Frage: Schwindel bei Wachstumsschüben

Hallo Frau Windisch, unsere Tochter ist 5 Jahre alt und wir haben folgendes Problem: Alle (derzeit) 2 1/2 Monaten (früher waren die Abstände länger - 4 bis 6 Monate) wird ihr so gegen 8.30 Uhr schwindelig und manchmal muss sie auch brechen. Umgekippt ist sie noch nie, sie hält sich nur an uns fest und sagt ihr ist schwindelig. Der Spuck dauert dann so ca. 2 bis 2 1/2 Stunden und dann ist sie fit wie ein Turnschuh und ißt auch wieder ganz normal. Das passiert dann 3-4 Tage lang. Oft hat sie vorher auch gut gefrühstückt. Es ist auch nicht immer auf dem Weg zum Kindergarten passiert (wenn auch oft), sondern auch schon 2 x mal im Urlaub (und sie geht auch sehr gerne in den Kindergarten). Wir haben festgestellt, dass sie jedesmal danach gewachsen ist! Unser Kinderarzt sagt "Wachsen ist keine Krankheit, da muss man der Sache auf die Spur gehen". Haben wir auch, es wurde Blut abgenommen, Blutdruck gemessen, Ultraschall gemacht. Langzeit-EKG, 2 x EEG, Augenarzt, Ohrenarzt, alles ohne Befund. Es wurde schon auf Kindermigräne getippt, aber sie hat keinerlei Kopfschmerzen. Osteopathie waren wir auch schon 3 x, ohne Veränderung. Zum einen ist ja schön, dass nichts gefunden worden ist, zum anderen macht man sich aber Gedanken, was die Ursache für diese Schwindel-Attacken sind. Wenn das weiter so geht, fehlt sie ja ab nächstes Jahr auch immer mal wieder ein paar Tage in der Schule. Könnte Ergo-Therapie vielleicht helfen? Vielen Dank für Ihre Hilfe

von Kurp73 am 09.11.2017, 16:36



Antwort auf: Schwindel bei Wachstumsschüben

Hallo, tut mir leid, da kann ich leider auch nicht weiter helfen. Es brauch eine Diagnose/Ursache für den Schwindel, um einzuschätzen, ob Ergotherapie hilfreich wäre. Diese ist aber offensichtlich zur Zeit nicht gegeben. Das einzige was mir dazu einfallen würde wäre ein Schwindeltraining, dies wird zb.bei geriatrischen Patienten (Senioren/Altersheim) oder neurologischen Patienten angewendet, bei denen ein Schwindel auftritt. Fragen Sie beim Kinderarzt danach oder einer Ergopraxis, die Schwindeltraining anbietet, ob es in ihrem Falle helfen könnte. Was bei Schwindel hilft, ist die Augen offen zu halten (schließen versträkt den Schwindel) und einen festen Punkt zu fixieren, zb.ein Bild an der Wand o.ä., dies kann helfen, dass der Schwindel schneller vorüber geht. Üben Sie mit dem Kind, was es tun soll, wenn es den Schwindel bemerkt (hinsetzen/hinlegen/Beine hoch, Tips vom Kinderarzt?), um einer Verletzungsgefahr im Falle einer Ohnmacht vorzubeugen. Ich dachte noch an einen Dreh-/Lagerungsschwindel (ich bin mir nicht sicher ob das die korrekte Bezeichnung ist), bei der die Flimmerhäärchen im Innenohr "verbogen"/verunreinigt sind, was Schwindel auslösen kann. Hierbei helfen einfache Lagerungsübungen, die es sowowhl beim Arzt als auch im Internet zu finden gibt, die auch für ein Kind einfach umsetzbar sind. Sprechen Sie dies aber bitte vorher mit dem behandelnden Arzt ab, ob Sie diese Übungen mit ihrem Kind probieren dürfen. Ein Schwindel kann auch von Blockaden/Fehlstellungen der Wirbelsäule ausgehen, aber Sie waren ja sicher auch beim Orthopäden bzw.wäre es vllt.dem Osteopathen aufgefallen. Schwindel kann ein sehr vielfältiges Symptom sein. Versuchen Sie genau zu beobachten und zu dokumentieren, was an den "Schwindel-Tagen" geschehen ist (Nahrung/Trinken, besondere Ereignisse, wie der Schlaf nachts war, usw.), vllt.ergibt sich daraus etwas. Ergotherapie greift eher bei Kindern, die überempfindlich auf Lageveränderungen (vestibuläres System) reagieren (rollen, schaukeln usw.). Mit einer klaren Ursache wäre natürlich schonmal viel gewonnen. Vielleicht gibt es auch Kliniken, die auf Schwindel spezialisiert sind, wo man Ihnen noch Tips geben kann? Das können Sier auch bei der Krankenkasse erfragen. Alles Gute

von Kristin Windisch am 10.11.2017