Antibiotikaprophylaxe mit Infectotrimet

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Antibiotikaprophylaxe mit Infectotrimet

Hallo, meine mittlerweile 6 Monate alte Tochter hat eine Doppelniere auf der linken Seite mit einem Megaureter und 2-3 gradigem Reflux beidseitig. Seit der ersten Nierenbeckenentzündung im Alter von vier Wochen bekommt sie vorsorglich Infectotrimet entsprechend ihres Gewichtes derzeit 1,2 ml bei 6 Kg Körpergewicht. Anfangs habe ich der Gabe sofort zugestimmt, da auch noch Untersuchungen ausstanden und noch nicht klar war, wie´s weitergeht. Jetzt sind die Untersuchungen vorbei mit o.g. Befund und entschieden, dass sie erstmal nicht operiert werden soll. Wir (d.h. wir als Eltern und die behandelnden Ärzte) hoffen, das sich das "Problem" verwächst. Eine OP soll nur erfolgen, wenn erneut und vermehrt Infekte auftreten. Uns wurde nun zur Wahl gestellt, bis dahin regelmäßig den Urin mit Teststreifen auf einen Infekt zu untersuchen oder weiterhin das Antibiotikum zu geben. Da ich sehr ängstlich bin, würde ich gerne das Antibiotikum weitergeben. In meinem Bekantenkreis wird mir davon aber abgeraten: Das zerstört das Immunsystem des Kindes, davon gehen die Zähne kaputt,... Unser Kinderarzt meinte aber Infectotrimet sei ein sehr gutes Antibiotikum, welches keine solchen Nebenwirkungen hätte. Wie ist Ihre Meinung dazu? Wozu würden sie mir raten? Trotz meiner Angst vor Infektionen würde ich gerne mit meiner kleinen Schwimmen gehen. Auch hierzu habe ich leider zwei verschiedene Aussagen. Was meinen Sie? Soll ich´s wagen oder lieber lassen? Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe!

Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 14:38



Antwort auf: Antibiotikaprophylaxe mit Infectotrimet

Liebe T., es hat sicher eher bewährt, die Kinder aufmerksam zu beobachten und bei Fieber oder schlechtem Allgemeinzustand sofort den Urin zu kontrollieren. Denn Antibiotika sind zwar segensreich und unverzichtbar in der Therapie akuter schwerer bakterieller Infektionen. Eine Dauergabe belastet aber in der Tat das Immunsystem und kann bei den Bakterien Restenzbildung fördern. Auch sonst sollten Sie ihr Kind völlig normal behandeln, es also auch mit zum Babyschwimmen nehmen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 15.06.2010