Frage: Enuresis

Hallo Dr. Busse, erstmal zu der Vorgeschichte. Seit einiger Zeit setzten wir unsere beiden Söhne (7 und fast 5, beide waren bisher noch nie nachts trocken - tagsüber ist alles OK) jeden Abend, wenn wir ins Bett gehen nochmal auf die Toilette, da ansonsten jeden Tag ein oder zwei Betten davon schwimmen (oft auch inkl. der Bettdecke und das schaffe ich auf Dauer nicht mehr, da ich auch noch einen Beruf ausübe). Zudem achten wir schon seit langem darauf, daß beide tagsüber ihren Flüssigkeitsbedarf stillen und zum Abendbrot (ca. 18.00h) nur noch ein Glas Wasser oder A-Schorle trinken - sie gehen i.d.R. um 19.30h ins Bett. Bei dem Großen ist es inzwischen so, daß er anfängt sich morgens schnell anzuziehen und sein nasses Bett versucht zu verstecken. Was aber natürlich nicht klappt, da ich es richen kann. Wir gehen damit auch ganz 'locker' um - beide tragen eine Windel, ohne Zwang und wir schipmfen auch nicht, wenn das Bett mal wieder einem Planschbecken gleicht. Nun hatten wir unseren Termin beim KiA (mein Mann war dort, da ich durch meine Arbeitszeit verhindert war). Organisch ist bei beiden Kindern alles OK. Er riet uns zu noch mehr Geduld, da es in dem Alter von beiden noch OK wäre. Sonst gäbe es nur die alternative Klingelhose (von der er aber nicht überzeugt ist, daß meistens nur die Eltern wach werden würden und die Kinder nicht, vorallem, da unsere erstens sehr viel Urin nachts produzieren und schwer erweckbar sind) oder die gabe von Hormonen. Aber denen steht er wohl kritisch gegenüber, da sie Nebenwirkungen haben könne. Leider hat mein Mann nicht weiter nachgehakt, welche Nebenwirkungen es geben würde. Daher meine Fragen, erstens welche Nebenwirkungen können auftreten, wenn ein Kind das fehlende Hormon ADH bekommt. Stößt die Gabe des Hormons die Produktion im Körper an, oder eher nicht, da es ja ein synthetisches Produkt ist oder kann es die Bildung auch herauszögern? Wie lange kann man dieses Hormon geben? Ab welchem Alter sollte man spätestens anfangen die Therapien einzuleiten? Kann es von Nachteil sein, wenn man nicht mit 5 Jahren die Therapie einleitet? (ZB länger dauern, schwerer zu behandeln?). Ich bedanke mich für Ihr Mühe im voraus. Herzlichen Dank JonasMa

Mitglied inaktiv - 07.09.2010, 23:13



Antwort auf: Enuresis

Liebe J., sicher sind Ihre Beiden einfach normale Spätentwickler, was die Beherrschung des nächtlichen Urinflusses angeht und schlafen sicher sehr tief. Zumindest beim 7-jährigen besteht ja zunehmend die Gefahr, dass er ausgegrenzt wird - ich denke an Übernachtungen auswärts - und deshalb würde ich zu einer Behandlung raten. Mein Favorit ist die Klingelhose, die eine Erfolgschance von 70 bis 80 % hat und nur den Nachteil, dass sie in der Nähe schlafen müssen, den KLingelton hören und notfalls den Tiefschläfer aufwecken und auf die Toilette schicken müssen, das Ganze wieder anlegen,..... Ich meine aber, es lohnt sich. Als 2. Schritt würde ich die Therapie mit dem antidiuretischen Hormon sehen, die bei vernünftiger Überwachung wirklich gut verträglich ist. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 08.09.2010



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