Guten Tag Herr Dr. Busse,
mein Sohn Maximilian ist 4 Monate alt und hat abends immer Probleme mit dem Einschlafen (tagsüber weniger bis garnicht. Immer wenn er müde wird, wird er halt auch quängelig). Das Einschlafen konnten wir abends bisher immer nur erreichen, indem wir Max ca. 20-40 Minuten auf dem Arm "schuckeln" mussten und (wichtig ;)) den Schnuller in den Mund schoben. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend und wir wollten die Feber-Einschlagmethode testen.
Nachdem wir dies gestern abend unter einem Schreianfall unseres Sohnes nach einer dreivierteilstunden gegen ihn "gewonnen" haben, plagt uns heute morgen unser schlechtes Gewissen.
Ist er vielleicht noch zu klein für so etwas? Ist es auch das Beste für das Kind (auch wenn wir es so "quälen" müssen)? Wir hätten hier gerne eine zweite Meinung (ausser der im Buch).
Daraus ergibt sich auch unsere zweite Frage: Derzeit "wecken" wir unseren Sohn gegen 11 Uhr abends um (wenn wir ins Bett gehen) ihm auch noch seine letzte Brstmahlzeit zu geben. Sollten wir dies auch weiterhin tun, auch wenn wir die Einschlafmethode benutzen?
Mit freundlichem und hilfesuchendem Gruß
Silke Leppert
Mitglied inaktiv - 23.06.2001, 09:14
Antwort auf:
Ferber-Einschlafmethode
Liebe Silke,
einem Kind die Chance zu geben, das selbständige Einschlafen zu erlernen, hat mit Quälen nichts zu tun. Entwicklung ist immer wieder auch anstrengend. Sie sollten Ihr Kind also immer zur selben Zeit mit einem festen Ritual noch wach in sein Bett legen und dann nur noch leise redend daneben sitzen bleiben und ihn ein wenig streicheln. Durch ihre Anwesenheit zeigen Sie ihm , dass Sie immer für ihn da sind, erlauben ihm aber, das selber "abschalten" und einschlafen zu lernen. Wenn sich die Stillmahlzeit um 23 Uhr bewährt hat, dann spricht nichts dagegen.
Alles GUte!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 24.06.2001
Antwort auf:
Ferber-Einschlafmethode
Liebe Silke,
glaube Herr Dr. Busse ist ein Freund der Ferber-Methode.
Ich allerdings finde, daß Euer Kind mit 4 Monaten noch viel zu jung dazu ist. Man sollte das Ganze, wenn überhaupt, erst mit einem Jahr anwenden.
Mein Sohn, jetzt 9 Monate, hat bis heute Probleme mit dem Einschlafen. Ich bekomme ihn nur in den Schlaf gestillt. Es deprimiert mich manchmal schon sehr, daß es mit dem Einschlafen und auch Druchschlafen noch nicht klappt, wir sind auch ziemlich geschlaucht und gestresst deswegen aber es käme für mich nie in Frage mein Kind solange schreien zu lassen. Ich wüßte, daß er dann nur vor lauter Erschöpfung einschlafen würde aber nicht weil er es "gelernt" hätte.
Aber das ist eines jeden eigene Entscheidung und ich kann es in gewisser Weise auch nachvollziehen, denn irgendwann liegen die Nerven blank!
Im Moment wird unser Sohn in der Nacht stündlich wach aber da müssen wir durch, es wird sicherlich auch irgendwann mal wieder besser und dann hat man die schlimmen Nächte schnell vergessen.
Liebe Grüße und gute Nerven
Andrea
Mitglied inaktiv - 23.06.2001, 09:40
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Ferber-Einschlafmethode
Hallo,
meines Wissens wird in dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" die Ferber-Methode ab ca. 6 Monaten empfohlen. Für Euch ist das mit 4 Monaten vielleicht noch zu früh! Bin gespannt, was Dr. Busse dazu sagt.
Gruß Anette
Mitglied inaktiv - 23.06.2001, 12:38
Antwort auf:
Ferber-Einschlafmethode
Liebe Silke,
in "Jedes Kind kann schlafen lernen" wird ein Alter von ca. 6 Monaten empfohlen, ausserdem wird empfohlen die Methode nur anzuwenden, wenn man wirklic (!!!) überzeugt ist, das sich was ändern muß.
Neben der Ferber-Methode gibt es auch noch folgende Möglichkeit die Dr. Busse bei jüngeren Kindern empfiehlt: Nach dem Abendritual ads Kin ins Bett legen und monoton auf es ein reden (Alles ist gut, Mama ist da etc.) bis es schläft.
Unser Sohn (jetzt 13 Monate) hatte auch große Einschlafprobleme. Er schlief praktisch garnicht, und wenn dann nur 30 Minuten ;-). Es hat dann die erste 2 Monate zwar 1 1/2 Stunden gedauert bis er schlief, er hat dann dafür auch die restliche Nacht durchgeschlafen. Irgendwann konnten wir ihn mit einem abgewandelten "Ferber" zum einschlafen bringen (wir haben ihn jedes dritte mal rausgenommen und auf dem Arm beruhigt, sowie kürzere Zeite gewählt). Heute schläft er ca. 2 Minuten nach dem wir ihn ins Bett gebracht haben fröhlich plallernt ein, ab und zu zeigte er uns auch (mit dem Finger) wenn er ins Bett möchte.
Ganz wichtig ist finde ich auf sich selbst und auf das Kind zu hören und nicht auf einen wie auch immer gearteten Druck von aussen, sei es "Mach es Dir doch nicht so schwer nimm Ferber" oder "Nur eine Rabenmutter nimmt Ferber" ;-).
Halt die Ohren steif
Carola
Mitglied inaktiv - 23.06.2001, 21:18