Hallo Herr Dr. , bei meinem Sohn (knapp 4 Jahre) wurde vor ca. einem ¾ Jahr eine Muskelhypotonie festgestellt. Er hat zwar alle motorischen Entwicklungsschritte zeitgerecht durchlebt (Krabbeln mit ca. 7 Monaten, davor Robben und Rollen; freies Laufen mit ca. 14 Monaten) und war kognitiv immer sehr weit voran (lernte bereits mit 8 Monaten sprechen und sprach kurz nach seinem ersten Geburtstag die ersten 2-Wort-Sätze) aber er hat als Baby im Rundrücken gesessen, hatte wenig Muskelspannung und läuft bis heute immer wieder einmal auf Zehenspitzen. Er ist ein sehr großes Kind (inzwischen 114cm) und meine Fragen diesbezüglich beim KA wurden auch meist damit erklärt. Nachdem er in den KiGa kam, wurde er von einer Krankengymnastin angesehen, die eine Muskelhypotonie diagnostizierte (unser KA hat sich dem inzwischen angeschlossen). Nun meine Frage: Ich habe hier im Forum und auch in anderen Beiträgen immer wieder gelesen, das muskelhypotone Kinder häufig einer verzögerten Entwicklung unterliegen, bewegungsarm sind und oftmals auch in der kognitiven Entwicklung verzögert sind. Für mich – als Nichtmediziner – passt das nicht ins Bild, insbesondere da unser Kind sich sehr gerne und viel bewegt und genauso zappelig ist, wie alle 4jährigen. Gibt es bei diesem Krankheitsbild solche unterschiedlichen Ausprägungen? Ausserdem hat mich unser KA heute sehr verunsichert, da er meinte, eine Krankengymnastik oder Physiotherapie würde nichts (!) bringen. Wir sollen lieber viel Sport mit ihm treiben. Mein Sohn geht nun schon seit 3 Monaten zur Krankengymnastik und wir hatten eigentlich auch vor, dies fortzusetzen. Wie sehen Sie die Chancen, dass sich seine motorischen Schwächen (er ist etwas unkoordiniert und manchmal schlapp in seiner Bewegung, hat Mühe einen Stift gut im Dreipunktgriff zu halten und hält nicht immer Blickkontakt. Ansonsten kann er alles – wenn er will und sich konzentriert) durch regelmässige Therapie verbessern lassen? Können diese Probleme auch an seiner Grösse liegen (er ist mit Abstand das größte Kind in seinem Alter)? Und: ist es möglich, dass es sich hier um ein vererbtes Phänomen handelt, da ich als Kind (ich war auch so groß) nicht die gleichen aber doch ähnliche Probleme hatte? Bereits im Voraus vielen Dank für ihre Antwort! Nik
Mitglied inaktiv - 28.10.2005, 09:31