Ist das normal oder soll ich zur neuropädiatrie?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Ist das normal oder soll ich zur neuropädiatrie?

Hallo Dr. Busse, also ich bin jung Mutter geworden und habe jetzt zwei Söhne. Mein Sohn ist 6 Monate alt und ich hatte immer schon dieses Problem seit der Geburt. Es ist sehr schwer ihn zum einschlafen zu verhelfen, er wehrt sich regel recht schiebt mich weg drückt und zerrt sich. Irgendwann nach dem ich hin und her geschauckelt und durch die gegend spaziere, schläft er irgendwann weinend ein. Außerdem muss ich ihn sofort auf den Bauch legen und sein Rücken streicheln. Wenn ich ihn auf die Seite lege oder auf den Rücken, schreit er und weint. Also lege ich ihn eigentlich sofort auf den Bauch. Dann steht er meist nach 10 min. wenn es hochkommt 45 min. weinend auf. Wenn er am Tag garnicht schläft und spät schläft, wecke ich ihn meist nach 2 Std. Sobald ich ihn im arm habe ist er wieder ruhig. Dann spielt er. Nach einer Weile fängt er an zu weinen, wenn ich ihn beruhige streckt er sich nur manchmal nützt es nicht mal wenn ich mit ihm durch die wohnung gehe. Der erste Teil der NAcht schläft er meist 2-3 Std., dann ist er entweder im 10-Min Takt , 30 Min Takt oder auch stündlich wach. Ist dies normal oder sollte ich doch zur neuropädiatrie? Auch wegen dem auf dem Rücken liege macht mich ein bisschen skeptisch. Ich muss wohl noch sagen, er konnte mit 5 Monaten robben und jetzt versucht er zu sitzen und wenn er mal gute laune hat versucht er sich an mir hochzuheben. Manchmal merke ich das er unzufrieden ist, weil er vieles machen möchte es aber einfach noch nicht kann. Was soll icht tun Ich bedanke mich im Voraus

von Umm_Abdullah2010 am 23.11.2012, 16:47



Antwort auf: Ist das normal oder soll ich zur neuropädiatrie?

Liebe U., ich weiß nicht, was Sie meinen, dass mit Ihrem Sohn nicht in Ordnung sein soll? Nur Sie sollten ihm endlich die Chance geben, das selber einschlafen zu lernen und nach dem Gutenachtkuss, -lied oder ähnlichem nichts mehr tun sondern notfalls nur leise redend neben dem Bett sitzen bleiben. Also nicht schaukeln, Rücken kraulen,........ damit machen Sie ihn doch nur von sich abhängig. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 24.11.2012



Antwort auf: Ist das normal oder soll ich zur neuropädiatrie?

Liebe Umm wow: das hört sich ja sehr anstrengend an bei dir! Erstmal zur Beruhigung: die motorische Entwicklung bei deinem Sohn läuft absolut altersentsprechend. Er scheint eher recht weit für sein Alter zu sein! Von daher ist eine Vorstellung in der Neuropädiatrie nicht notwendig: du hast ein perfekt gesundes Kind! Das Problem scheint beim Einschlafen zu bestehen. Ich habe auch so ein Exemplar... Sie ist hellwach und nimmt mit riesengroßen Augen alles in sich auf, nur wenn sie dann Schlafen soll fällt ihr das richtig schwer. Wenn du also einen sehr aufmerksamen Sohn hast, wird ihm das ähnlich gehen. Du wirst merken, je mehr dein Sohn motorisch bewältigen kann, desto zufriedener wird er. Das wirkt sich dann auch positiv auf das Schlafen aus! Ansonsten würde ich dir empfehlen, etwas Rhythmus in den Tagesablauf zu bringen. Zum Beispiel den Tagschlaf auf 2 einigermaßen feste Uhrzeiten zu legen und ihn dann Abends immer zu gleichen Zeit mit dem gleichen Ritual ins Bett zu bringen. Ich würde dann tagsüber versuchen, dass er den Sprung in den Schlaf auch mal alleine packt und ihn so langsam von deiner Hilfe zu "entwöhnen". Im Rahmen der Prophylaxe des plötzlichen Kindstods wird davon abgeraten, die Kinder auf dem Bauch schlafen zu lassen. Hast du mal versucht, ihn zu pucken? Dann kann er sich durch das Nesteln und Zerren nicht immer selbst aufwecken und schläft vielleicht auch mal auf dem Rücken ein. Vor allem aber: hol dir etwas Unterstützung und pass auf, dass du auch mal zum Schlafen kommst. Solche anstrengenden Nächte können einen auf Dauer ja wirklich schlauchen. Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht mehr weiterkommst und Unterstützung brauchst, kannst du dich an eine "Schreisprechstunde" wenden. Diese Sprechstunden sind nicht nur für Schreikinder, sondern auch für Regulationsstörungen aller Art, dh. auch für Schlaf- oder Fütterstörungen. Die können dir auf jeden Fall weiterhelfen. Frag einfach mal deinen Kinderarzt danach oder googel es, dann findest du die Ansprechpartner in deiner Nähe. Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen... Aehtna (Kinderärztin und selbst Mutter einer kleinen "Schlecht-Schläferin)

von aehtna am 25.11.2012, 09:05