daher Hunger aller 2 Stunden ausschließe.

Mitglied inaktiv - 19.01.2010, 20:13



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

Du, stillen ist nich nur Nahrungsaufnahme. Es ist, sagen wir mal so, Stillbedürfniss. Sie sucht Deine Nähe, Deine Wärme und will vielleicht nur kurz an die Brust. Die Brust bietet Nähe, Schutz, Geborgenheit, Essen :-), aber sie ist halt auch "Schnullerersatz". Klar, wenn Du jetzt damit anfängst, sie Nachts zu stillen, könnte es zur Gewohnheit werden. Schließt Du Hunger wirklich aus? Hast Du nie Hunger, zwischen den Mahlzeiten? Um den 6. Monat haben die Kleinen einen gewalten Entwicklungs- und Wachstumsschub. Da wird alles über den Haufen geworfen: Essenszeiten, Schlafverhalten. Hinzu kommen noch die Zähne? Schau mal im Sandmännchenforum vorbei, da werden Dir wirklich gute Tipps gegeben. Vom Familienbett hälst Du ja nicht soviel. Du, Dein Mann und die Kleine müssen damit einverstanden sein, dann funktioniert es auch. Ich würde sie zumindest auf den Arm nehmen, wenn sie weint. Ein Kind kann man nicht verwöhnen, alles Humbug. Das Ein- und Durchschlafen ist ein Entwicklungsprozess, wie z.B. krabbeln, laufen lernen. Das kommt von ganz alleine. Bei einem eher, bei einem später.... Vielleicht willst Du Deine Frage auch mal bei Dr. Posth stellen? Oder bei ihm die Suchfunktion mal ausprobieren, er hat gute Vorschläge bzw. Anregungen. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 19.01.2010, 20:26



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

und stundenlang schreien lassen? Armes Kind kann ich da nur sagen. Wenn sie aufm Arm schneller und leichter wieder einschläft ist dass doch besser. Manche Babies schreien sobald man sie hinlegt. und auch wenn man heute sagt, das einschlafen müsse alleine gelernt werden - ich finde diese Methode höchst fragwürdig und grausam. Aber dann - mich hat ja keiner gefragt.

Mitglied inaktiv - 19.01.2010, 21:39



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

Hallo! Es ist in der Tat großer Blödsinn, dass ein Baby in diesem Alter "lernen" muss, alleine einzuschlafen. Dazu ist das Gehirn noch gar nicht reif und in der Lage. Einschlafbegleitung durch Stillen, Tragen etc. ist vollkommen legitim und erforderlich. Besorge Dir am Besten mal das Buch "Ich will bei euch schlafen" von Sybille Lüpold. Hier wird wirklich erklärt, was für Babies das Beste ist. Ähnliches habe ich vor einigen Tagen schon geschrieben, aber stelle Dir folgende Situation vor: Du hast beide Beine gebrochen, liegst im Bett und musst ganz dringend zum WC. Du rufst Deinen Mann, da Du seine Hilfe benötigst und er Dir aus dem Bett helfen muss. Nun kommt er, streichelt Dich und sagt: "Ich hab Dich lieb, aber ich will nun nicht zu Deiner Erleichterung beitragen. Du bist die tollste Frau der Welt und ich bin überglücklich mit Dir.....". Er redet sehr liebevoll mit Dir und streichelt Dich zärtlich. Du magst das Streicheln in der Regel und seine lieben Worte, erwiderst ihm allerdings, dass Du momentan etwas anderes brauchst und ganz, ganz dringend zum WC musst und er Dir doch bitte helfen soll. Er ignoriert Dein Bedürfnis weiterhin und streichelt Dich einfach nur ganz fürsorglich. Dein Mann meint es vielleicht echt gut, aber Dir hilft das in dem Moment kein bisschen.... Spinne die Geschichte weiter. Du kannst den Gang zum WC und die gebrochenen Beine durch andere Situationen ersetzen, aber es bleibt nunmal die Tatsache bestehen, dass ein gelieber Mensch, auf den Du angewiesen bist, Deinem Bedürfnis nicht nachkommt. Und DU bist wenigstens erwachsen und kannst durch Deinen Verstand evtl. noch einigermaßen damit klarkommen. Ein Baby äußert im gesamten ersten Lebensjahr lediglich seine Grundbedürfnisse. Zu anderem ist es, rein neurologisch gesehen, noch gar nicht in der Lage! Sei es der Wunsch nach Nähe und Zuwendung, Hunger, eine volle Windel, Bauchschmerzen. Alles sind Bedürfnisse, denen man nach Kräften nachkommen sollte um seinem Kind deutlich zu machen, dass Verlass auf einen ist und sich die Bezugsperson um es kümmert. So, wie es das Baby braucht und nicht, wie es für uns gerade mal am angenehmsten ist. Wie Sfanie bereits schrieb, ist stillen mehr, als nur Nahrungsaufnahme. Man betrachte den Namen S T I L L E N. :-) Seid also bitte für euer Baby da und das so, wie es das Baby braucht. Schreien lassen - egal in welcher Form, ob durch Ferbern oder das Verwehren anderer vom Baby benötigter Beruhigungsmaßnahmen - bedeutet Stress pur für das Kleine und kann neben psychischen (z.B. zerstörtes Urvertrauen) auch physische (z.B. Behinderung der Synapsenbildung) Schäden anrichten. Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet, euer Baby passend zu beruhigen. Viele Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 20.01.2010, 00:06



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

Ich wollte euch nur noch kurz allen für die tollen Antworten danken. Ich denke ich werde einen guten Weg finden, denn von schreien lassen halte ich auch nichts. Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 20.01.2010, 09:20



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