Lieber Dr. Busse,
mein Sohn (9 Jahre) hat bisher auf zwei Antibiotika allergische Reaktionen gezeigt: Bei Klacid Saft forte bekam er einen starken Hautausschlag (Rötung wie beim Sonnenbrand und Pöckchen), den Saft sollten wir dann absetzen. Bei Cefaclor Saft kam es zu großflächigem Hautrötungen und Wassereinlagerung in den Gelenken, zur Vorsicht kamen wir einige Tage ins Krankenhaus.
Als wir zur Vertretung bei einer anderen Kinderärztin waren, riet sie uns zu einer Blutabnahme, um feststellen zu lassen, welche Antibiotika unser Sohn vertragen kann und welche nicht. Ich sprach unsere Kinderärztin darauf an, sie meinte, eine solche Blutuntersuchung sei nicht aussagekräftig, um festzustellen, welche Antibiotika unser Kind vertragen kann und welche nicht.
Ich bin jetzt verunsichert, was ist denn nun richtig?
Mit freundlichen Grüßen
Marie
Mitglied inaktiv - 15.09.2009, 00:54
Antwort auf:
Blutuntersuchung bei Antibiotika-Unverträglichkeit möglich?
Liebe M.,
die Frage ist, war es das Anitbiotikum selber oder irgendwelche Zusatzstoffe in den Säften.
Das sollte meiner Ansicht nach auch getestet werden, damit man im Notfall weiß, was er bekommen darf. Am sinnvollsten bei einem Allergologen mit einem HAuttest mit den verschiedenen Substanzen, die man sich von den Herstellerfirmen schicken lassen kann.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 15.09.2009
Antwort auf:
Blutuntersuchung bei Antibiotika-Unverträglichkeit möglich?
Hallo,
mein Sohn (4) hat kürzlich auch auf zwei verschiedene Antibiotika aus der Gruppe der Cephalosporine (dazu gehört auch Cefachlor) einmal mit Erbrechen und einmal mit einem Hautausschlag auf dem ganzen Körper reagiert. Unsere Kinderärztin erkundigte sich daraufhin, welches Labor solche Antibiotika-Allergien per Blutabnahme testet, denn das macht nicht jedes Labor.
Sie findet diesen Test, den wir jetzt machen lassen werden, sehr wichtig, denn sie sagt: Im Akutfall - zum Beispiel bei einer Klinikeinweisung wegen Lungenentzündung oder so - muss man rasch und zuverlässig wissen, welches Antibiotikum ein Kind nicht verträgt.
Die Untersuchung auf die Allergie ist nicht ganz einfach, weil wie gesagt nicht alle üblichen Labore, mit denen ein Ki-Arzt zusammen arbeitet, diesen Test anbieten. Vielleicht hatte Deine Ärztin bloß nicht so arg viel Lust, die Zeit zu investieren, hier einmal zu recherchieren. Ich würde auf der Untersuchung bestehen und notfalls zu einem anderen Kinderarzt gehen. Cefachlor und Co sind sehr weit verbreitete und wichtige Antibiotika - man sollte schon wissen, wenn sie für das eigene Kind nicht in Frage kommen! Mein Sohh war z. B. schonmal wegen Lungenentzündung in der Klinik. Dort bekommen die Kinder das Antibiotikum intravenös - es ist hier noch wichtiger, auf keinen Fall eines zu geben, das das Kind nicht verträgt.
Ein Trost übrigens: Unsere Ärztin sagte, solche Antibiotika-Allergien bleiben meist nicht lebenslang bestehen, sondern verschwinden im Laufe der Kindheit oft - bis dahin aber muss man sie meiden, weil allergische Reaktionen ja auch mal sehr schwer ausfallen können.
Grüßle,
Mim
Mitglied inaktiv - 15.09.2009, 10:52