Frage: Ergotherapie oder Heilpädagogik

Hallo Frau Windisch, im Kindergarten wurde mir für meine Tochter (4) Ergotherapie empfohlen. Der Kinderarzt würde auch ein Rezept ausstellen, hat es aber selbst nicht vorgeschlagen. Es geht hauptsächlich um Grobmotorik. Im KiGa haben die Erzieherinnen auch generell den Eindruck, dass sie etwas langsamer ist. Meiner Meinung nach stimmt das nicht, ich kann die Erzieherinnen aber verstehen. Meine Tochter ist in Gegenwart anderer Kinder sehr schüchtern und spricht kaum. Zuhause redet Sie den ganzen Tag... Eine Praxis in der Nähe würde mir nun eher zur Heilpädagogik raten. Weil das umfangreicher (ggf. auch längerfristig) und leichter abzurechnen ist (Bezirk). Ich bin etwas voreingenommen und befürchte, dass mein Kind in eine Schublade gesteckt wird, nur weil sie schüchtern ist. Ich möchte nicht, dass sie deshalb irgendwelche Nachteile bekommt z.B. bei der Einschulung... Andererseits will ich ihr natürlich auch keine sinnvolle Hilfe vorenthalten. Es wäre sehr nett, wenn Sie mir aus Ihrer Erfahrung berichten könnten um mir die Entscheidung zu erleichtern. Vielen Dank im Voraus!

von Wir123 am 17.01.2019, 09:31



Antwort auf: Ergotherapie oder Heilpädagogik

Hallo, die Frage ist, wie alltagsbeeinflussend (Leidensdruck,Einschränkungen) die grobmotorischen Einschränkungen sind, ob ein tatsächlicher Förderbedarf besteht (z.b.Hintergrund hypotone Körperspannung). Aufgrund des Charackters (schüchtern, etc.)sollte natürlich nicht eine Fördermaßnahme beginnen, denn das Temperament des Kindes wird sich dadurch nicht ändern, nur wenn dadurch ein Leidensdruck des Kindes besteht (z.b.findet keine sozialen Kontakte) macht das Sinn. Wenn der Kinderarzt eine Verordnung ausstellt kann ja auch erstmal diagnostisch anhand verschiedener Test geschaut werden, ob tatsächlich ein Handlungsbedarf vorliegt. Und auch mit welchem Schwerpunkt (Verbesserung der Grobmotorik, der sozialen Interaktion, Selbstwert stärken, Elternberatung für Übungen zuHause). Ob der Kinderarzt da Ergotherapie oder Heilpädagogik bevorzugt entscheidet er selbst. Grundlegend ist es dann wichtig, dass Therapeut/in oder Heilpädagoge/-in die entsprechenden Weiterbildungen und Erfahrungen mit Schwerpunkt auf Pädiatrie haben. Alles Gute

von Kristin Windisch am 17.01.2019