Frage: Ablöseprozess schwierig (lang)

Hallo! Ich hoffe, sie können mir helfen! Meine Tochter ist Mitte August 1 Jahr alt geworden. Seitdem arbeite ich auch wieder, 4 Tage die Woche. Ich arbeite von mittags bis abends um neun. Dh, wenn ich gehe, kommt die Oma, der Papa holt sie später ab, wenn ich komme, liegt sie im Bett. Macht meine Tochter noch Mittagsschlaf, und die Oma holt sie aus dem Bett, lacht sie und lässt sich darauf ein. Wenn ich sie aber (im wachen Zustand natürlich) zur Oma bringe, weint sie bei der Übergabe. Ich weiß, dass es normal ist, und sie muss sich ja auch erst an die neue Situation gewöhnen. Sie lässt sich auch ablenken und nach ein paar Minuten hat das Weinen aufgehört. Aber mein Problem ist, dass sie jetzt wirklich sehr anhänglich ist dadurch. Ich kann kaum aus dem Raum gehen ohne dass sie weint, sie will ständig auf meinen Arm (auch wenn sie zB beim Papa ist). Heute habe ich sie zu meiner Mutter gebracht, sie ist mir nicht von der Seite gewichen und mittags nur auf dem Arm eingeschlafen. Ist das noch normal? Oder bzw wie lang kann dieser Ablöseprozess dauern? Ich mache mir Sorgen, dass es ihr schlecht geht, weil die typische Situation nicht da ist "ich bringe sie weg und hole sie ab" durch meine Arbeitszeiten. Als sie klein war (von ca 1,5-6 Monaten) hat sie auch sehr stark gefremdelt, ist nur bei Mama und Papa auf den Arm gegangen. Sie scheint sehr sensibel zu sein.... Ich hoffe, sie können mir eine Antwort geben. Ich würde am liebsten nicht mehr arbeiten gehen, aber das geht leider nicht.

Mitglied inaktiv - 07.09.2010, 22:21



Antwort auf: Ablöseprozess schwierig (lang)

Liebe P., für ein 1-jähriges KInd, das vorher nur den Zustand kannte, dass die Mutter immer und zu jeder Zeit verfügbar war, ist das natürlich eine große Umstellung. Die zeitweise Betreuung durch weitere feste Bezugspersonen wie Oma und Papa schadet ihrer Tochter aber keineswegs und Sie müssen sich deshalb auch keine Sorgen machen. Wichtig ist, dass Sie das auch als normal annehmen und positiv sehen, denn so machen Sie und macht auch ihre Tochter andere Erfahrungen. Und Ihr Kind merkt, ob Sie fröhlich und zuversichtlich sind oder sich ein schlechtes Gewissen einreden und darunter leidet es auf DAuer viel mehr als unter der Umstellung an sich. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 08.09.2010



Antwort auf: Ablöseprozess schwierig (lang)

Ich bin zwar nicht Dr. Busse, aber hatte Deine Süße genügend Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen? Sprich warst Du am Anfang dabei - oder ging das zur Oma bringen von heute auf morgen? Kennt sie die Oma schon länger?

Mitglied inaktiv - 07.09.2010, 22:50



Antwort auf: Ablöseprozess schwierig (lang)

natürlich kennt sie die Oma schon länger-ist ja ihre Oma.... Und sie war dort auch schon öfters mal für ein paar Stunden, auch über Nacht-war nie ein Problem. Nur jetzt in dieser Regelmäßigkeit kann sie es nicht so gut verpacken

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 08:01



Antwort auf: Ablöseprozess schwierig (lang)

wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass du deinem Kind gegenüber Sicherheit/Zuversicht ausstrahlst Du hast geschrieben, dass du am liebsten wieder aufhören würdest mit arbeiten - ich glaube, deine Kleine merkt, dass du sie eigentlich ungerne hergeben willst. Gib ihr Zeit. Es ist doch auch gut, dass sie sich bei der Oma so leicht beruhigen lässt. Wir haben die gleiche Erfahrung im Kindergarten gemacht, als wir unseren Sohn mit 17 Monaten hingebracht haben. Der Abschied war schwer, es gab viele Tränen, aber sobald Mama/Papa draußen waren, war alles wieder gut. Deine Kleine packt das. Und wenn du zu Hause bist, dann gib ihr Nähe und Geborgenheit, damit sie weiß, dass auf dich Verlass ist und du immer wieder kommst, auch wenn sie jetzt tagsüber bei Oma ist.

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 10:28