Hallo,
unsere Tochter (16Monate) hatte im September einen Fieberkrampf. Wir haben das alle soweit gut überstanden. Jetzt wird man nur von allen Seiten ganz verrückt gemacht. Meine Frage ist eigentlich, ob die ganzen fiebersenkenden Mittel notwendig sind. Der Arzt in der Klinik meinte, daß bei 30% der Kinder wieder so einen Anfall bekommen. Mir erscheint das doch recht wenig. Fieber hat doch auch immer eine Bewandnis. Ist es vielleicht nicht doch besser einfach abzuwarten? Im Notfall habe ich ja noch Diazepam. Möchte nicht als schlechte Mutter dastehen. Ich halte nur nicht sehr viel gleich bei 38,5°C Paracetamol zu geben. Könnte man es vielleicht auch erst mit einem Homöopathischen Mittel versuchen, oder sagen sie auch, daß es besser wäre gleich zu reagieren?
Liebe Grüße
Sandra
Mitglied inaktiv - 11.11.2005, 20:43
Antwort auf:
Fieberkrampf
Liebe Sandra,
es ist in der Tat nicht klar, ob das frühe Eingreifen bei Fieber einen weiteren Fieberkrampf verhindern kann. Zumal Fieberkrämpfe typischerweise oft beim ersten richtigen Fieberanstieg auftreten. Ich würde das also auch eher zurückhaltend sehen mit der frühen Gabe von fiebersenkenden Medikamenten.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 13.11.2005
Antwort auf:
Fieberkrampf
Hallo,
ich habe auch ein "Fieberkrampf".
Da ich damals nichts darüber wusste, bin cih mit meiner Tochter sofort in die Klinik - würde ich heute nicht mehr machen, sondern erst zur Kinderärztin.
In der Klinik wurden ihr laufend fiebersenkende Mittel gegeben, damit sie bloß keinen Fieberkrampf mehr bekommt. Als ich später mit einem Oberarzt sprach, sagte der mir, dass das eigentlich nicht die beste Lösung sei. Fieberkrämpfe entstehen nicht etwa durch hohes Fieber, sondern durch den schnellen Anstieg oder schnelles Abfallen - oft schon im unteren Temperaturbereich. Daran ändertnn auch fiebersenkende Mittel nichts. Das wurde mir noch einmal von der Kinderärztin später bestätigt, die selbst auch Neuropädiater ist.
Fiebersenkende Mittel gebe ich wirklich nur noch bei Schmerzen (z.B. MOE - Nurofen) oder wenn das Fieber die 40Grad-Marke sprengt. Das örtliche Krankenhaus (in dem ich jetzt wieder 5 Tage war mit Tochter :-() gibt viel früher, aber hat respektiert, dass ich das nicht will.
Zu Diazepam, das wir natürlich auch im Kühlschrank haben, sagte mir damals die Ärztin, dass der Fieberkrampf meist vorbei ist, bevor man das Mittel tatsächlcih startklar hat.
Also vertrau auf Dein Gefühl und mach Dich nicht verrückt. Zu einem Virusinfekt gehört Fieber, damit er auch ausheilen kann. 38,5 ist wirklich noch keine Temperatur, bei der man über eine Senkung nachdenken sollte. Ich kenne im nächsten Bekanntenkreis inzwischen drei Kinder, die schon einmal gekrampft haben, keines hat noch einmal gekrampft.
Meine Tochter hatte vor 10 Tagen Fieberphantasien, da dachte ich, sie krampft wieder, weil sie Fäustchen machte, aber es kam nicht so weit und auch da hat mich die Ärztin beruhigt und gesagt, dass das normal sei bei einem Virusinfekt. Das Fieber war dabei allerdings nie höher als 39°.
Viel Glück
Tina I.
Mitglied inaktiv - 12.11.2005, 11:41
Antwort auf:
Fieberkrampf
Hab vielen Dank für deine Antwort. Das bestätigt eigentlich auch meine Meinung. Fieber hat ja auch seine guten Seiten. Ich denke auch das das Gemache von den Ärzten einen auch eher verrückt macht. Ich bin auf die Antwort von Dr. Busse gespannt!
Mitglied inaktiv - 12.11.2005, 14:26