Frage: Hygiene Angststörung - gern an alle

Hallo Herr Dr. Busse, Meine Frau hatte in der SS eine Angststörung bezüglich Bakterien und Keime in der Wohnung. Mit Schuhen durfte man gar nicht ins Haus, am besten auch noch die Socken ausziehen und nichts anfassen, vor allem keine Türklinken. Jetzt hat sie Angst das unser Baby Keime abbekommt. Meine Frage nun : Muss man sich ständig die Hände waschen bevor man das Baby anfasst? Meine Frau meint ja. Genauso wie sie täglich alle Fussböden wischt Ist dies wirklich nötig? Ist ein Baby so empfindlich? Herzlichen Dank für ihre Antwort

von Minime717 am 20.10.2019, 18:19



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Liebe M., das Problem sind nicht irgendwelche Keime sondern die Angststörung, die auf Dauer viel gefährlicher ist für die ganze Familie und ihr soziales Umfeld. Normale Haushaltshygiene reicht auch mit Baby völlig aus, dazu sollten die Impfungen wie empfohlen zeitgerecht gemacht werden. Und bitte überreden Sie Ihre Frau, dass sie sich fachliche Hilfe sucht gegen ihr Problem. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 21.10.2019



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Ist deine Frau in Behandlung? In den ersten Lebensmonaten würde ich mir oft die Hände waschen, gerade in der Erkältungszeit. Übertreiben sollte man es aber auch nicht. Stellt euch vor, euer Baby hätte bereits ein Geschwisterkind. Was da alles in der Kita umgeht, kann dir schon mal den Magen umdrehen. Nicht vor allem kann man ein Baby schützen. Gesunder Menschenverstand ist angebracht.

von Kekskopf am 20.10.2019, 20:57



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Ich würd sagen nein mit Ausnahmen also klar wäscht man sich die Hände wenn man von draußen kommt (da darf man auch den besuch drum bitten) und auch öfter, wenn man erkältet ist zB, aber täglich wischen , wenns nicht wirklich schmutzig ist, und ständig händewaschen ist übertrieben. Damit erreicht man höchstens das Gegenteil: wenn das Baby nicht mit alltäglichen keimen in Kontakt kommt, kann sein immunsystem auch nicht lernen diese zu bekämpfen. Es wird dann als Folge später noch viel leichter krank. Übrigens, falls Mama stillt gibt sie durch die Muttermilch auch Abwehrkräfte mit, das ist sicher der bessere (und schönere) weg, das kleine zu beschützen als übertriebene Hygiene. Aber auch nicht gestillt Kinder stecken ein paar Keime problemlos weg! Also nur Mut, ein bisschen weniger zu putzen und mehr zu kuscheln und überlegt, ob ihr euch nicht auch professionelle Hilfe holt. Manchmal schafft man sowas allen lieben Ratschlägen und Unterstützungen zum Trotz nicht alleine. Und dafür braucht ma sich dann auch nicht zu schämen. Lg

von my-miniME am 20.10.2019, 21:06



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Bei uns hat keiner eine Angststörung und wir betreten unsere Wohnung trotzdem nicht mit Strassenschuhen. Ehrlichgesagt kenne ich bei uns im Umfeld niemanden der das tut. Sogar wenn wir uns bei Kollegen zum Abendessen treffen, ziehen alle ihre Schuhe aus. Beim nach Hause kommen waschen alle grundsätzlich die Hände. So handhaben wir es immer, ob mit oder ohne Baby.

von Tigerblume am 20.10.2019, 21:07



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Schuhe sollte man sich bitte ausziehen bevor man in die Wohnung rein geht. Es gibt mittlerweile Studien dazu. Viele Kitas handhaben es mittlerweile auch so. Daher finde ich diese Forderung nicht übertrieben. Ebenfalls die Tatsache, die Hände zu waschen. Meine 5 jährige Tochter wäscht sich zuerst die Hände wenn wir von draussen kommen. Es gehört doch zu den ersten Hygiene regeln. Ich kann verstehen, dass man als frisch gebackene Mutter möchte dass man insbeso in der Erkältungs Jahreszeit die Hände wäscht. Das kommt dir bestimmt komisch vor. Die Schwangerschaft macht viel mit einer Frau. Die Hormone zusammen mit dem Gefühl dieser Riesen Verantwortung kann einige Handlungen etwas intensivieren. Es ging mir bei beiden ssw so und auch die ersten Monate mochte ich zb mein Baby niemanden in die Hand geben, habe mir Gedanken gemacht ob der Besuch Krank sein könnte und ich habe meinen Mann ebenfalls gebeten seine Hände öfter zu waschen. Das legt sich mit der Zeit und relativiert sich von alleine. Ich denke du solltest deine Frau nun bitte unterstützen und keine unnötigen Diskussionen eingehen. Sie hat in der ssw und nach der Geburt soviel geleistet und die ersten Monate nach der geburt sind ebenfalls hart für eine Frau. Du kannst sie nun unterstützen indem du ihr das Gefühl gibt dass du keine unnötigen Diskussionen beginnst.

von Voggl am 21.10.2019, 00:48



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Ja, ich halte das für übertrieben. Auch wir ziehen die Straßenschuhe aus -allerdings im Haus in der Garderobe (offener Bereich). Und Hände waschen nach dem heimkommen machen wir auch. Aber doch bitte nicht jedesmal bevor man das Baby anfasst. Die Angststörung ist m.M. nach wie vor da und wird sich auf andere Dinge projezieren und ich würde dringend raten das professionell aufzuarbeiten. Alles Gute!

von Damabru am 21.10.2019, 08:18



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

Hallo, ich finde die Antwort von Voggl sehr hilfreich und einfühlsam. Es geht doch nicht darum hier Argumente bzw Zuspruch zu finden, wie falsch Deine Frau liegt. Es geht um mehr: Verständnis, dass sie das bestmögliche machen will, dass das Kind geschützt ist. Ob man jetzt da gerade eine Therapie machen muss, finde ich völlig übertrieben. Wahrscheinlich hilft Zeit und die Einsicht, dass es gut geht, so kann sie die ‚Regeln‘ etwas lockern. Aber was ist an Hygiene falsch ?

von Nora11 am 21.10.2019, 21:28



Antwort auf: Hygiene Angststörung - gern an alle

An gesunder Hygiene ist nichts falsch, wenn es aber ins extrem rutscht wird es zur Gefahr. Vor allen wenn da dann noch eine Angststörung hinter steckt, Deshalb sollte man sich da zeitnah Hilfe holen. Den, durch Schuhe im Haus ist noch kein Baby gestorben, jedenfalls in unseren Breitengraden nicht. Sehr wohl aber schädigt man auf dauer die Gesundheit der Kinder wenn sie mittels Desinfektionsmittel usw genötigt werden. Zudem rächt es sich spätestens im ersten Jahr der Betreuung, denn dann kippen die Kinder oft reihenweise um wenn sie mit den ganzen Keimen usw in Berührung kommen. Ein gesundes Mittelmaß ist also weitaus besser.

von Felica am 22.10.2019, 00:32



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