Frage: Ist dieses Verhalten noch

Schönen guten Abend, ich bin mit meinem Latein am Ende. Unser Sohn ist 3 Wochen und zwei Tage alt und sein Verhalten besorgt mich sehr. Zum einen hatten wir einen schwierigen Stillstart und er trinkt zur Zeit teilweise im 10 min. Abstand an der Brust. Oft schläft er ein, ich lege ihn weg, damit er kurze Zeit später wieder wach wird und vor Hunger schreit. Am Anfang habe ich noch abgepumpt und zu gefüttert jetzt Stille ich seit vier Tagen voll und gebe Nachts einmal eine Flasche mit Pre Nahrung damit er einmal 100% ig satt wird und mal 2-3Stunden am Stück schläft. Die Menge beim stillen reicht vielleicht auch noch nicht ganz... aber dagegen spricht, dass er oft und regelmäßig spuckt nach dem Stillen und aus der Brust sich noch Milch ausdrücken/abpumpen lässt. Trotzdem ist er sehr unglücklich wenn er nicht an der Brust ist und weint quasi immer wenn er wach ist nach kurzer Zeit . An der Brust nukelt er nach kurzer Zeit nur noch oder schläft ein. Dann hat er sehr oft Blähungen, die auch feste Bestandteile enthalten und es wirkt oft als kämpft er sehr hart den Stuhl herauszubefördern. Er wird sehr rot im Gesicht und fängt beim drücken an zu weinen. Oft hat er keinen Erfolg und bekommt auch trotz das wir ihn Bewegen und massieren den Wind oder den Stuhl nicht herraus. Meine Nächte sehen zur Zeit so aus, dass ich entweder im Dauerstilleinsatz bin oder Wickel oder ihn hin- und her trage. Am Ende sind wir beide übermüdet und der Kleine ist die ganze Zeit unzufrieden. Dann nießt und huster er immer mal wieder aber die Hebamme meint das wäre normal. Ich bin etwas verzweifelt. .. So richtig helfen konnte mir weder meine Hebamme noch eine Stillberaterin und nun möchte ich gerne mal wissen, ob da aus medizinischer Sicht was kontrollbedürftiges an dem Verhalten ist.

von Sonscha am 17.08.2014, 23:04



Antwort auf: Ist dieses Verhalten noch

Liebe S., dass Ihnen Ihre Stillberaterin nicht helfen konnte, wundert mich schon, denn was Sie beschreiben ist wohl der häufigste "Teufelskreis", der entsteht, wenn Mamas die Signale Ihres Kindes immer so verstehen, dass es dauernd nur an die Brust will und sich dann völlig aufopfern und ihre eigenen Bedürfnisse vergessen. Machen sie sich als erstes bitte klar, dass es Ihnen gut gehen muss, damit es ihrem Kind gut geht. Und akzeptieren, dass jedes normale Baby mehrere Stunden am Tag quengeln und schreien darf. Und das tut es selten wegen Hunger oder Schmerzen sondern sehr häufig, weil es überreizt ist und schwer in den Schlaf findet. Deshalb sollten Sie ihr Kind auch immer dann, wenn es anfängt, müde und quengelig zu werden, umgehend im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett kuscheln. Und sich dann nur leise redend daneben setzen, sonst aber nichts tun. Und beim Stillen klare Pausen machen von etwa 2 Stunden und eine Stillmahlzeit auch nicht länger ausdehnen als 20 bis 30 Minuten. Zusätzlich holen Sie sich bitte jede Unterstützung, die sie bekommen können, um selber mal ein ruhiges Stündchen zu haben, wenn der Papa, die Freundin, Oma,...... mit ihrem Kind spazierengehen oder...... Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 18.08.2014