Frage: Krankenhausbesuch

Weiß gar nicht ob das jetzt so recht hier reingehört. Aber versuchs einfach mal. Mein Sohn ist ja nun ca. 3 Jahre. Nun liegt seit ein paar Wochen meine Schwiegermama im künstlichen Koma. Seit Montag, letzte Woche haben sie nun mit dem Aufwecken begonnen und, man sagt ja grade bei Komapatienten ist es wichtig, das enge Vertraute um sie rum sind. Nun meine Frage, verkraftet das ein 3 jähriger bereits so etwas zu sehen? Sie liegt ja an jedemenge Schläuchen und Maschinen und durch OP am Kopf hat sie keine Haare mehr und ist zwar schon immer mal kurz wach, aber noch nicht so richtig ansprechbar. Würde sie nun gern endlich mal besuchen, bisher hab ich das aber gemieden, da ich meinen Sohn nicht unterbringen konnte. Er ist eh sehr sensibel und als ich zur Geburt meiner Tochter im KH lag, war er da auch total ängstlich und hat auch oft geweint, bis wir aus Gebäude rausgegangen sind. Sollte ich ihm das "antuen" oder lieber Versuchen ihn doch irgendwie unterzubringen. Er und Schwiegermama haben kein so enges Verhältnis, zwar liebevoll, aber eben nicht eng, ist nicht seine richtige Oma. Ich würde dann eben eigentlich lieber nur die Kleine Schwester (10 Monate) mitnehmen, denke sie bekommt das so noch nicht mit und sie ist sehr innig mit ihrer Oma, würde dann sicher auch meiner Schwiegermama gut tuen. Was würden sie empfehlen. Und falls mein 3 Jähriger mit könnte nach ihrer Einschätzung, wie erklärt man ihm dann so eine Situation Kindgerecht am besten? lg

von miez_85 am 16.01.2011, 21:56



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Liebe M., die Antwort ist ganz eindeutig: Kleinkinder haben auf einer Intensivstation nichts zu suchen, denn erstens besteht gegenseitig eine Ansteckungsgefahr und für Kinder unterhalb des Schulalters ist die ganze Situation ja nicht zu begreifen und würde zu erheblichen Ängsten führen können. Sicher findet sich jemand, der mal auf Ihre beiden Kinder aufpasst, während Sie ihre Schwiegermutter besuchen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 17.01.2011



Antwort auf: Krankenhausbesuch

hallo, würde gerne meinen persönlichen senf dazu geben *g* das leben ist nun mal nicht nur friede-freude-eierkuchen und es gibt krankheiten. ich würde ihn mal für 10 minütchen mitnehmen (oder 5, auf reaktionen achten), ihm vorher erklären was auf ihn zukommt, dass es auch kranke menschen gibt und gesundsein nicht selbstverständlich ist. dann würde ich ihm die schläuche vorher erklären usw. ich halte nix davon kinder in einer schönen traumwelt aufwachsen zu lassen. auf der anderen seite, sie kennen ihr kind und wissen eigentlich was ihm zuzumuten ist. mit dem kind reden ist wichtig, wechseln diese das thema sind sie überfordert und sollte das akzeptieren, gerade bei den themen krankheit und tod, aber es gehört zum leben, warum tabuisieren? LG und gute besserung für die schwiemu und vielleicht ist es ja gerade gut, dass sie nicht sooo ein inniges verhältnis haben, denn um so enger die verbindung um so schwerer ist es doch einen geliebten menschen so zu sehen oder? nur so gedanken, können sie auch wieder vergessen....hören sie auf ihr gefühl!

von hanfri am 17.01.2011, 09:20



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Hallo Miez, ich persönlich finde, daß Ihre Kinder auf der Intensiv gar nichts verloren haben! Wie Ihre Kinder das gesehene verarbeiten werden, daß kann keiner voraussagen, aber wozu sie erst in solche Situationen bringen? Jeder kleine Mensch ist anders, aber als Mama sollten Sie sie eher vor solcher Schocktherapie schützen. Sowohl den Sohn als auch die Tochter. Der Ernst des Lebens beginnt früh genug! Nehmen Sie eine Freundin mit und lassen Sie sie draußen mit den Minis spazieren gehen. LG, SiMo

Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 11:25



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Hallo. Ich teile deine Meinung überhaupt nicht. Es ist bewiesen, das Kinder keinen Schaden von solchen Bildern davon tragen! Das Gegeanteil ist der Fall, sie lernen, das Der Mensch krank ist und Hilfe braucht. Und mittlerweile gibt es viele Bücher, mit den man auch drei Jährigen erklären kann, was gerade mit der Oma passiert. Das hilft dem Kind und der betroffenen Person mehr, als nichts zu erklären und das Kind einfach mit zu nehmen. Und so lernt das Kind auch, das es nicht schlimm ist da zu liegen. Denn die Kinder machen sich eigene Bilder und in der Phantasie siehts sehr schlimm aus. Und die Angst kann man nehmen, wenn man ihnen zeigt, das Oma geholfen wird. Wichtig ist, das man solche Besuche gut vorbereitet. Das spricht man am besten mit den Pflegern ab. Die meisten ITS heute wissen um die Resssource der Familien und unterstützen sie. Vorher ich das alles weiß? Ich arbeite selber auf einer ITS und erlebe solche Sachen sehr oft. Es bringt gar nichts, dem Kind eine heile Welt vorzuspielen, und das Kind bekommt dann Angst, weil es niemand auf die Bilder vorbereitet hat oder das die Oma weg ist. Es gibt Studien dazu. Deine Meinung ist veraltet und hat nichts mit der Realität zu tun. Die ITS hat ihren Schrecken weitestgehend verloren, weil man heute offen damit umgeht.

von kölsche.mama am 17.01.2011, 12:42



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Vielen Dank für die ausführliche Meinung dazu. Nun auf die schnelle ein Buch zu beschaffen, wie ich ihm das gut erklären kann, wird ein wenig schwierig, da Besuch bereits die Tage stattfinden soll. Du meintest ja du arbeitest selbst auf der ITS. Hättest du vlt. noch ein paar Tips, wie ich ihm das vor Besuch morgen oder übermorgen am Kindgerechtesten erklären kann? meine Schwiegermama ist auch noch nicht außer lebensgefahr, also müssen wir mit allem noch rechnen, sollte er das auch bereits erfahren und wenn ja, wie bringt man ihm so etwas am kindgerechtesten bei? lg

von miez_85 am 17.01.2011, 12:56



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Hallo nochmal, am besten du erklärst ihm, das die Oma krank ist und deshalb da liegen muss. Wie schon gesagt, machen sich die Kinder Bilder in der Phantasie. Am besten sprichst du mit einem Pfleger von da. Und Schocktherapie ist nicht angesagt. Wenn er sagt, er will nicht zur Oma sollte man das akzeptieren. Aber die meisten wollen und brauchen auch Halt. Auch wenn er deinen Kummer merkt, es ist ok. Auch Mama und Papa darf sich Sorgen machen und weinen. Er wird mit seinen 3 schon verstehen, das seine Oma eben krank ist. Sage ihm, das da viele Schläuche sind, wenn er fragt welche (ist unterschiedlich), sage einfach, einer zum atmen, und das man sieht, wie das Herz arbeitet. Aber das sollte eben gut vorbereitet sein. Wenn er etwas wissen will, erkläre es ihm kindgerecht. Die Prognose muss er noch nicht wissen, nur das Oma krank ist und Hilfe bekommt. Auch wenn sie nicht wach ist, mache ihm Mut mit ihr zu reden, sie zu berühren. So verliert er die Angst und spürt das es immer noch die Oma ist. Wenn er sichtlich unruhig wird oder sich unwohl fühlt, sollte man den Besuch beenden. Mein rat an dich ist einfach, sprich dich mit dem Personal ab. Die haben meist auch noch gute Tipps. Wichtig ist, seine Ängste nicht zu verstärken und nicht damit alleine zu lassen. Ängste werden meist verstärkt, wenn man nicht sagt, warum die Oma da ist und wenn man nicht über die Phantasiebilder spricht. Sprich nachher noch mal mit, frage, wie es ihm gefallen hat. Wie es ihm geht. Viele Kinder verkraften so einen Besuch sehr gut und wissen dann, das es gar nicht schlimm ist, das jemand da liegt und das man keine Angst vor den vielen Schläuchen haben muss. Wenn man weiß, wofür die eben sind. Und das wichtigste, sie wissen, das der Mensch lebt und das ihm geholfen wird. Vielleicht kannst du damit was anfangen. Aber schau mal, vielleicht findest du ein Buch, was ihm auf kindgerechte Art erklärt, wie es auf der ITS aussieht und warum da Menschen liegen müssen.

von kölsche.mama am 17.01.2011, 13:25



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Nochmals vielen Dank. Denke, werde heute dort mal anrufen und schauen ob ich da morgen mal ein wenig Zeit mit dem Personal hab, wie man ihn drauf vorbereiten kann und dann klappt vlt. ja übermorgen schon Besuch. Deine tips werde ich auch gerne umsetzen, danke dafür. Bis jetzt weiß er eben das Oma im KH liegt, weil sie krank ist, war halt nur noch nicht da. Wenn ich ihn frage ob wir sie besuchen wollen sagt er gar nichts und lenkt sich meist mit spielen ab, frag dann auch nicht weiter. Er fragt halt immer mal ob sie kommt, dann sag ich ihm halt wieder, sie kann nicht herkommen, sie ist im KH, da muss sie noch ein bisschen bleiben, aber ihr geht es gut dort und kommt sicher bald wieder und versuch dann wieder zu fragen ob wir denn mal hinfahren sollen, aber auch dann rennt er weg und lenkt sich wieder mit spielen ab. Werde deinen Rat ihn mitzunehmen auf jedenfall befolgen und nun zusehen ihn bestmöglich darauf vorzubereiten. Denke bei meiner 10 monatigen tochter muss ich da noch nichts groß vorbereiten? Sie versteht ja denk ich noch gar nicht was dies alles bedeutet? lg

von miez_85 am 17.01.2011, 13:44



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Aber wenn deine Schwiegermutter so krank und geschwächt ist, dann ist es doch für sie selbst ein Risiko, jetzt Kontakt mit 2 Kleinkindern zu haben, die alles mögliche an Erkältungsviren, gerade jetzt im Moment, mit sich rumschleppen. Ich würde die Kinder auf gar keinen Fall mitnehmen.

von 33Urmel am 17.01.2011, 14:21



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Auch das ist kein Grund. Wenn die Kinder gesund sind, spricht nichts dagegen! Und Erkältungen werden durch Schmierinfektion übertragen. Wenn das Kind erst an seiner Nase spielt und dann eine Wunde oder andere Sachen berührt. Man steckt sich auch als Erwachsener meist nur durch Türklinken an. Und wie gesagt, wenn die Kinder gesund sind, ist das ok. Das so viele immer noch glauben, man erkältet sich durch Kälte oder blosse Anwesenheit eines Kranken... Und wenn sie was hätten, dürften sie auch nicht mit rein. Und selbst da gibt´s immer noch einen Mundschutz, den der Kleine sicher auch mal probieren und kennen lernen möchte.

von kölsche.mama am 17.01.2011, 14:27



Antwort auf: Krankenhausbesuch

hmm, nu denk ich da auch drüber nach. Also momentan sind meine 2 seit 2 Wochen gesund, en er davor hatten sie aber gut mit erkältung zu kämpfen. Ihr Freund hat heute wieder Gespräch mit ihrem arzt dort, werd ihn mal sagen er soll den mal drauf ansprechen, wie das bei ihr im moment ist, ob sie das zu sehr gefährden würde. danke für die antwort, an diese sache hatte ich noch gar nicht gedacht. lg

von miez_85 am 17.01.2011, 14:31



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Also momentan sind beide gesund. Vor 2 Wochen waren sie der Reihe nach richtig erkältet, aber da ist nun gar nix mehr. Also soviel ich weiß brauchen weder mein Freund noch ihr freund bei besuchen einen mundschutz. ich lass sicherheitshalber das von ihrem freund heute bei ihrem arzt dort mal abklären.

von miez_85 am 17.01.2011, 14:34



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Ja, dann kann er das ja noch vor Ort abklären. Alles Gute!

von 33Urmel am 17.01.2011, 14:40



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Ich wundere mich doch sehr über die verschiedenen Meinungen, möchte eigentlich auch gar keine Diskussion lostreten. Dennoch mal kurz: Liebe Kölsche.Mama, gerade wenn Sie auf der Intensiv arbeiten, dann sollten Sie wissen, daß sogar Erwachsene oft die Bilder schlecht verarbeiten können. Selbst das Personal kann oft nicht abschalten. Wo haben Sie denn sowas her, daß Kleinkinder diese schwierigen Bilder verarbeiten können? Erwachsenen kann man die Notwendigkeit eines plötzlich kahlen Kopfes, einer künstl. Beatmung etc. erklären. Bei einem 3 jährigen, ob sensibel oder nicht, geht das nicht. Schwere Krankheit, Sterben etc. sind noch nicht Bestandteil des Denkens eines 3-jährigen! Hier stehen Urvertrauen, Mama, Papa, ein heiles Weltbild an erster Stelle. Und das ist auch gut so und für eine gesunde seelische Entwicklung unabdingbar!!! Hier würden nur Erklärungen auf einfachster Ebene funktionieren. Und diese Erklärungen müssen den Erfahrungen des Kindes entsprechen. Wir diskutieren hier über das Denken und Fühlen von Kleinkindern, die ticken sehr viel anders! Also, liebe Miez, meine Empfehlung bleibt: Denken Sie noch einmal gründlich nach, ob das tatsächlich sein muß. Ihre Kinder sind noch sehr klein. Sie können der Oma ja auch ein schönes, neues Foto der 2 mitnehmen. Fragen Sie doch mal im Forum von Dr. Posth, der beschäftigt sich den ganzen Tag mit den kleinen Psychen! LG SiMo

Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 14:59



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Stimmt. Ich sehe das genauso... So ein Anblick kann für einen Dreijährigen echt nicht förderlich sein.

von 33Urmel am 17.01.2011, 15:21



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Hätte nicht gedacht das die meinungen da so auseinander gehen. Werde diesbezüglich gerne den Rat befolgen und Dr. Posth befragen. lg

von miez_85 am 17.01.2011, 15:33



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Also ich bin nun genauso schlau wie vorher...Beide Seiten klingen in ihrer Erklärung irgendwie nachvollziehbar und in sich schlüssig. Nu weiß ich wieder nicht was besser wäre. lg

von miez_85 am 17.01.2011, 15:34



Antwort auf: Krankenhausbesuch

So, hatte eben Gespräch mit ihrem Freund der hatte telefonisch den Arzt erreicht. Also von Seiten her der Ansteckung ist sie nicht mehr so gefährdet, wenn die kinder nicht grade in einer erkältung stecken, spricht da nichts dagegen das sie zu Besuch kommen dürfen. lg

von miez_85 am 17.01.2011, 15:40



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Sehe grade, die Fragen an ihn für diese woche sind bereits gestellt, ginge frühstens nächste Woche. Aber geht mir grade um diese Woche, da ja eben gesagt wird, es tut komapatienten gut vertraute gesichter um sich zu haben. Mein freund kann leider erst am we wieder hin und ihre Tochter schafft es auf Grund der Entfernung auch erst nächste Woche wieder. Ihr partner ist zwar jeden Tag bei ihr, aber denke sie würde sich auch vor allem über die Kleine sehr freuen und würde ihr dann gut tun.

von miez_85 am 17.01.2011, 15:43



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Hm, mal abwarten, was Dr. Busse antwortet. Oder vielleicht könnten Sie ja selbst mal dort auf der Station anrufen und sich erkundigen?

von 33Urmel am 17.01.2011, 15:54



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Es ist ein RIESENunterschied ob ich einen normalen Krankenhausbesuch mache oder meinem Kind die Intensivstation antue. Letzteres muss absolut nicht sein!

von kirshinka am 18.01.2011, 17:38



Antwort auf: Krankenhausbesuch

Ich habe mich auch sowohl auf Anraten von herrn Dr. Busse, als auch auf Anraten im Erziehungsforum gegen einen KH- besuch entschieden. sobald sie auf normalstation liegt und die ganzen Schläuche weg sind, eben alles nicht mehr ganz so erschreckend wirkt, werde ich erst mit den Kindern sie besuchen. lg

von miez_85 am 18.01.2011, 22:01