Frage: Breiverweigerung

Hallo, mein Sohn ist jetzt 29 Wochen alt und wir haben am Montag mit der B(r)eikosteinführung begonnen.Ansonsten wird er voll gestillt. Jetzt ist es leider so das er sobald er den Brei im Mund hat das Gesicht verzieht und ihn wieder ausspuckt mit ganz viel Sabber. Bei Pastinake hat er sogar gewürgt. Dann habe ich versucht ob er Selbstbedienung besser findet und ihm ein ganz weich gekochtes Stück Kartoffel gegeben aber das hat er auch nur zermanscht und überhaupt nicht mal in den Mund gesteckt. Sonst stopft er sich alles in den Mund was er kriegen kann. Der Kinderarzt hatte schon bei der U5 ein bischen "geschimpft" das ich noch nicht mit Beikost angefangen hatte und mir etwas von eventuell entstehender Nährstoffmangel erzählt. Mein Sohn ist auch eher schmächtig 68cm 6775gramm. Geburtsgewicht war 3490gramm bei 52cm. Wie sieht es denn jetzt aus wenn er jeglichen Brei verschmäht bzw wie kann ich es ihm schmackhaft machen? Ich stille ihn nach wie vor noch.

von Lehar am 28.05.2014, 22:18



Antwort auf: Breiverweigerung

Liebe L., haben Sie einfach Geduld, mit Drängen wird es eher schlechter. Und setzen Ihren Sohn zu den Mahlzeiten an den Familientisch, das macht neugierig auf normales Essen und dort bieten Sie ihm auch seinen Brei und Fingerfood locker an. Alles Gute!
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Ernährung.

von Dr. med. Andreas Busse am 29.05.2014



Antwort auf: Breiverweigerung

Wenn ich antworten darf, ist Dein Sohn den überhaupt schon Beikostreif? Es bringt gar nichts mit Gewalt mit beikost anzufangen, wenn die Kinder es nicht wollen. Ist wie gehen, sprechen, selbstständiges einschlafen, windelfrei usw. Jedes Kind hat da seinen ganz eigenen Zeitpunkt. Deshalb ist auch alles zwischen 5 und 7 Monaten völlig OK, und auch später. Mit Druck erreichst Du nur eines, nämlich das Essen ein echtes Problem werden kann. Nicht wenige sind der Meinung, das auch spätere Essstörungen nämlich genau auf falschen Umgang mit der "Ess-Prägephase" sind. Dazu zählen auch solche Dinge wie Essen als Belohnung, Strafe, Ablenkungen zum essen, usw. Ich kenne nicht viele Kinder, die Essen irgendwann als "Machtspiel" nutzen - mit völlig verzweifelten Eltern die davor sitzen und das Kind anbetteln doch was zu essen. Folgende Punkte sollten erreicht sein damit man von beikostreife spricht: - Nahrung wird nicht wieder herausgeschoben mit der Zunge - Kind kann aufrecht (wenn auch mit Unterstützung) sitzen - es zeigt Bereitschaft zum kauen, sprich kaut auch selbst - es nimmt zB selbst Essen, steckt es sich in den Mund und kaut dann auch - DAS !!! ist das ideale Indix dafür das ihr anfangen könnt. Auch das über längere Zeit Stillen nicht mehr ausreicht, kann ! ein Zeichen dafür sein. Nur sollte man wirklich wissen, ist das Kind in einem Schub, oder ist es damit nicht mehr erklärbar. Das der große Schub um die Zeit aber auch mal 3-5 Wochen andauern kann, ist das IMO das unsicherste Kriterium. Gleiches wie es starrt Mama und Papa beim essen an. Das machen viele Säuglinge schon mit 8-10 Wochen, einfach weil einfach ALLES was Mama und Papa machen interessant ist. Ansonsten, beikost muß nicht Brei sein. Wie du ja auch schon erkannt hast. Und als Stillmutter geht man da eh andere Wege als bei Flasche. Im Idealfall wird so lange wie möglich paralell zur beikost weitergestillt. Wir haben noch bis zum 1ten Geburtstag nach den mahlzeiten gestillt, danach kippte das aus zwei Gründen. Zum einen weil unser Sohn dann tagsüber bei der betreuung war, zum anderene weil er auch selbst oft nicht mehr so das Verlangen hat vormittags stillen zu müssen. ist halt vieles andere weit interessanter.Das sichert zum einen die bessere Verwertbarkeit der Nährstoffe, Muttermilch erhöht zB die Verfügbarkeit von Eisen, zum zweiten ist es der ideale Allergieschutz. es wird heute nur deshalb geraten so früh mit beikost anzufangen, weil viele Mütter zu früh abstillen - irrglaube weil man ja Mahlzeiten ersetzen soll. Wie es eben für die ernährung bei Flasche gilt. Mein rat, schaue dir mal die folgenden Seiten an: http://www.bfr.bund.de/de/empfehlungen_zur_stilldauer___einfuehrung_von_beikost-54044.html Das ist auch die Seite, nach der Ärzten empfohlen wird sich zu halten. Udn die eben paralell zu WHO und DGE sind http://www.klinikum-obergoeltzsch.de/downloads/geburt/Beikostempfehlung.pdf http://www.afs-stillen.de/index.php/publikationen/leseprobe-qstillzeitq/236-baby-led-weaning Das dürfte das sein, was sein Anbeginn der zeiten die Mütter gemacht haben. Und wie es heute auch noch in anderen Ländern gemacht wird. Wo eben die Babykosthersteller keine so große Lobby haben. Hier noch eine seite wo man einfach alles sich mal anschauen sollte. Es erleichter ab Geburt einiges: http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/ernaehrung-wissenswertes/1367-stillen-beikost-und-allergievorbeugung Übrigens, wenn ihr eh schon Gewichtsprobleme habt, dann würde ich erst recht nach dem füttern/essen stillen. Reiner Gemüsebrei hat einiges weniger an Kalorien als Muttermilch. Bis ihr da annähernd eine Mahlzeit zusammenbekommt, das der Kaloriengehalt in etwa gleich ist, das kann dauern. Schau mal selbst was 100g Möhren an Kalorien liefern. Und die echt heftige Menge von 190 G welche viele hersteller als "volle " Mahlzeit propagieren, schaffen nur wenige Kinder in dem Alter. Wir haben damals keine Mahlzeiten eingeführt, sondern Lebensmitte. Sprich ich habe zB tagsüber ihm ab und zu einen Dinkelstick gegeben, dann auch mal Dinkelbrei (reine Dinkelinstantflocken mit Wasser angerührt). Wurde das gut vertragen, ging es zum nächsten. Gemüse als Brei wollte er sehr schnell gar nicht, also habe ich einfach welches weichgekocht und ihm an stück gegeben. Ebenso gab es dann später "Kartoffelstücke" und irgendwann feingehacktes Fleisch dazu. Gab eine riesen Matscherei, aber er war super zufrieden alleine essen zu dürfen. Und konnte von anfang an sehr gründlich kauen und früh selbstständig essen. Das ging dann auch sehr nahtlos in den Familientisch über. Angefangen hat er übrigens von sich aus mit 5,5 Monaten - da hat er mir meine Banane vom Teller geklaut. Nach dem sehr genußvollen Verspeisen kam dann das Gemeckere nach mehr - und ab dann waren wir beim Thema Beikost. ich hoffe das hilft dir etwas weiter, auch wenn ich nicht Hr. Busse bin

Mitglied inaktiv - 29.05.2014, 09:22



Antwort auf: Breiverweigerung

Nein, das ist nicht schlimm das du nicht Dr.Busse bist :-) Danke dein Text hilft mir schon einmal weiter und mit dem Stillen hatte ich eh vor so lange zu stillen wie er möchte und es wirklich als BEIkost zu sehen. Vielleicht braucht er einfach noch ein Weilchen, weil beim Sitzen wackelt er noch ziemlich und kippt nach vorne. Dann probiere ich mal deine Tipps ;-)

von Lehar am 29.05.2014, 10:40



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