Mein Sohn ist 3J2M alt und hat einen jüngeren Bruder (15 Mon), dessen Verhalten er ziemlich nachahmt. So schmiert er sich neuerdings sein Essen in die Haare, wirft sämtliche Bücher auf den Boden, räumt Läden aus, zeichnet auf dem Tisch und redet Babysprache wie sein Bruder. Früher konnte er sich sehr gut auf Bücher und Geschichten konzentrieren, momentan ist er sehr "fahrig" und schnell unkonzentriert und ablenkbar. Ein besonderes Interesse hat er momentan überhaupt nicht - er macht alles nur schnell und nichts ausdauernd. Nur Staubsaugen tut er sehr gerne und lange. Er war früher immer für sein Alter sehr weit, jetzt viel unkonzentrierter. Er hinterfragt aber auch jetzt alles sehr genau und will alles wissen. Meine Fragen:
1) Wie lange sollte er sich in dem Alter konzentrieren können?
2) Wie reagiere ich am besten auf sein Verhalten, dass er seinen Bruder nachahmt und ständig Dinge tut, die er beim Bruder sieht und von denen er weiß, dass er sie nicht machen soll (wie Tisch bemalen, alles herumwerfen...)? Mir machen es so: Wenn er Unordnung macht, muss er sie nachher auch zusammen räumen, wenn er den Tisch absichtlich bemalt, muss er ihn dann "putzen" (er reagiert mit viel Trotz und Geschrei, bis er es macht).
von
Fleur123
am 29.01.2013, 22:12
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Liebe F.,
Ihr Großer sollte die Vorteile des "Älteren" kennen und schätzen lernen. Im Moment erlebt er wohl nur, dass in seinen Augen, der Kleine mehr Zuwendung bekommt und versucht das auch zu erreichen. Ideal ist es also, wenn einer von Ihnen immer wieder auch Dinge nur mit dem Großen alleine macht und das auch richtig hervorhebt - und dann natürlich auch klar macht, dass dies nur stattfindet, wenn er sich auch sonst wie der Große benimmt. Hilfreich kann auch eine "Babyhalbestunde" für den Großen sein, in der er sich dann wieder wie ein Baby auf Ihren Schoß kuscheln darf, Daumen lutschen,....... und danach ist er wieder "der alte".
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 30.01.2013
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Huhu!
Probiert es doch mal liebevoll, indem ihr ihm sagt, dass er vermutlich auch gerne so klein sein will wie sein Bruder und behandelt ihn dann mal für einen Tag genauso.
Das bedeutet natürlich auch, dass er zur selben Zeit zum Schlafen hingelegt wird (evtl. auch Mittagsschlaf oder ähnliches, was er sonst nicht machen würde) und dass er auch alles andere nicht machen kann, was sonst nur ihm vorbehalten ist.
Schenkt ihm besonders viel Aufmerksamkeit und kuschelt viel mit ihm.
Manchmal hilft es, wenn man aufhört zu kämpfen.
Die oben beschriebene Technik zeigt Verständnis für das Kind und es kann dann aus dieser Rolle wieder aussteigen.
Zudem merkt es, dass es evtl. gar nicht mehr so vorteilhaft ist wie ein kleineres Kind behandelt zu werden. Dies gibt einen Anreiz sich wieder wie ein größeres Kind zu benehmen.
Wenn er wieder größer sein will, dann lasst ihn viel mithelfen und betont wie froh ihr seit, dass ihr so eine große Hilfe durch ihn habt und wie schön es ist, dass er schon so groß ist:
- Wäsche zusammenlegen (auch wenn dann nicht mehr alles super perfekt aussieht). -> Handtücher, Waschlappen, Putztücher oder auch die Kinder T-Shirts sind hierfür sehr gut geeignet
- Spülmaschine ausräumen und Besteck einsortieren (die scharfen Gegenstände einfach vorher schon raus nehmen)
- Sachen vom Abwasch abtrocknen (auch wenn es dann nicht 100% trocken ist) -> kleine Töpfe, Kochlöffel und Co sind hier spitze
- Saugen mag er ja eh schon sehr gerne
- Wäsche in die Waschmaschine mit einräumen
- Mit einem eigenen Tuch Staubwischen etc. etc.
Viel Glück
Mona
von
Mona010
am 29.01.2013, 22:49
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Danke für die Ideen! Allerdings macht der Große immer noch einen Mittagsschlaf, da er in der Früh immer so früh wach wird und ihn noch braucht. Der Kleine hingegen braucht für sein Alter relativ wenig Schlaf. Ich lasse den Großen schon überall mithelfen und lobe ihn auch dafür. Auch der Kleine hilfe überall (Wäsche aus der Waschmaschine räumen, Staub wischen...). Aber ich werde versuchen, den Großen mal wie ein Baby zu behandeln.
von
Fleur123
am 30.01.2013, 08:18
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Irgendwelche Unterschiede in der Behandlung wird es aber schon geben, da der Große ja immerhin 1,5 Jahre älter ist...
Wenn es solche Unterschiede nicht gibt, dann hat es für ihn ja überhaupt kein Sinn sich anders zu verhalten als der kleine Bruder.
Liebe Grüße
Mona
von
Mona010
am 30.01.2013, 14:35