Frage: Nachts ständig wach

Guten Morgen, unser Sohn ist nun 25Wochen alt. Seit ca 3Wochen wird er zunehmend nachts unruhiger und ist alle 1-1,5Std wach. Ich stille dann noch wenn er an die Brust mag. Ansonsten gebe ich ihm den Schnuller u nehme ihn hoch damit er wieder in den Schlaf findet. Heut Nacht habe ich meist seine Hand gehalten. Da er so unruhig schläft u oft wach wird fehlt mir immer mehr der Schlaf. Meine Nachbarin meinte ich solle ihn nun mal in sein Kinderbett im Kinderzimmer legen. Das Bett kennt er vom Mittagsschlaf. Aber ich weiß nicht ob es wirklich nun der richtige Ansatz ist. Vllt braucht er ja mehr Nähe statt weniger..... Kennen Sie diese Situation zu diesem Alter? Tagsüber seit dem letzten Wachstumsschub schläft er auch nur noch 30min u wacht dann auf. Zum Mittagsschlaf merke ich das er noch müde ist u nehme ihn hoch um ihn zum weiterschlafen zu bringen. Was aber eher schwer klappt. Was kann ich tun? Wir hatten mal so gute Schlafphasen. Nachts schlief er immer schön ruhig auch das stillen hatte er nie groß bemerkt u hat einfach weiter geschlafen. Besten Dank schon vorab!

von Zwoggel am 19.09.2019, 09:19



Antwort auf: Nachts ständig wach

Liebe Z., kurze Schlafphasen mit immer wieder fast oder ganz Aufwachen sind normal in diesem Alter. Schlafen und vor allem alleine (wieder) Einschlafen können, hat viel mit Gewohnheit zu tun, und damit, ob ein Kind das lernen durfte. Hier liegt das Problem, denn Ihr Sohn ist offensichtlich einfach daran gewöhnt, nur mit "Hilfen" wie Stillen oder Herumtragen,...... in den Schlaf zu finden. Sie sollten ihm zutrauen, dass er das auch ohne diese Hilfen kann, allerdings eine Weile braucht, bis er das gelernt hat. Und er wird protestieren. Wichtig ist ein festes Zubettgehritual nach der letzten Mahlzeit. Und nach dem Gutenachtlied oder Ähnlichem bleiben Sie nur so lange untätig, leise redend oder singend, am Bett sitzen bis er zur Ruhe findet. Nachts dann genauso. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 19.09.2019



Antwort auf: Nachts ständig wach

Es ist leider völlig normal, dass Babys im ersten Lebensjahr nur phasenweise gut durchschlafen. Man wiegt sich dann schon in Sicherheit und freut sich über das „pflegeleichte“ Baby, das ging mit auch so. :-) Freunde mit Kindern sagten mir damals schon lapidar: „Genieß’ es, das bleibt nicht so.“ Und ich war pikiert und dachte, was soll denn das Unken, klar kann das so bleiben. Aber natürlich hatten sie Recht. Wenig später war‘s mit dem Durchschlafen auch bei uns vorbei, und es blieb dann auch für ein Jahr vorbei. Meine Tochter meldete sich ab da etwa drei- bis sechsmal pro Nacht. Bei meinem Sohn war es später nur ein bis zweimal. Es ist halt auch ein bisschen Gückssache und eine Typfrage, jedes Baby ist anders. Das Einzige, das sie (fast) alle gemeinsam haben: Sie schlafen die ersten zwei Lebensjahre nicht dauerhaft durch. Und die Jahre danach auch nur manchmal. Klar schlaucht das unheimlich, und das ist ja auch genau der Grund, warum fast alle Babymütter zeitweise echt am Stock gehen (besonders schön wird‘s ab dem zweiten Kind, wenn man tagsüber funktionieren muss, obwohl man miese Nächte hat). Das Geheimnis, das einem vorher keiner verrät, ist: Die Babyzeit ist zwar einerseits eine schöne, wunderbare und innige Zeit. Aber sie ist auch die alleranstrengendste Zeit des Lebens. Ich selbst habe jedesmal drei Kreuze geschlagen, wenn sie endlich vorbei war... Dein Gefühl ist übrigens richtig: Nicht mehr Entfernung, sondern Nähe ist es, was ein Baby sich wünscht. Dieser Wunsch ist angeboren und genetisch verankert. Es gibt kein Naturvolk, bei dem die Kinder abseits und allein schlafen würden, sondern sie schlafen immer bei den Eltern. Früher wäre ein Baby, das abseits der Gruppe in einem eigenen Winkel geschlafen hätte, erfroren oder von wilden Tieren geholt worden. Und dieser alte Instinkt ist auch heute noch aktiv, weshalb Babys kein schickes, eigenes Zimmer brauchen, sondern die Nähe ihrer Mama. Du machst alles richtig, wenn Du auf Deinen Bauch hörst. Nirgendwo im Leben funktioniert das so zuverlässig, wie in der Beziehung von Mama und Baby. Dein Baby zeigt Dir immer genau, was es braucht, wenn Du es gut anschaust und beobachtest. Dass Dein Sohn sich oft meldet, heißt einfach, dass er Dich auf der langen Reise durch die Nacht braucht: Er möchte Milch, möchte aber auch gehalten, beschützt und getröstet werden. Ich selbst bin heute noch sehr stolz darauf, dass ich die Bedürfnisse meiner Kinder immer erfüllt habe, auch wenn‘s anstrengend war. Und ich finde, man merkt das auch. Beide Kinder (heute Teen/erwachsen) sind immer besonders fröhlich und positiv gewesen, haben ein festes Vertrauen ins Leben, und haben sich wunderbar und ohne größere Hürden entwickelt. LG

von Windpferdchen am 19.09.2019, 09:36



Antwort auf: Nachts ständig wach

Huhu, Bei uns ist es genau dasselbe. Früher sogar durchgeschlafen und jetzt oft sogar jede Stunde wach. Ich wollt dir nur sagen, was meine Kinderärztin dazu sagte, ich habe sie erst diese Woche gefragt. Sie meinte, das ist alles völlig normal und liegt laut ihr daran, dass die Kids beginnen zu träumen. Ob das nun so stimmt oder nicht, ich glaube Nähe ist immer besser als Abstand. Meinem reicht es, wenn ich ihn dann in den Arm nehme. Lg

Mitglied inaktiv - 19.09.2019, 09:50



Antwort auf: Nachts ständig wach

Auch wenn es nicht gerne gehört wird: es gibt durchaus Babys, denen ein eigenes Zimmer gut tut, denn sie werden von jedem kleinen Geräusch wach. Im Endeffekt hilft es nur, das auszuprobieren. Die einen brauchen mehr Nähe, den anderen tut es gut, alleine zu schlafen.

von Anniquita83 am 19.09.2019, 13:49