Frage: Nächtliche Turnstunde

Guten Tag, mein Sohn schläft jeden Abend nach einem Ritual allein und wach in seinem Bett ein (er ist 6 Mon. u. geht um 20h ins Bett). Bisher hat er zwischen 11+12 Std. durchgeschalfen. Zur Zeit entdeckt er gerade das Drehen auf die Seite und auf dem Bauch. Das macht er seit einigen Tagen aber auch nachts, er schafft es, sich mit seinem Schlafsack auf die Seite zu drehen und murmelt dabei im Halbschalf rum. Darauf reagiere ich nicht in der Hoffnung, dass er wieder einschläft. Dann dreht er sich aber auf dem Bauch und wird schreiend wach, weil er es nicht schafft, sich zurück zu drehen. Heute nacht (immer zwischen 3-5Uhr) habe ich 1,5 Std. versucht ihn wieder zum Schlafen zu bringen. Da ich ihm nicht angewöhnen will wieder nachts zu trinken (er hat auch eigentlich kein Hunger und ist sichtlich Todmüde statt hellwach) versuche ich es natrülich ohne Milch. Nach 1,5Std. habe ich aber auch keine Geduld mehr und nach der Milch ist er dann eingeschalfen. Diese nächtlichen Turnstunden können ja diffinitiv nichts mit Schlafstörungen aus erzieherischer Sicht zu tun haben, denn er schläft ja wach ein. Kann es sein, dass er seinen neunen Entwicklungsschritt (drehen lernen) nachts "übt"/verarbeitet (Gehirn)? Wielange geht das so? Oder kann das eine andere Ursache haben? Reagiere ich "richtig"? Vielen Dank schon mal für ihre Antwort!

Mitglied inaktiv - 08.08.2008, 23:32



Antwort auf: Nächtliche Turnstunde

Liebe R., das ist so eine Übergangsphase und das falscheste, was Sie machen können, ist ihn an eine Flasche nachts zu gewöhnen. Entweder den Schlafsack so fixieren, dass er sich nicht drehen aber auch nicht strangulieren kann, oder ihm nachts dann beim Zurückdrehen kurz helfen, sonst aber nichts tun. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 10.08.2008



Antwort auf: Nächtliche Turnstunde

Hallo, mein Sohn ist nun auch 6 Monate alt und ich hatte heute Nacht das gleiche. Auch 2 Std Highlife. So geht es nun schon ca 3 Wochen und es wird nicht besser. Ich bin auch mit meinem Latein am Ende, da ich das bei meiner Tochter nicht kannte. Die wurde zwar auch mal nachts wach, schlief aber dann nach dem Schnuller geben sofort wieder ein.

Mitglied inaktiv - 09.08.2008, 09:47



Antwort auf: Nächtliche Turnstunde

Hallo, stillst Du noch? Dann frag doch mal bei der Stillberatung von Biggi und Kristina nach - dort wird Dir sicherlich geantwortet, dass es in dem Alter für Babys völlig normal ist, dass sie nachts trinken wollen. Falls Du nicht stillst, gehe ich davon aus, dass es dann auch nicht anders ist. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn manche Menschen behaupten, ein Baby könnte nachts ohne Milch auskommen. Übrigens, mein Sohn hat auch ungefähr mit 6 Monaten angefangen, auf der Seite zu schlafen. Ich habe ihn dann meistens ins Stillkissen gelegt, so dass er sich nicht auf den Bauch oder Rücken (denn in Rückenlage hat er dauernd geschimpft) drehen konnte. Viel Glück! M.

Mitglied inaktiv - 09.08.2008, 22:42



Antwort auf: Nächtliche Turnstunde

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, warum muss ein 6 Monate altes Kind schon lernen, nachts durchzuschlafen? Warum darf ein Baby, dass sich schon alleine auf die Seite drehen kann, das nicht auch tun? Muss ich denn mein Baby zwingen, auf dem Rücken liegen zu bleiben (das grenzt ja schon an Entmündigung - was, du kannst schon schwimmen?- ins Wasser darfst du aber nicht, du könntest ja ertrinken) und nachts keine Flüssigkeit mehr zu sich zu nehmen? Was machen Sie denn, wenn Sie nachts Durst bekommen? Ich habe meinen Sohn über 2 Jahre gestillt, lange Zeit auch nachts. Ich habe ihn nicht schreien lassen und und ihn nicht allein gelassen, wenn er nicht einschlafen konnte. Bis heute nicht. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass mich mein Kind manipulieren will. Er darf auch im Elternbett schlafen, was insbesondere zu den Zeiten, als er nachts sehr häufig kam, für die ganze Familie ein großer Vorteil war. Wenn er Durst hat, dann bekommt er etwas zu trinken. Wenns ums Essen geht ist das anders, dann darf er sich aufs Frühstück am nächsten Morgen freuen. Erst jetzt, mit reichlich 2 Jahren, merke ich, dass er das abendliche Zubettgehen hinauszögern will, aber das ist etwas anderes, als ein Baby zu "verwöhnen". Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass ich sehr wohl den Unterschied zwischen einem "Laisser-faire"-Erziehungsstil und einer Erziehung kenne, in der man dem Kind auch seine Grenzen aufzeigt. Mit freundlichen Grüßen M.

Mitglied inaktiv - 11.08.2008, 14:06



Antwort auf: Nächtliche Turnstunde

Hallo Zweizahn! Mein Sohn hat ja bereits durchgeschlafen u. das mit dem nächtlichen Turnen ist diffinitiv eine Phase! Er hat nachts, wenn er aufwacht auch nicht wirklich hunger. Er kann nur nicht wieder einschlafen, weil er keine richtige Lage findet. Ich habe eher keine Lust mir das Gezetter 1,5 Std. anzutun- deshalb beruhige ich ihn mit der Flasche. Und mir ist bewusst, dass es falsch ist. Wenn du mit deinem Weg 2 Jahre jede Nacht aufzustehen gut zurecht gekommen bist, ist das ja völlig okay. Ich bin aber überzeugt davon, dass ein Kind mit 6 Monaten ohne Nahrung auskommt und es lernen kann durchzuschlafen. Ausnahmen sind natürlich Krankheit oder Hitze, wo es durchaus mal Durst bekommen kann. Und ich habe mein Wissen auch aus Büchern u. eine päd. Ausbildung- also ist mein Weg sicherlich nicht falsch. Wie gesagt, deiner ist auch ok, wenn das für euer Familienleben ok ist, dass das Kind der Chef ist (in diesem Punkt). Und zum Thema schreien lassen: Ich lasse mein Kind GRUNDSÄTZLICH nicht schreien! Das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun. Ich denke, man kann einem Kind auch durchschalfen beibringen ohne es schreien zu lassen- mit viel Ruhe, Geduld und Liebe! Wenn man ihn gar nicht erst eine nächtliche Mahlzeit angewöhnt, braucht man ihn auch nicht schreien lassen, weil man ihn ja nichts abgewöhnen muss. Bis auf die Phase jetzt hat das Durchschlafen nämlich quasi automatisch geklappt! Ich wollte dich u. deinen Beitrag nicht kritisieren, aber nur mal kurz zeigen, dass es auch einen anderen Weg gibt. Bis dann, Gruß

Mitglied inaktiv - 12.08.2008, 20:56



Antwort auf: Nächtliche Turnstunde

Hallo, nein, ich wollte Dich auch keinesfalls kritisieren. Trotzdem vertrete ich weitestgehend die Meinung der Stillberaterinnen im entprechenden Forum. Meine Fragen waren sowieso eher an Herrn Dr. Busse gerichtet, der das Daneben-Sitzen-und-nichts-machen-außer-gut-zureden so vehement vertritt, auch für wesentlich jüngere Babys. Ich habe das versucht und finde es schon fast brutal, vor allem aber widerspricht es meinem Mutterinstinkt. Das Abgewöhnen der nächtlichen Flasche geht garantiert nicht ohne Protest. Wir (mein Mann und ich) haben im Februar nachts abgestillt. Es hat 3 Nächte mit mehr oder weniger Protest gedauert. Wir, insbesondere mein Mann, waren jedoch ständig bei unserem Sohn und in dem Punkt gebe ich Dir absolut Recht,es konnte mit viel Liebe, Zuwendung und Geduld erreicht werden. Aber nach wie vor glaube ich, dass ein Baby von 6 Monaten einfach noch zu jung ist. Im Stillformum wird sogar davon gesprochen, dass 10 Monate alte Kinder einen gewissen Teil ihrer Nahrung nachts aufnehmen - hier ging es um gestillte Kinder, keine Ahnung, ob man das auf Flaschenkinder übertragen kann. Und nochmal zum Thema Umdrehen und auf dem Bauch liegen: versuchs doch mal mit einem Stillkissen o.ä.. Ich hatte damals meine Hebamme gefragt, denn mein Kleiner hat sich bereits ab ca. 4 Monaten auf die Seite gedreht und ist dann wahlweise auf den Rücken bzw. den Bauch gerutscht, was ihn beim Einschlafen sehr gestört hat. Es hat sehr geholfen, ihm ein Nestchen zu bauen. Die Gefahr des Erstickens hat definitiv nicht bestanden. Wenn Dein Sohn nicht mehr auf dem Bauch liegt und nur noch auf der Seite, vielleicht löst sich ja das Problem von alleine?! Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Dein Kind bald wieder durchschläft! Viele Grüße Zweizahn (ist dieses Formum eigentlich für Privatkorrespondenz zulässig?)

Mitglied inaktiv - 13.08.2008, 22:45