Frage: Hoher Muskeltonus

Hallo, unser Kleiner ist jetzt sechs Monate alt. Seit er auf der Welt ist, ist er in Bewegung. Konnte sich mit sechs Wochen vom Rücken auf den Bauch drehen, dann zurück. Jetzt robbt er, krabbelt fast (Position ist da und er wippt) und vor allem zieht er sich an allem, was da ist, auf die Knie und ins Stehen! Alles sehr anstrengend für ihn und für uns, weil er ja noch so klein ist und wir immer gucken müssen, dass er sich nicht ernsthaft verletzt. Sitzen meistert er gerade, sowohl zwischen die Beine aus der Krabbelposition, als auch über die Seite. Er hat, wie eine Freundin mal treffend sagte, immer eine Mission, ein Ziel vor Augen. Jetzt war der Kinderarzt bei der U5 erst einmal baff, und hat dann aber festgestellt, dass der Muskeltonus auch aber hoch ist. Er öffnet zum Beispiel beim Krabbeln selten seine Hand. Er will halt.immer unbedingt vorrangig kommen und ist mit dem ganzen Körper dabei. Nachts wird er wach und geht meist sofort in die Bewegung... Puh. Nun unsere Frage: Was können wir tun, um ihm mehr Ruhe zu geben und ihn zwischendurch, auch dann, wenn er nicht müde ist oder schläft, einfach mal Luft holen zu lassen? Gibt es spielerische Übungen? Wäre er erwachsen, würde ich ihm dringend zu Yoga oder progressiver Muskelentspannung raten. Verstehen Sie, was wir meinen? Er ist toll, wir werden seinen Bewegungsdrang nich ändern können und wollen das auch nicht, aber ab und an etwas weniger Anstrengung oder "Ehrgeiz" bei ihm wäre doch gut, oder? Und hat so ein hoher Muskeltonus aucjnetwas mit den Schlafphasen zu tun? Wir haben uns ganz gut arrangiert, aber es fällt ihm.schon schwer, von einer Schlafphase in die nächste zu kommen, auch Nachts... Vielen Dank! Lily77

von lily77 am 27.07.2017, 14:37



Antwort auf: Hoher Muskeltonus

Hallo und Gratulation zum „Flitzer-Baby“ :) Würde mich nicht wundern wenn er mit 9 oder 10 Monaten läuft. Ich kann Ihre Situation gut nachempfinden, meine zwei Krümel waren auch solche Frühstarter. Oft liegt es auch in der Familie,zb. sind Oma/Opa auch schon früh mit den ersten Schritten gestartet. Die anderen Mütter staunen dann meist über soviel Mobilität, es gibt aber eben auch die zweite Seite der Medaille: 1.die Verletzungsgefahr ist größer, da oft das Gleichgewichtssystem noch nicht so weit ist (wenn ich für jedes umfallen nen Penny gekriegt hätte...) und 2.die NÄCHTE.ich weiß! (das schlafen generell) Babys verarbeiten nachts viel und das Gehirn wiederholt das Erlernte bzw.speichert es ab und somit steht/krabbelt/läuft das eben-noch-schlafende-Baby auch schnell mal im Bett herum und schläft natürlich nicht einfach so wieder ein. Die Übergänge der Schlafphasen sind auch für manche Babys schwierig. Wir Erwachsene wachen genauso oft auf, erinnern uns aber nicht und schlafen leicht wieder weiter. Babys haben da je nach Ein- und Weiterschlafritual schon mehr Ansprüche. Der Muskeltonus wird nicht generell bei ihm hoch sein, ich vermute laut ihrer Beschreibung eher, dass er sich bei anstrengenden Sachen darüber stabilisiert und dadurch genügend Körperspannung fürs krabbeln aufzubauen. Es wird mit der Zeit nachlassen und er wird auch mit offenen Händen krabbeln. Wenn er das mag kann ich fürs entspannen bestens ein Tragetuch oder eine Tragehilfe (aber bitte Bauch an Bauch und nicht wie man leider ab und an sieht falsch rum mit dem Blick nach vorn und es sollte ein Tragegestell mit ausreichend Hüftspreizung sein, also breiter Steg) empfehlen und dann spazieren gehen, so kann er trotzdem alles miterleben, aber die Muskulatur entspannt durch das schöne schaukeln und tragen. Ansonsten eben auch mit dem Kinderwagen. Auch die ersten einfachen Bücher können nun zum Einsatz kommen (große einfache Bilder), aber auch Hoppe-Reiter-Spiele auf dem Schoß, Fingerspiele, Sing-und Klatschspiele. Das erfordert die eigene Anwesenheit. Gold wert sind auch die Massagen-falls er dafür still hält... ;) Der Muskeltonus hat keinen Einfluss auf das Durchschlafen, eher für das Einschlafen-diese Babys brauchen dann etwas länger um alles wieder zu entspannen. Vielleicht hilft ein Buchtip: Dr.Harvey Karp-(das glücklichste Baby der Welt)-Schlafbuch. Hier sind viele Strategien beschrieben, um ein-und durchschlafen zu erleichtern, ohne auf schreien-lassen zurückgreifen zu müssen. Alles Gute

von Kristin Windisch am 28.07.2017