Hallo Dr. Busse, Mein Sohn (6) hat letztes Jahr 5 Mal Scharlach (Der Abstrich vom Rachen war Strep. A positiv.) Das war vom Sept. 2011 bis Jan.2012. Nach dem er das 5. Mal Scharlach hatte war er bis Ostern zu Hause, nicht im KG. Die ganze Zeit war er gesund. Im Sommer haben wir mir Ribomynil begonnen. Jetzt geht er in die Schule. Vor 3 Wochen hat er wieder Scharlach gehabt (Abstrich Strept. A positiv). Nach der Gabe 10 Tage Penicillin (3 Mal 5 ml) hat unser KA empfohlen 3-4 Wochen prophylaktisch weiter AB zu geben. Diesmal soll er 1 Mal abends 5 ml einnehmen. Ob das wirklich was bringt oder mehr schadet?
Meine Tochter hat erweiterte Harnwege und nachdem sie 3 Mal Nierenentzündung hatte, müsste sie 1,5 jahre AB einnehmen. (1/3 von der "normale" Dosierung). Ob das gleiche Prinzip auch bei Scharlach wirkt?
Kann das sein, dass mein Sohn wieder angesteckt wird und das "richtige" Scharlachsbild wird durch die nidrigdosierte AB gabe "verschmiert"? Dann gibt es keine "richtige" Behandlung aber die Toxinen von Streptokokken schaden den inneren Organen. Oder habe ich mir das alles ausgedacht? Ich bin schon verzweifelt. Was kann ich tun? Jedes Mal, wenn er abends AB bekommt habe ich kein gutes Gefühl, so als ob es falsch ist.
MfG
NW
von
Eliser2006
am 08.11.2012, 22:39
Antwort auf:
Antibiotika als Scharlachprophylaxe?
Liebe E.,
dass im Rachenabstrich Streptokokken nachgewiesen werden, heisst noch lange nicht, dass ein Kind Scharlach hat. Denn auch bei Gesunden findet man in etwa 19% Streptokokken im Rachen, die in diesem Moment dann keine Bedeutung haben. Und auch bei einem eigentlichen Virusinfekt kann so ein Befund täuschen. Der klinische Befund muss also immer dazu passen. Und im Gegensatz zu einer reinen Streptokokkenangina gehört zum Scharlach der typische Ausschlag. Außerdem ist es inzwischen sehr umstritten, ob man bei einer leichten Streptokokkenangina überhaupt antibiotisch behandeln soll. Denn die Heilung wird nicht wesentlich beschleunigt und bei den derzeit vorkommenden Streptokokken-Stämmen scheint das Risiko einer Folgeerkrankung kaum vorhanden zu sein.
Eine Antibiotikaprophylaxe wird deshalb bei einem sonst gesunden KInd nicht empfohlen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 09.11.2012
Antwort auf:
Antibiotika als Scharlachprophylaxe?
Vielleicht kannst du dir unterstützend noch Hilfe bei einem Heilpraktiker holen. Lass dich aber nicht verunsichern. Viele Heilpraktiker verteufeln Antibiotika und das ist ja auch nicht richtig.
von
33Urmel
am 09.11.2012, 09:18
Antwort auf:
Antibiotika als Scharlachprophylaxe?
Wir waren schon bei einer Heilpraktikerin. Damals haben wir ein paar Hundert Euro für Medikamente ausgegeben. Unsere Küche hat wie eine Labor ausgesehen. Ich selbst bin nur mit Gläsern, Löffeln und Fläschen durch das Haus geflitzt. Das war zwischen 2. und 3. Mal von Scharlach. Bei den beiden Kindern war der Stuhl nicht ganz ok. Aber sie bekommen Probiotik PUR.
Dabei ist interessant, dass meine Tochter (Zwillings Schwester) hat nur ein Mal Scharlach mitgemacht. Und sie ist keine Trägerin. Bei ihr wird auch jedes Mal Test durchgeführt. Wir haben auch selbst zu Hause diesen Test und machen den bei jedem "komischem" Halsweh. Natürlich bekommt mein Sohn nur dann AB, wenn beim KA der Teast auch positiv ist.
von
Eliser2006
am 09.11.2012, 10:04