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Geschrieben von 120908Laura am 07.04.2012, 19:55 Uhr

Wachstumsschub oder nur eine Phase?

Hallo,

meine Tochter ist 3 1/2, geht seit Oktober 2011 in den Kiga und es gefällt ihr gut. Sie spielt mit anderen Kindern und wenn wir auf dem Spielplatz Kinder vom Kiga treffen, dann ist sie mit Feuereifer dabei. Sie ist auch sehr aktiv, was Schaukeln, rutschen und klettern angeht.
Seit ein paar Tagen ist sie daheim sehr anhänglich (anstrengend, aber auch schön), im Kiga gibt es keine Probleme.
Desweiteren hört sie leider sehr selten auf das, was man ihr sagt, z.B. komm Zähneputzen; es ist Schlafenszeit... Es wird ihr ein paar Minuten vorher auch angekündigt. Sie hört nicht, auch wenn wir nach Hause kommen, erst ausziehen, dann spielen. Ich glaub, gefühlte 100 mal hab ich ihr das schon gesagt, leider bin ich heute auch sehr laut geworden, hab mich dann aber bei ihr entschuldigt. Sie entschuldigt sich dann auch.

Für Tipps o.ä. bin ich dankbar.

Petra

 
3 Antworten:

Re: Wachstumsschub oder "nur eine Phase"?

Antwort von Badefrosch am 08.04.2012, 12:02 Uhr

Willkommen im Club.

Seit unserer im Kindergarten ist, ist er nicht mehr zu bändigen. Er hat sogar sämtliche Feierlichkeiten mit seiner Aufsässigkeit ruiniert.

Ich bin auch um jeden Tipp dankbar.

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Re: Eine Phase, die etwa bis zum 18. Lebensjahr dauert... ;-)

Antwort von Bonniebee am 08.04.2012, 12:08 Uhr

Hallo,

Deine Tochter macht einfach gerade wieder einen großen Schritt in Richtung Loslösung von Dir. Das ist typisch für das Kiga-Eintrittsalter. Diese sog. Autonomie-Bestrebungen äußern sich bei Kindern vor allem darin, dass sie nicht "hören" und ihren eigenen Willen verstärkt erproben. Für uns Eltern ist das anstrengend und vor allem auch ein bissel kränkend. Unser bis dahin vielleicht so liebes Mädchen wirkt plötzlich bockig. Und wir fragen uns: wie kommt das bloß? Und wie kriegen wir unsere vormals so liebe Tochter zurück?

Wichtig ist aber jetzt, dass man dieses Verhalten nicht persönlich nimmt (also z. B. laut wird). Mir hilft es immer, mir klar zu machen, dass es altersgemäß, normal und unvermeidlich ist. Wenn ein Kind seine eigene Persönlichkeit entwickeln soll, muss es uns Eltern und unsere Wünsche auch mal in Frage stellen. Und kleine Kinder können dies nur durch Verweigerung und auflehnendes Verhalten - sie können diesen Entwicklungsschritt selbst noch nicht wahrnehmen oder darüber reflektieren.

Wenn man seinem Kind diese normalen Ablösungstendenzen persönlich übel nimmt, schadet man ihm. Es bekommt dann Schuldgefühle für etwas, für das es nichts kann. Es muss sich dann entscheiden: Will ich mich zu einem eigenständigen Menschen entwickeln - oder will ich der Mama gefallen und weiterhin lieb und angepasst sein? Optimal aber ist es, wenn ein Kind BEIDES darf: Sich entwickeln, sich auch mal verweigern - und trotzdem erfahren, dass dies die Mutter nicht erschüttert, nicht traurig macht und sie einem dafür keine Schuldgefühle macht (auch wenn sie deshalb natürlich nicht alles erlaubt oder mitmacht).

Das Ganze heißt deswegen nicht, dass Du Deiner Tochter keine Grenzen setzen dürftest, denn auch die Auseinandersetzung mit den Eltern gehört zu diesem Alter ja dazu. Man darf ruhig gegenhalten, aber möglichst souverän, gelassen und ohne selbst zu schmollen. Leicht gesagt, ich weiß, und es klappt nicht immer. Ich werd' auch manchmal laut, weil ich ein eher ungeduldiger Mensch bin. Trotzdem: Loslassen gehört zum Mutter-Sein dazu, immer ein bisschen mehr, auch wenn's weh tut. Ein Kind bleibt eben nicht so, wie es ist, sondern es verändert sich ständig und entwickelt sich weiter. Bequem ist das für uns Große nicht...

LG

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Re: Wachstumsschub oder "nur eine Phase"?

Antwort von DK-Ursel am 08.04.2012, 13:11 Uhr

Hej!

Ich finde, Bonniebee hat das ganz toll beschrieben.
Ich verlängere die Phase allerdings bis ca. Mitte 20.
Wir hatten gerade ein Gespräch nuter Kolleginnen (sowohl als Mütter als auch beruflich,
Eine hatte gerade gelesen,daß die Gehirnlappen erst mit mit 24 ausgewachsen sind/funktionieren.
icgh kann das zumindest was 18 angeht bestätigen - wir wachsen noch.

Und das WIR meine ichwörtlich, denn wir Mütter müssen uns mitbewegen mit dem Vorwärtskommen der Kinder.

Mitder Geurt fing es an, mitdem Fremdeln geht es weiter, der KIGA istauchein wichtiger Einschnitt (plötzlich sind da ja auch andere erwachsene,. die bestimmendürfen und wichtig sind. Plötzlich lernt Kind, daß es allein recht gut ohne Mutter auskommt - man stirbt nicht gleich, man ist nicht gleich verloren, man Dinge anders machen als Mutter sie zuhause macht ... das muß geübt und ausprobiert werden).

Setzt Eure Grenzen, authentisch, bestimmt.
Sucht die Kämpfe da, wo sie wirklich nötig sind - also am Tisch sitzen und essen ist wichtig, aber wieiviel essen bestimmt Kind.
Lernt, Kompromisse zu schließen, die Euch und dem Kind nicht wehtun.
Und laßt los.
Nehmt nichts persönlich ,auch ein sehr wichtiger Rat, den ich mir gerade neu erobere, denn halb-erwachsene Töchter werden SEHR persönlich und meinen es eigentlich dennoch nicht so.
Sie lösen sich wie Eure KIGA-Kinder nicht im Konflikt mit mir, sondern mit der Institution MUTTER.
Das ist schwer für uns zu trennen, ist aber für die Kinder so.

Gute Nerven in alle Richtungen - und viel Mut zum Selbständigwerden-LASSEN wünscht Ursel, DK

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