Frage: Glaukomerkennung beim Säugling

Guten Abend Herr Dr. Busse, wir sind etwas besorgt, ob unser vier Monate alter Sohn Glaukom haben könnte. Meine Mutter hat es bereits seit ihrer Jugend, die Mutter meines Mannes hat es im Alter bekommen, eine erbliche Vorbelastung ist also gegeben. Bei meiner Mutter ist das Glaukom extrem stark, zum einen weil es zu spät erkannt wurde, zum anderen aber auch so, jedenfalls ist sie trotz Ausnutzung aller Therapiemöglichkeiten und mehrerer Operationen inzwischen fast vollständig erblindet. Nun ist mir bei unserem Sohn aufgefallen, dass er seit einigen Wochen beim stillen immer mit der linken Hand sein linkes Auge abdeckt (quasi die hohle Hand übers Auge hält). Das macht er unabhängig davon, ob er links oder rechts trinkt. Bis gestern machte er das nur auf der linken Seite, und ich hielt es für eine dumme Marotte. Nimmt man die Hand weg, legt er sie direkt wieder dorthin. Seit gestern morgen macht er das gleiche plötzlich mit der rechten Hand auf der rechten Seite - und zwar auch jedes Mal. Als ich meiner Mutter davon erzählte, sagte sie, dass sie das früher bei akuten Glaukomanfällen mit sehr hohem Druck auch gemacht habe, als sie noch nicht wußte, was es war, und zwar einfach, weil es den Schmerz, der mit viel zu hohem Druck einhergeht, etwas gelindert habe. Nun habe ich Sorge, dass unser Sohn auch Glaukom haben könnte. Oder ist Ihnen dieses Auge zuhalten beim Stillen in anderen Zusammenhängen schon mal untergekommen? Ich bin mir auch unsicher, wie man es prüfen lassen könnte. So ein Baby hält ja nicht still und auch die Augen nicht offen, so dass man den Druck messen könnte. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit? Wahrscheinlich müßte man dann eine Vollnarkose wählen, oder? Das finde ich aber bei so einem kleinen Baby wegen einer boßen Handhaltung doch etwas risikoreich und (hoffentlich) übertrieben. Selbst die lokalen Betäubungstropfen würden mir Sorgen machen. Am liebsten würde ich einfach warten, bis er alt genug ist, dass man ihm klar machen kann, dass er das Auge aufhalten soll, also frühstens mit einem Jahr. Andererseits möchte ich mir natürlich nicht irgendwann vorwerfen, dass in den 8 Monaten bis dahin sein Sehnerv irreparabel geschädigt wurde, weil ich es nicht früher habe prüfen lassen. Was raten Sie? Vielen Dank für Ihre Meinung und viele Grüße.

Mitglied inaktiv - 21.11.2009, 19:19



Antwort auf: Glaukomerkennung beim Säugling

Liebe L., auch wenn es sicher unwahrscheinlich ist, dass so etwas Ernstes dahintersteckt, sollte man sich an die Regel halten, jeden Verdacht und zudem noch bei so einer Familienvorgeschichte ernst zu nehmen. Bitte lassen Sie das einen mit KIndern erfahrenen Augenarzt untersuchen!! Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 22.11.2009



Antwort auf: Glaukomerkennung beim Säugling

Hallo, geh doch mal zu einem Augenarzt, der sich mit Kindern auskennt, wenn du dir Sorgen machst. Wir waren mit unserem auch recht früh, das 1. Mal mit 4 Monaten, beim Augenarzt, da er ein Frühchen ist und eine Sehschwäche hat. Er hat dort Augentropfen bekommen und die Ärztin hat dann den Augenhintergrund (Sehnerv) angeschaut (ohne Narkose oder sonstige Medikamente). Ob man bei dieser Untersuchung ein Glaukom erkennen würde, weiß ich nicht, aber das könnte der Augenarzt ja dann sagen. Gruß, Katja

Mitglied inaktiv - 21.11.2009, 19:35