Frage: Arbeiten!?

Hallo Herr Dr. Busse, meine Tochter ist fast 6 Monate alt. Heute habe ich das Angebot bekommen, wieder einen Minijob anzunehmen in der Offenen Ganztagssschule. Das wären ca. 9 bsi 10 Stunden in der Woche; zwei Nachmittage. Würden Sie sagen, dass es noch zu früh ist, jetzt die Kleine schon für 10 Stunden die Woche "wegzugeben" zur Oma z.B. Zur Zeit ist mein Mann zwar noch zu Hause wegen Kurzarbeit, aber vielleicht wären wir schon ab nächsten Monat dann auf die Hilfe der Großeltern angewiesen. Mal die einen, mal die anderen Großeltern. Noch dazu fühlt sie sich zur Zeit gar nicht wohl bei den Großeltern. Sie fremdelt jetzt schon ziemlich stark. Ich bin einfach hin-und hergerissen. Man hört ja auch immer, dass die Kleinen gerade im ersten Lebensjahr nicht so viele verschiedene Bezugspersonen haben sollten!? Meine Freundin sagte, dass ihr Sohn es nicht so gut verpackt hätte. Sie hatte damals auch ca. 12 Stunden gearbeitet. Was denken Sie darüber? Liebe Grüße, Vreni

Mitglied inaktiv - 25.08.2009, 20:55



Antwort auf: Arbeiten!?

Liebe V., auch ein Baby kann mit mehreren ihm gut bekannten Bezugspersonen, die es regelmäßig sieht, prima zurecht kommen. Das sollten SIe aber vorher schon "üben" bevor es ernst wird. D.h. die Großeltern sollten jetzt schon regelmäßig anwesend sein, mit ihrem KInd spielen, spazierenfahren,.. Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 25.08.2009



Antwort auf: Arbeiten!?

Liebe Vreni, ich erlaube mir an dieser Stelle einen Kommentar. Ich lebe in Italien und hier ist es sehr viel mehr Usus, dass Muetter recht frueh wieder arbeiten gehen und Ihre Kinder zur Oma geben, an eine bezahlte Aufsichtsperson oder einen speziellen Kindergarten fuer die ganz kleinen (schon ab 6 Monaten). Meine Tochter ist knapp 4,5 Monate ab und ich gehe 2-3 mal die Woche Morgens ins Buero und mache einige Dienstreisen ins Ausland (wie auch mein Mann), so dass wir die Kleine auch hier wieder an die Omas geben muessen. Meine Erfahrung ist, dass die Kleine frueh lernt sich an andere Personen zu gewoehnen und sich durchaus schnell an neue Situationen gewohnen kann - das macht auch die Eltern entspannter wenn sie ihre Kinder weggeben. Italien ist ein Land in dem Kinder sehr viel mehr mit anderen Familienmitgliedern aufwachsen und somit auch spaeter weniger soziale Probleme haben. Ich kann Sie nur ermuntern den mutigen Schritt (und auch schwierigen... ich weiss!), zu gehen und das Kind an die Welt ausserhalb der ewohnten 4 Waende heranzufuehren - und wer ist dafuer geeigneter als Grosseltern?! Ich wuensche Ihnen viel Erfolg und vor allen Dingen viel Spass - denn auch das kann daraus resultieren... Emmerich15

Mitglied inaktiv - 26.08.2009, 10:23