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Geschrieben von Jeckyll am 05.01.2020, 10:45 Uhr

Willkommen in der Realität

In keiner Kita kann gewährleistet werden dass solche Situationen, die ihr erlebt habt, nicht tagtäglich vorkommen.
Natürlich wird in der Eingewöhnung und bei den jüngsten mehr geschaut als bei den alten Hasen. Aber auch da nicht ununterbrochen. Auch in der Eingewöhnung hat die Erzieherin nicht die Zeit nur auf dein Kind zu schauen und es immer zu begleiten. Idealerweise ein oder zwei Tage, in denen sie ganz für das neue Kind da sein kann und ihm alles zeigt, aber dann muss sie sich eben auch um andere Kinder kümmern.

Auch wenn das "natürlich sind auch andere Kinder da und natürlich kann mein Kind nicht immer im Fokus sein" allen Kita-Eltern klar ist. Dass es bedeutet dass ein gerade mal dreijähriger Stepke sich auch mal mit sechsjährigen Alphatieren auseinander setzen muss und dabei keine erwachsene Unterstützung hat ist völlig normal.
Und ganz ehrlich, ich bin der Meinung dass dies im Normalfall die Persönlichkeit des Kindes stärkt.

Wer dies aber für sein Kind nicht möchte oder es dem eigenen Kind nicht zutraut oder zumuten möchte (was legitim ist) sollte von der Betreuung in einer Gemeinschaftseinrichtung Abstand nehmen. Denn es wird etwas verlangt, dass auch die engagierteste und liebevollste Einrichtung einfach nicht leisten kann. Bei einem Betreuungsschlüssel von (im besten Fall!) 1:10 und vielen Dingen die in dieser Zeit auch noch "abgearbeitet" werden müssen (Aktionen, Singkreise, Essenvorbereitung und Begleitung, Förderprogramme, Beobachtungen, kurze Gespräche mit den Eltern, Begrüßung und Verabschiedung...) kann sich jeder ausrechnen wie viele Minuten (!) am Tag jedes Kind die volle Aufmerksamkeit einer Erzieherin bekommt.

Das war auch noch nie anders (früher gab es zwar weniger individuelles Programm, weniger Förderprogramme und weniger Hickhack, dafür aber auch deutlich schlechtere Personalschlüssel), nur der Anspruch der Eltern hat sich massiv geändert. Jeder möchte (selbstverständlich) nur das Beste für sein Kind und der Wunsch es ausnahmslos sorglos und wohlbehütet aufwachsen zu lassen ist zentral in den meisten Familien. Das ist schön, deckt sich aber nicht mit einer bezahlbaren Fremdbetreuung. Auch später nicht mit der Anforderung die eine Grundschule an ihre Schüler ab dem ersten Tag hat.

Jeckyll

 
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