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Geschrieben von Hexhex am 23.07.2020, 8:33 Uhr

Traurige Kitabringung

Man muss einfach sagen, dass sehr viele Kinder unter drei Jahren noch so trennungsempfindlich sind, dass sie die Kita nicht gut verkraften. Klar, anfangs sieht es immer so aus, als sei das kein Problem. Das Kind findet die Kita spannend. Aber irgendwann geht ihm auf, dass es da hingehen MUSS, auch wenn es gar nicht will. Und auf einmal wird ihm klar, das ist kein Spiel oder etwas Freiwilliges, sondern ein Zwang. Und das ist ja auch die Wahrheit, egal wie sehr wir unserem Kind versuchen, die Betreuung schmackhaft zu machen.

Hinzu kommt bei Euch noch, dass jetzt ein Baby da ist. Langsam dämmert Deiner Tochter: Das Baby darf immer bei der Mama sein, ich aber nicht. Ich muss in der Kita sein, während Mama Zeit für das Baby hat, mich aber nicht zu Hause haben will. All diese Gefühle sind normal.

Ein kleines Kind hat ja auch grundsätzlich erstmal ein Recht darauf, lieber nicht in die Kita zu wollen und dagegen zu protestieren. Und dann ist es eben die Frage, wie geht man mit diesem ehrlichen Gefühl des Kindes, das ja nicht falsch, sondern etwas Natürliches ist, um.

Dies hängt davon ab, wie die Umstände sind. Wenn man berufstätig sein muss, dann wird das Kind eben in die Kita gezwungen. Das ist der normale, alltägliche Weg, der aber fürs Kind sicher nicht immer gut ist. Er richtet sich eher an den Bedürfnissen der Eltern aus als an denen des Kindes.

Wenn man nicht arbeiten muss, kann man die Kitazeiten verkürzen (9 bis 12), auch wenn eine längere Betreuung natürlich für einen selbst bequemer ist, weil man dann nicht zwei kleine Kinder zu Hause hat (ich kenne das auch, es ist einfach so). Man kann das Kind sogar ein Jahr aus dem Kiga nehmen, bis es dreieinhalb ist und nicht mehr so trennungsempfindlich. Kluge Psychologen sagen oft, dass drei Jahre eigentlich das Mindestalter für eine Fremdbetreuung ist, alles darunter ist für kleine Kinder oft sehr schwer zu schaffen.

Ich selbst habe meine Kinder mit drei und mit dreieinhalb Jahren in den Kiga gegeben, und auch das war nicht einfach für sie, funktionierte dann aber gut.

Was ich wichtig finde: dass man die Gefühle seines Kindes versteht und achtet. Und sie nicht wegzutricksen versucht durch Versprechungen, Belohnungen oder tolle Methoden, wie man es in die Kita bringt. Denn all das ignoriert die Not des Kindes und dient eher dem guten Gefühl von uns Erwachsenen. Wirklich auf die Not unseres Kindes adäquat zu reagieren, kann sehr unbequem sein. Man muss es notfalls dann tatsächlich nochmal eine Weile aus der Kita herausnehmen. Aber sein Kind ernst zu nehmen in seinen Gefühlen, und auf sie zu reagieren legt zugleich eine Vertrauensbasis, von der ein Kind u. U. ein Leben lang zehrt.

LG

 
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