Frage: Dauerkrankes Kind (9 Monate)

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein Sohnemann ist nun 9 Monate auf der Welt und hat eigentlich nur Problem! Er kam als "Frühchen" (36+6) und musste auf die Intensiv auf Grund eines Atemnotsyndroms, einer Polyglobulie und einer hypotonen Dehydration. Während des 15 tägigen Aufenthalts bekam er Antibiotika, eine Blutplasmatransfusion und Infusion. Die Nahrung bekam er über Sonde. Kaum waren wir eine Woche zu Hause gingen die Problem wieder Los. Er hatte des öfteren Blut im Stuhl, was vom Kinderarzt und Klinik runter gespielt worden ist und seine Haut verschlechterte sich von Tag zu Tag. Als dann Durchfall dazu kam, sind wir dochmal stationär aufgenommen worden. Der Verdacht auf Rotaviren ist nach 5 Tagen nicht bestädigt und man schickte uns ohne Befund, aber immer noch mit leichten Durchfall Heim. Von Tag zu Tag ist der Stuhl wieder besser geworden, nur änderte er die Farbe von senfgelb in dunkelgrün bis braun und roch sehr unangenehm. Die Kinderärztin spielte nach wie vor alles runter. Als er dann anfing seine Milchmahlzeiten im hohen Bogen und schwallartig zu erbrechen sind wir erneut zwei Notaufnahmen gefahren wo wir einmal mit "Speihkinder sind Gedeihkinder!" und das andere mal mit "Es ist Weihnachten da nehmen wir nur echte Notfälle auf. Und ausserdem hat er noch nicht genug abgenommen" (waren "nur" 100g bei 6 Wochen alten Baby) nach Hause geschickt worden. Den nächsten Tag sind wir dann zur Kinderärztin und die meinte wir sollten es mit AR Nahrung versuchen. Diese bestellte ich in der Apotheke, da sie diese nicht vorrätig hatten, aber innerhalb von 3 h hatten wir diese. In der zwischen Zeit erbrach der Kleine 2 mal Galle, worauf hin ich meine Kinderärztin anrief was ich den tun soll. Diese war total genervt und meinte dann beobachten. Als wir die AR hatten und er sie trank und sofort wieder hochbrachte, reichte uns das Experimentieren und wir fuhren mit einem total apatischen Baby über 100 km in eine Klinik, die bei meinen Eltern gleich um die Ecke war und einen sehr guten Ruf hat. Wir sind sofort mit dem Kleinen aufgenommen worden. Der erste Kommentar des Arztes war: "Die sind nicht mehr ganz sauber!" Der erste Verdacht der Pylorusstenose bestädigte sich nicht. Man forschte nach der Ursache und kam schnell auf eine Kuhmilchunverträglichkeit (trotz Vollstillens). Beim Entlassungsgespräch sagte mir der Oberarzt, dass wir sehr viel Glück gehabt hatten. Den 24. hätte er ohne Hilfe wahrscheinlich nicht überlebt. Wir waren dann nach 3 Wochen endlich wieder zu Hause und kannten nun das "Problem". Aber leider wurde alles nicht wirklich besser. Durch die Krankenhausaufenthalte und die schwere Geburt hatte er ein KISS Syndrom entwickelt, was bei der Chirotherapie behandelt worde. Danach waren wir ständig beim Hautarzt, da der Gneis auf dem Kopf nässte und nicht wegging. Dann hatten wir ein paar unerschwerte Wochen. Bis Anfang Juli. Er fing an mit Husten und Schnupfen und hatte zu dem eine leicht erhöhte Temperatur. Nach 3 Wochen des rumdoktorns, waren wir bei der Urlaubsvertretung der Kinderärztin, die einen Bluttest machte und sich somit rausstellt, dass die Entzündungswerte angestiegen waren. Wir sollten eine 10 tägige Antibiotikabehandlung machen. Das erste Antibiotika wa wir bekamen schlug ihm sofort auf den Bauch und er bekam Durchfall. Dann bekamen wir ein anderes höher dosiertes, da die Entzündungswerte innerhalb von 24 Stunden extrem angestiegen waren, trotz des Antibiotikas. Nach 10 Tagen konnten wir es endlich absetzen. Und 2 Tage war Ruhe. Bis zum Montag! Er begann Fieber zu bekommen 39,3. Ich das Kind geschnappt und zum einzig offenen Kinderarzt in der Stadt gefahren (die anderen 9 hatten alle Urlaub). Dieser war total überfüllt und man riet mir ins Krankenhaus zu fahren. Dort angekommen sind wir mit dem Verdacht der Lungenentzündung aufgenommen worden. Seit gestern sind wir wieder zu Hause. Er hat eine fiebrige Bronchitis und Windpocken (keine Ahnung wo er die her hat oder haben könnte). Nun ist es so, dass er wieder leicht erhöhte Temperaturen hat und in der letzten Stuhlwindel von heute Mittag etwas Blut im Stuhl mit war. Nun meine Frage! Da ich etwas Paranoid geworden bin, was die Gesundheit meines Kindes angeht. Soll ich es beobachten oder gleich zu einem Arzt gehen? Kann es sein, dass er wieder etwas im Bauch ausbrütet? Geht das nun weiter, dass er jede Woche was anderes hat? Ich kann langsam echt nicht mehr und zweifle irgendwo an mit selbst als Mutter! Mit freundlichen Grüßen Säxin

von saexin am 10.08.2012, 14:22



Antwort auf: Dauerkrankes Kind (9 Monate)

Liebe S., ich kann ja verstehen, dass die Unannehmlichkeiten bis man die Diagnose "Kuhmilcheiweißunverträglichkeit" gestellt hat, Sie genervt haben. Windpocken aufzuschnappen ist Pech, da kann niemand etwas dafür und ein Luftwegsinfekt mit Bronchitis gehört nun mal zu den Normalitäten des Alltags. Also bitte nicht dramatisieren, wirklich bedrohliche Krankheiten sehen anders aus. Trotzdem sollten SIe natürlich mit einem Symptom wie Blut im Stuhl heute noch zum Kinderarzt gehen und das klären lassen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 10.08.2012