Impfrate scheint sehr zurückzugehen... Gerne an alle

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Impfrate scheint sehr zurückzugehen... Gerne an alle

Mein Sohn kommt im Sep. zum Kindergarten. Er freut sich schon drauf. Leider wissen wir, dass viele Kinder nicht mehr ausreichend geimpft werden wegen angeblicher Impfschäden und Spätfolgen etc. Ich wurde letzten in eine solche Diskussion verwickelt. Ich habe hierzu eine sehr extreme Meinung und halte es für egoistisch und gemeingefährlich, Kinder nicht impfen zu lassen. Zumal hauptsächlich Schwangere, Säuglinge und ungeimpfte Erwachsene zu den Nutznießern der bisher guten Impfraten gehören. Was meinen die eigentlich genau mit Spätfolgen? Wieso gibt es hier keine Regelung, dass Kindergartenkinder die wichtigsten Impfungen haben müssen? Die U´s sind ja auch nicht Pflicht (zumindest hier in Bayern nicht, soweit ich weiß) und trotzdem verlangt der Kindergarten einen Nachweis über alle U´s, was ich für absolut richtig halte! Das ist jetzt keine direkte Frage, ich weiß aber das musste ich mal loswerden!

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 14:23



Antwort auf: Impfrate scheint sehr zurückzugehen... Gerne an alle

Liebe D., leider glauben viele Menschen lieber irgendwelchen dubiosen Sensationsmeldungen und der Nachbarin als Ihrem Kinderarzt oder seriösen wissenschaftlichen Institutionen wie dem Robert-Koch-Institut. Und unser Staat drückt sich davor, seine jüngsten Mitbürger konsequent gesundheitlich zu schützen. Hier hilft nur das Engagement von so couragierten Eltern wie Ihnen. Bleiben Sie am Ball! DAnke und alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 11.05.2009



Antwort auf: Impfrate scheint sehr zurückzugehen... Gerne an alle

Hallo, also ich bin auch Impfbefürworterin und habe meine Kinder gegen alles impfen lassen und auch so früh wie möglich. Einmal aus reinem Selbstschutz aber auch weil ich mich verantwortlich fühle, dass eben noch nicht geimpfte Säuglinge oder Schwanger durch mich oder meine Kinder gefährdet werden. Habe auch hier im Forum schon öfters Diskussionen mit Impfkritikern gehabt. Mittlerweile kann ich schon die Beweggründe verstehen. Auch diese Mütter haben sich ihre Gedanken gemacht, haben aber eben andere Informationsquellen (die ich persönlich zwar für fragwürdig halte....) und auch gibt es eben immer mehr Kinderärzte bzw. Homäpohaten, die den Impfungen negativ gegenüberstehen. Auch die Informationsflut und diverse Horrormeldungen in Internet/TV/ oder sonstigen Medien verunsichern viele. Diese angeblichen Impfreaktionen oder Spätfolgen sind meiner Meinung nach aber sehr Spekulativ und selten nachweisbar. Viele angebliche Impffolgen kommen wohl auch daher, dass eben ein Virus bereits im Körper schlummerte und zufällig dann ausbrach, wenn die Impfung erfolgte. Ich kann natürlich auch verstehen, dass eine Mutter, deren Kind direkt nach einer Impfung Neurodermitis bekommt, einen Zusammenhang vermutet. Aber wie gesagt, bis heute gibt es da keinerlei wissenschaftliche Beweise. Viele befürchten eben auch, gerade durch die frühe Impfung, in das "natürliche Immunsystem" einzugreifen oder lehnen die Kombinationsimpfstoffe ab, weil sie das als "zuviel" für den kleinen Körper sehen. Es ist aber eben so, dass die Kleinen das sehr gut verkraften, und dies in jahrelangen Erfahrungswerten belegt ist. Und dass die schweren Folgen diverser Erkrankungen (Masern etc.) eben einfach immer wieder vorkommen und noch viele Menschen daran sterben. Eine Verpflichtung zum Impfen wäre dahingehend nicht schlecht, um einfach diese Verwirrung durch die vielen unterschiedlichen Informationen rund ums Impfen aufzuheben. Und damit wären auch die "Schlamper" also diejenigen die sich gar nicht darum kümmern, ausgeschaltet. Auch die Auffrischungsimpfungen sollten ganz von den Gsundheitsämtern kontrolliert und angemahnt werden, denn nur so kann das Impfen auf lange Sicht funktionieren. Für mich wäre es das schlimmste, wenn mein Kind z.B. eine Hirnhautentzündung bekäme aufgrund eines Zeckenbisses (wir leben im Riskiogebiet) oder aufgrund einer Masernerkrankung nur weil ich NICHT habe impfen lassen. Nun sind beide Kinder durchgeimpft und ich habe die Auffrischungsimpfungen immer im Blick. Und da dein Sohn sicher auch alle Impfungen durch hat, sei entspannt. Mehr kannst Du nicht tun. lg Gabn

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 15:35



Antwort auf: Impfrate scheint sehr zurückzugehen... Gerne an alle

Hallo, ich habe eine impfkritische Einstellung. Mein Sohn hat nicht alle Impfungen bekommen, die meisten auch später als empfohlen. Wir haben unsere Gründe dafür, die zu erklären, wäre etwas umfangreich. Passt auch nicht in dieses Forum. Was mich ärgert, ist, dass ausschließlich über Kinder berichtet wird, die durch angeblich ungeimpfte Kinder mit schweren Krankheiten angesteckt wurden und dadurch schwere Folgeschäden erlitten haben (Beispiel Masern). Mich ärgert der Fakt, dass hier Einzelfälle durch die Medien gezerrt werden und eine Pauschalverurteilung impfkritisch eingestellter Eltern stattfindet und diese als Impfgegner dargestellt werden. Es wird grundsätzlich nie über Kinder berichtet, die einen Impfschaden erlitten haben - zumindest habe ich noch keine Sendung gesehen. Das mögen genauso Einzelfälle sein - aber es gibt sie. Aber ginge es nach dem RKI, nach kritiklosen Impfbefürwortern, den Pharmakonzernen und den Medien, dann darf es solche Fälle nicht geben. Ich denke, dass es auch seriöse Quellen gibt, z.B. Selbsthilfegruppen von Impfschadenopfern. Ich möchte betonen, dass ich kein Impfgegner bin, sondern nicht alles so kritiklos hinnehmen kann und will. Woher weiß ich denn, dass die Infos zum Thema impfen wirklich so gut recherchiert sind? Und woher nehmen wir die Überheblichkeit zu sagen, dass alle kritischen Seiten fragwürdig sind und nur Impfbefürworter im Recht sind? Vieles was Impfschäden betrifft, ist noch unerforscht und es gibt viel Spekulation, aber wäre das nicht ein Grund, genauer zu hinterfragen und zu forschen, anstatt Themen wie Autismus einfach vom Tisch zu wischen mit dem Argument, dass allein der Schutz gegen gefährliche Krankheiten zählt? Sind wir das nicht auch unseren Kindern schuldig. Und bis dahin bin ich absolut dagegen, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. Übrigens, ich bin in der DDR geboren und habe alle Impfungen erhalten, weil sie Pflicht waren (nur eben nicht so viele). Mein Freund hat einige Impfungen aufgrund seiner schwierigen Geburt nicht bekommen können - er lebt noch. Jetzt könnt Ihr auf mich einschlagen, aber ich stehe zu dieser Meinung.

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 16:14



Antwort auf: Impfrate scheint sehr zurückzugehen... Gerne an alle

hallo, ich (auch aus der ehemaligen ddr) bin absolut pro impfen. denke, es ist unverantwortlich seinem kind gegenüber, ihm nicht den schutz zu geben, den es benötigt. denke da auch sehr extrem. sicher gibt es in einigen wenigen fällen impfschäden etc., aber ich denke angesichts diverser krankheiten die ohne impfung auftreten und deren verlauf zigmal schlimmer ist, ist die zahl der impfschäden verschwindend gering. für mich persönlich ist nicht impfen nicht nachvollziehbar. klar das diese horrormeldungen aus tv und presse die leute verunsichern, aber man sollte sich einfach an die fakten halten. wer ein nicht geimpftes kind in den kiga schickt, handelt in meinen augen unverantwortlich, grob fahrlässig meinem und anderen kindern gegenüber. vielleicht sollte mal über einen allgemeine impfpflicht nachgedacht werden. so, das ist meine meinung auch wenn ich dafür gesteinigt werde :-). lg claudia & ben (der alle impfungen hat die er in seinem alter benötigt)

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 19:49