Hallo Herr Dr. Busse,
ich lese still mit und habe von Ihren Antworten bisher einiges lernen können. Allerdings gibt es ein Thema, zu welchem Sie sich äußern, das mich irritiert - Babys Schlaf. Sie empfehlen regelmäßig, das Baby im eigenen Bett schlafen zu lassen und sprechen sich gegen das Einschlafstillen aus.
Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich dabei um Ihre persönliche Meinung handelt? Sie werden diesbezüglich ja auch als Experte befragt, Experte sind Sie doch aber auf dem Gebiet der Kinderheilkunde. Wie, wo und mit wem Babys am besten schlafen und zum Einschlafen gebracht werden, ist doch kein Bestandteil einer medizinischen Ausbildung..
LG
GlücksMutti
Mitglied inaktiv - 01.12.2017, 12:01
Antwort auf:
Interessensfrage zum Thema Schlaf
Liebe G.,
ich entnehme Ihrer Frage eine deutliche Kritik an meinem Rat zum Thema Einschlafen. Selbstverständlich sind wir Kinderärzte kompetent ausgebildet nicht nur zu Krankheitsproblemen bei Kindern und Jugendlichen sondern auch zu allen sozialen und psychischen Problemen der Kinder und ihrer Familien. Dazu kommt bei mir jahrelange Erfahrung und ich kann Ihnen versichern, dass mein Rat immer auf der Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Erfahrung mit Familien und ihren Sorgen beruht. Dass Babys ausschließlich im eigenen Bett schlafen sollen, um sicher wieder aufzuwachen, ist doch nun wirklich jahrelang bekannt und mit entsprechenden Daten untermauert. Darauf beruht auch unser Rat hier links unter "Aktion Sicherer Babyschlaf". Seit diese Ratschläge von sehr vielen Eltern befolgt werden, hat sich auch in Deutschland die Häufigkeit des plötzlichen Kindstods erheblich vermindert.
Zum Thema "Einschlafstillen" bekomme ich auch hier viele Fragen von verzweifelten und ständig müden Müttern, deren Kinder nie lernen durften, auch ohne "Hilfe" und nur mit Begleitung in den Schlaf zu finden. Dass es dazu erst gar nicht kommt, empfehle ich, ein Baby konsequent noch wach in sein Bett zu legen und es dann bei Bedarf beim Einschlafen zu begleiten, indem man daneben sitzen bleibt, leise redet oder singt, nur ruhig die Hand darauf hält,.....
Ich kann das nicht als Nachteil empfinden und habe viele positive Rückmeldungen dazu. Ähnliches wird übrigens auch von den vielen Beratungsstellen zum Thema "Schrei- und Schlafstörungen bei Babys" empfohlen.
Ich hoffe, Sie können das so besser verstehen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 01.12.2017
Antwort auf:
Interessensfrage zum Thema Schlaf
Warum sollte dies nicht Bestandteil der medizinischen Ausbildung sein? Es geht doch hier vor allem um das Thema sicherer Babyschlaf und Verhütung von SIDS. Und da hat sich nun mal gezeigt, dass es gefährlich werden kann, wenn das Baby mit im Elternbett schläft, da es so schnell zu einer Überwärmung kommen kann, Kind rutscht unter Elterndecke etc...
Dagegen ist das Schlafen im Beistellbett neben den Eltern protektiv, da man davon ausgeht, dass das Kind durch die Schlafgeräusche der Eltern stimuliert wird.
Also bei uns war dieses Thema Teil des Medizinstudiums im Fach Kinderheilkunde und Dr. Busse als Kinderarzt mit Facharztweiterbildung in diesem Gebiet wird sicher nochmal ein viel profunderes Wissen zu den ganzen Dingen rund um den Babyschlaf haben.
Viele Grüße
von
maria0302
am 01.12.2017, 12:44
Antwort auf:
Interessensfrage zum Thema Schlaf
Ich finde deine Aussage dem Kinderarzt gegenüber recht frech. Was willst du damit bezwecken? Er ist Experte in dem Gebiet und wie meine Vorgängerin schrieb, geht es ihm natürlich um das Thema SIDS. Dass auch Experten unterschiedlicher Meinung sein können, ist dabei aber genauso natürlich. Was soll also dein Posting? Ich denke, dass ihn so etwas schon ärgert.
von
Anniquita83
am 01.12.2017, 14:26
Antwort auf:
Interessensfrage zum Thema Schlaf
Hallo und vielen Dank für die Antworten.. Natürlich war das eine kritische Frage, ich war dennoch mutig genug, sie zu stellen und habe vollstes Vertrauen darin, dass Dr. Busse damit umgehen kann. Diese Kompetenz hat er ganz sicher. Davon gehe ich aus, ohne ihn zu kennen. Dr. Busse, Sie dürfen meine kritische Frage also auch als Kompliment an Sie sehen. Sie haben mir offen geantwortet und ich verstehe nun Ihren StandPunkt, auch, wenn ich nicht alles teile. Ich habe ebenfalls Viel zum Thema des sicheren Schlafes gelesen und auch die Studienlage verfolgt. Wenn ein paar Regeln eingehalten werden und das Bett groß genug ist, spricht nichts gegen das Schlafen im Familienbett und hat ebenfalls protektiven Charakter hinsichtlich des plötzlichen Kindstodes.
Bei diesem Thema werden sich wohl ewig die Geister scheiden. Beim Thema Einschlafstillen auch.
Bei einer kritischen Frage bzw. Bemerkung gleich von frech zu sprechen, finde ich völlig übertrieben.
LG
Mitglied inaktiv - 01.12.2017, 23:07