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Geschrieben von neya am 25.02.2020, 17:44 Uhr

Wutanfälle

Hallo!!
Ich bräuchte dringend Rat, bitte!

Meine Tochter ist nun 5 Jahre alt.

Sehr klug, hilfsbereit und liebevoll. Doch...

Mind. 1 bis 2 mal pro Tag hat sie so einen derben Wutanfall, dass ich nicht mehr weiter weiss.

Momentan lass ich sie schrein oder versuch sie zu beruhigen.

Der Auslöser sind ganz einfache Dinge.

Beispiel: sie will knete und ich sage nein, aber dafür darfst du was anderes spielen.
Dann fängt es schon an mit herumschrein... und kreischen..

Oder meine schwester hat sich fürn Karneval zu mittag kurz bei mir geschminkt und meine Tochter war im kiga schon als fee verkleidet.. hat sich die schminke genommn und das gesicht schwarz bemalt.. was mir missfiel und ich hab ihr die schminke weggenommen.. worauf hin ein 30 minutiger krieg ausbrach..

Wie soll ich reagieren wenn sie schreit und tobt??? Ist das normal? Macht das eine 5jährige???

Danke

 
2 Antworten:

Re: Wutanfälle

Antwort von Baerchie90 am 25.02.2020, 20:21 Uhr

Ich denke das kommt sehr aufs Kind an und was da gerade so los ist.

Mein Sohn hat eine quasi nicht vorhandene Frustrationstoleranz, besonders wenn er müde, hungrig, oder "fertig" ist, was in blöden Phasen auch schon mal 3/4 des Tages der Fall sein kann. Das war aber "schon immer" der Fall und er ließ sich schon immer nur schlecht beruhigen. Bei ihm ist es nicht mehr im "normalen Bereich".

Meine Tochter (fast 5) ist da schon immer wesentlich entspannter gewesen. Bei ihr kommen und gehen solche Phasen immer wieder. Mit Beginn des Kindergartens (mit 3) kam es häufiger zu Wutanfällen, aber lange nicht in der Häufigkeit oder Intensität wie beim großen Bruder. Bei ihr schiebe ich es also hauptsächlich auf die Erschöpfung oder eben auf Entwicklungsschübe oder sonstige Veränderungen. Irgendwas steht da ja irgendwie immer an. Aktuell ist sie angeschlagen, in den letzten Wochen war sie sehr "verrotzt", hatte öfter Durchfall oder "andere Geschichten", da ist die Laune auch überwiegend schlecht gewesen.

Bei beiden Kinder fahre ich gut damit, die Nachmittage eher ruhig zu verbringen, anstatt nach dem doch recht anstrengenden Kindergarten noch irgendwelches "Programm" zu bieten. Ein voller Magen ist auch immer gut. Ansonsten achte ich darauf, das Wörtchen "Nein" möglichst selten zu benutzen, da dies scheinbar zu "vernichtend" für meine (erschöpften) Kinder ist, stattdessen gibt es dann Umschreibungen ala "das können wir gerne später/morgen/wenn Papa da ist machen." Oder "das möchte ich gerade nicht", "lass uns lieber ... machen."

Ich bemühe mich also die Kinder gar nicht erst in Rage zu versetzen, das klappt aber natürlich nicht immer. Wenn es doch mal "überschwappt" versuche ich es mit trösten oder setze mich in die Nähe und biete immer mal wieder Trost an. Manchmal hilft es auch die Sache nochmal zu verbalisieren, gerade mein Sohn spricht da gut drauf an. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, dass er nochmal explizit von mir hören muss, dass ich weiß, wieso er sauer ist. Also "du wolltest kneten?" / "Du bist sauer, weil ich dich nicht kneten lasse?" / "Du hast dir das anders gedacht?" - sobald ich den Nagel auf den Kopf getroffen habe, kommt in der Regel ein schluchzendes "Ja" und ab da, kann ich dann auch wieder mit ihm reden.

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Re: Wutanfälle

Antwort von Jorinde17 am 29.02.2020, 15:01 Uhr

Es gibt Kinder, die mit Frust schlechter umgehen können, und andere Kinder, die ihn leichter wegstecken - oder einfach auch nur mehr herunterschlucken und sich weniger wehren. Ich habe ein paar Gedanken, die ich mal aufschreibe. Sie müssen nicht zutreffen, ich kenne Dich ja nicht. Aber vielleicht sind trotzdem ein paar Anstöße dabei:

Deine Tochter ist sicher nicht einfach für Dich. Umgekehrt bist Du vielleicht auch nicht ganz einfach für Deine Tochter. Sie ist jetzt im sog. Selbständigkeitsalter, wo sie vieles schon selbst entscheiden will. Und sich gegen Deine Wünsche abgrenzen will. Das ist eine altersgemäße, normale Entwicklung. Es gibt aber Eltern, die das nicht mögen. Der bekannte Familientherapeut Jesper Juul sagte mal „Trotz ist, wenn die Kinder selbstständig werden, und die Eltern trotzig.“ Da ist was dran.

Es klingt ein ganz klein wenig durch, dass Du vielleicht (!) eine etwas sehr kontrollierte Mutter bist. Dein Kind soll sauber sein, keine Unordnung machen, nicht mit Knete spielen (weil das etwas krümelt oder Unordnung macht?), sie darf sich nicht so anmalen, wie sie möchte, obwohl Karneval ist, weil Dir das Ergebnis nicht gefällt.

Es gibt ja Mütter, die möchten, dass ihr Kind immer repräsentativ aussieht, und bitte niemals peinlich. Die Wohnung soll auch perfekt und ordentlich sein, und das Kind soll das doch verstehen, dass das wahnsinnig wichtig ist. Solche Mütter sind oft eher kontrollierend, lassen dem Kind wenig Freiräume.

Falls es sein KÖNNTE: Versuche mal, etwas loszulassen. Versuche, nicht so oft „Nein“ zu sagen. Eltern sollten wirklich nur Nein sagen, wenn es absolut nötig ist. Nicht aber, um Unordnung zu vermeiden, aus Bequemlichkeit oder weil das Kind anstrengend ist. Kinder müssen sich ausprobieren, sich dreckig machen dürfen, ihre Umgebung erkunden, müssen Selbstwirksamkeit erleben: dass ihre Wünsche also wahrgenommen werden.

Versuche außerdem, Deine Tochter viel mitmachen und mithelfen zu lassen. Kleine Kinder wollen nicht immer nur spielen. Sie wollen auch hilfreich und gebraucht sein in der Familie. Das macht sie stolz, stark und selbstständig. Wenn Kinder oft Wutanfälle haben, dann manchmal aus Frustration darüber, dass sie zu wenig selbst tun dürfen.

Ein fünfjähriges Kind kann fast alles selbst: Duschen, Haare waschen, sich anziehen, beim Kochen und Putzen helfen, Obst und Gemüse klein schneiden, bei handwerklichen Dingen dem Papa helfen usw. Wenn man ihnen alles abnimmt, weil einem das Ergebnis sonst nicht perfekt genug ist, dann löst das oft Wut und Enttäuschung aus - das Kind wird „anstrengend“.

Wie gesagt, einiges davon ist vielleicht nicht so, oder Du machst es schon richtig. Aber dass Deine Tochter so oft in ihrer Wut gefangen wird, könnte heißen, dass da eben doch etwas ist, was Du entspannter machen könntest. Was bei uns übrigens gut geholfen hat: Das Buch „Dein kompetentes Kind“ von Jesper Juul. Ist genau für Eure Situation geschrieben und entlastet wirklich sehr.

LG

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