Frage: Nächtliche Munterkeit

Hallo Herr Dr. Busse, neuerdings schläft unser Sohn, 11 Monate, nicht mehr gut ein bzw. wacht nachts auf und ist manchmal 2,5-3 Std. putzmunter. Wissen Sie, woran es liegen kann? Und haben Sie Tipps, was wir machen können? Herr Dr. Posth meinte, wir seien Schuld, da er nicht mehr bei uns schläft und sich ängstigt. Er wirkt aber nicht ängstlich und hatte vorher ja auch gar keine Probleme mit dem Schlafen (erst seit einer kurzen Erkältung). Kann zu viel Abendbrei die Ursache sein? Aber nachmittags ißt er auch gut, daher weiß ich nicht, wie ich die Menge anders "verlagern" könnte. Trinken tut er ausreichend. Zähnchen bekommt er auch, vielleicht hängt es damit zusammen? Was können wir tun? Herzliche Dank für Ihre gute Arbeit. Freundliche Grüße

von Ulni am 29.10.2010, 14:38



Antwort auf: Nächtliche Munterkeit

Liebe U. in diesem Alter kommen viele verschiedene Faktoren zusammen: die Kinder erleben im Rahmen ihrer raschen Entwicklung sehr viel Neues und müssen das verarbeiten, der Schlafrhythmus wird "erwachsener" und es können z.B., Zähne plagen. Natürlich kann es in dieser Phase der allmählichen Ablösung von den Eltern auch zu Ängsten kommen, das lässt sich aber wie Sie schon schreiben, ganz gut davon unterscheiden. Wichtig ist jetzt einfach, dass Sie Ihr festes Zubettgehritual einhalten und nach Möglichkeit das Zimmer verlassen bevor Ihr Sohn fest einschläft. Und nachts nur dann nach ihm schauen, wenn er sich wirklich meldet - nicht wenn er munter vor sich hin brabbelt - und dann auch ohne größere Action. Also möglichst wenig Licht machen, nur kurz leise und beruhigend reden und wenn möglich wieder gehen. Er soll sich nicht daran gewöhnen, dass nachts Spielstunde ist, soll aber auch spüren, dass Sie im "Notfall" immer da sind. Bleiben Sie konsequent, auch wenn es eine Weile dauert bis sich das alles wieder einspielt. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 29.10.2010