Dyslalie aufgrund eines bis vor kurzem zu kurz angewachsenen Zungenbändchens

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Dyslalie aufgrund eines bis vor kurzem zu kurz angewachsenen Zungenbändchens

Guten Tag Dr. Busse, meine Kleiner, 4 1/4 J., leidet unter Ausspracheschwierigkeiten, vom HNO als Dyslalie diagnostiziert. Er kann gewisse Laute (S, SCH, K versus T, F, V, ..) nicht aussprechen und ersetzt sie durch andere Laute, je nach dem, in welcher Lautkombination diese "unaussprechlichen" Konsonanten erforderlich sind. Isoliert kann er sämtliche Buchstaben des ABCs aussprechen, nur in der Lautanbindung klappt es bei den o.g. KOnsonanten nicht. Er ist seit 28 Lektionen (!) in logopädischer Behandlung, mit sehr geringem Erfolg, will mir scheinen. Ein Anamnesegespräch wurde bei der Logopädin nicht geführt, dennoch habe ich sie darauf hingewiesen, dass das Zungenband operativ bei ihm verlängert worden ist (mittels Laser) und zwar im Alter von knapp 4 Jahren. Kein Kinderarzt hatte das zuvor festgestellt udn so habe ich den Eingriff sozusagen in Eigeninitiative und mit dem Nullaosta des dahingehend befragten Kia vornehmen lassen. Nun hat sich natürlich bis zur OP schon eine ganze Reihe von Aussprachefehlern eingeschlichen. Kann es sein, dass der logopädische Ansatz in diesem spezifischen Fall von vorneherein erfolglos bleiben muss (mein Kleiner macht vor allem Hörübungen in der Logo, zwecks Verbesserung des auditiven Verständnisses und nur recht wenig Zungen- bzw. Lippenübungen)? Was ist Ihre Meinung hierzu? Wird das Kind womöglich "hypertherapiert"? Reicht es vielleicht aus, einfach verstärkt Zungenübungen zu Hause zu machen udn darauf zu warten, dass "sich der Knoten löst"? Mein Sohn ist vom kognitiven Sprachverständnis und Sprachvermögen absolut altersgerecht entwickelt. Vielen Dank schon einmal. VG Jacky

Mitglied inaktiv - 07.07.2009, 13:09



Antwort auf: Dyslalie aufgrund eines bis vor kurzem zu kurz angewachsenen Zungenbändchens

Liebe W., da ist einfach die Logopädie völlig falsch angelegt, in dem sie nicht das behandelt, was das Problem ist, nämlich die Dyslalien, sondern der sehr nebulöse Begriff einer "Wahrnehmungsstörung" behandelt wird. Bitte wechseln Sie unbedingt den Therapeuten und lassen sich eine Logopädin empfehlen, die gewillt ist, die Aussspracheproblematik so anzugehen, dass sie in maximal 20 Stunden beendet ist. Eventuell kann es auch sehr sinnvoll sein, erst mal einige Monate Pause zu machen und zu sehen, wie sich Ihr Kind von alleine entwickelt,. DAs sollte aber ihr Kinderarzt entscheiden. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 07.07.2009