Frage: Feinmotorik zu schwach

Liebe Frau Windisch! Unsere Tochter ist 5 Jahre alt und beginnt in 1,5 Jahren mit der Schule. Sie hat sehr groß (124 cm) und recht dünn (18 kg). Ihre Kindergärtnerin meint, dass sie motorische Schwierigkeiten habe. Damit hat sie bestimmt teilweise recht. Das sehen wir auch selber so. Hüpfen oder auf einem Bein stehen geht ihr nicht so leicht von der Hand (dem Fuß) wie anderen Gleichaltrigen. Wir haben dies aber immer auf ihre körperliche Größe (weit über der 97. Perzentile) und die damit verbundene Körperspannung, Hebelfunktionen etc. geschoben. Sie fährt Rad (ohne Stützen) seit sie 4 ist, schwamm mit 4,5 , ist spitze beim Skifahren. Bewegt sich gern und viel. Aber eben teilweise etwas unrund/plump/schroff. Werfen und fangen kann sie. Aber definitiv nicht gut. Ebenso steht es um die Feinmotorik. Ihre Hand ist noch sehr verkrampft. Sie drückt den Stift recht fest auf. Allerdings kann sie schon flechten, Masche binden, entspricht beim Mann Zeichentest einer 6 Jährigen und schneidet wie Erstklässler. Wir haben im Sommer eine Befundung machen lassen- sensorische Integration. Die Ergotherapeutin meinte, alles sei in Ordnung. Noch entspreche sie ihrem Alter und es bestehe kein Therapiebedarf. Dennoch sehe ich selber ihre unrunden Bewegungen (obwohl sie fleißig und motiviert ihre Hände und Fingern/Füße trainiert). Sind Sie der Meinung, dass unsere Tochter noch genügend Zeit hat, sich bis zum Schuleintritt zu verbessern bzw. ihre Motorik zu festigen oder würden Sie uns raten, jetzt schon mit ergotherapeutischen Maßnahmen zu starten? Wir möchten nicht zusehen und möglicherweise Zeit vergeuden. Vielen Dank für Ihre Einschätzung! Ylvie

von Ylvie1012 am 15.02.2018, 00:27



Antwort auf: Feinmotorik zu schwach

Hallo, wenn Sie bei einer kompetenten Ergotherapeutin zur Diagnostik waren und die Einschätzung lautet,daß noch gewartet werden kann,dann schauen Sie, was die Zeit unterstützt und fördern durch alltägliche Übungen-die sind auch bei Behandlung/Ergotherapie zusätzlich nötig. 1,5 Jahre sind ja auch noch etwas Zeit. Anscheinend ist ja nicht eine mangelnde Körperspannung Ursache für die unharmoischen Bewegungen. Fördern Sie aktiv sein durch ein Sport-Hobby, draußen auf Spielplätzen,Himmel-Hölle-Hopsen usw. Beüben Sie häufig spielerisch(!) werfen-und-Fangen. Für die Feinmotorik/Graphomotorik gibt es viele Übungen,sehr schön sind z.b.auch kindgerechte Schwungübungen in Verbindung mit rhythmischem Sprechen,da der Rhythmus die Schwungbewegung des Malens unterstützt und so die Malbewegungen lockerer werden können, z.b. von Roß/Erker-lustiges Sprechzeichnen (zu Hexensprüchen). Sie können eine Moosgummimatte (Bastel-oder Schreibwarenhandel) beim Malen unterlegen,um dem Kind eine automatische Rückmeldung zu ermöglichen,wann es zu stark aufdrückt(Papier geht kaputt) und spielerische Übungen zur Kraftdosierung durchführen (Papierkugel-fußball mit fingern schnippen oder kleine Knetbälle/Tischfußball,Murmel-Spiele,Jenga-Turm, Stapelmännchen, usw. Alles Gute

von Kristin Windisch am 16.02.2018