zurück| Geschrieben von Alicia_Herzglück am 05.12.2022, 0:09 Uhr |
TV oder Alternative
Hallo Ladies,
ich nehme mal den letzten Post über TV und Hörbücher als Anlass um über mein "Problem" zu schreiben. Passt ein bisschen zum Thema.
Ich habe einen fast 3-jährigen Sohn und er darf TV schauen seit er ein Baby ist. Er war als Baby sehr anhänglich und quengelig. Dazu kam, dass wir nicht in der Nähe unserer Familie wohnten und mein Mann, wie heute auch, nie vor 18 Uhr daheim war/ist. Beim TV schauen konnte ich ihn gut mal für ein paar Minuten hinsetzen und mal kurz was essen oder mal kurz was im Haushalt erledigen.
Mit den Jahren hat das TV schauen natürlich auch zugenommen. Es ist nicht so, dass er stundenlang vor der Glotze hängt. Im Gegenteil, ich biete ihm sehr viele Aktivitäten, wir gehen sehr viel nach draußen oder spielen daheim. Aber sehr oft bemerke ich, dass ich in Momenten der Erschöpfung, aufs Fernsehen zurückgreife.
Mich würde interessieren wie das Muttis in meiner Situation ohne TV hinbekommen? Wie kommt ihr mal zur Ruhe? Was bietet ihr euren Kids für Alternativen an? Oder habt ihr alle Kids, die sich super selbst beschäftigen können?
Randinfo: Meine Kids werden beide von mir Vollzeitbetreut, also keine Kita oder dergleichen.
Bitte kein unnötiger Shitstorm. Will nur ein paar Tipps und vllt geht es ja der einen oder anderen Mutti ähnlich.
Liebe Grüße
Alicia
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Re: TV oder Alternative
Antwort von Pinguini am 05.12.2022, 9:52 Uhr
Auf diese Ideen bin ich auch gespannt, meine will keinen Mittagschlaf mehr machen, braucht aber eine Stunde absolute Ruhepause. Bücher regen regt sie oft auf, da sie in der Warum-Phase ist. Sie muss also alles hinterfragen und das ermüdet sie auch. Also super gerne auch Buchtipps zum selber stöbern, "leichte Kost" 
Mein Tipp an dich: Kinetik Sand
Damit spielt meine Kleine gut eine Stunde am Esstisch alleine. Es ist wie Knete, nur viel weicher und lässt sich schön Formen, oder einfach nur mit den Händen drin rum wühlen. Fühlt sich angenehm an und ist beruhigend. Ein paar sehr kleine Tierfiguren dazu und meine Kleine vergräbt sie, oder baut Höhlen für sie. Sie fragt oft nach dem Sand, wenn sie müde ist.
Oder einen kleinen Kindertisch einrichten. Mit Stuhl. Da richte ich ihr manchmal Kekse und warme Milch an, nachdem wir draußen waren. Dann sitzt sie da ganz stolz und bedient sich.
Re: TV oder Alternative
Antwort von Pinguini am 05.12.2022, 9:56 Uhr
Mir fällt gerade ein, sie schaut sich gerne Fotos von sich selbst als Baby auf meinem Handy an. Vielleicht mache ich ihr ein Fotobuch zum selber durchblättern!! Mit Fotos unserer schönsten Ausflüge zum Beispiel. Weiß jemand wo man das mit schön dicken Seiten machen lassen kann?
Die Alternative ist ...
Antwort von Bela66 am 05.12.2022, 10:01 Uhr
Hallo,
das TV als Babysitter ist sehr, sehr verlockend, ich kenne das auch. Ich gestehe, ich habe meine Kinder als Kleinkinder auch gelegentlich vor dem Fernseher "geparkt", um mal durchatmen zu können. Und manchmal fiel das TV-Schauen dann länger aus als es eigentlich gut gewesen wäre.
Was bei uns sehr half, ist eigentlich das, was Du schon ahnst und andeutest: der Kindergarten. Kleine Kinder brauchen keine Mama als Alleinunterhalterin, sondern sie brauchen andere Kinder. Und dasselbe gilt für den Fernseher: Sie brauchen keine virtuellen Erlebnisse, sie brauchen echte, authentische Erlebnisse. Als Mutter kann man das nicht zwölf Stunden am Tag bieten, und das ist auch nicht der Job einer Mutter.
Vielleicht kannst Du Deinen Sohn jetzt im Kiga anmelden. Gute Einrichtungen erlauben das Hospitieren, das heißt, man darf ein, zwei Stunden in einer Gruppe zuschauen. Man merkt dann schnell, ob einem die Erzieherinnen, deren Art, die Atmosphäre usw. gefallen. Mütter haben da ein sicheres Bauchgefühl.
Ich habe mir auf diese Weise drei Kigas angeschaut und einen wunderbaren gefunden. Die Erzieherinnen waren fröhlich und engagiert, hatten kreative Ideen, die Kinder hatten aber auch eine Morgenkonferenz, die sie selbst leiteten und wo besprochen wurde, wer wann was machen möchte. Sie durften sehr vieles selbst entscheiden, z. B. auch die Einrichtung und Aufteilung der Räume usw. Beide Kinder waren dort sehr glücklich.
Vielleicht kannst Du innerlich Deinen Sohn jetzt ein bisschen loslassen und ihm den nächsten Schritt in seiner Entwicklung erlauben. Eine Mutter ist kein Ersatz für den täglichen Umgang mit anderen Kindern, für Freundschaften, Nachmittagsbesuche zum Spielen usw. Es ist auch nicht die Aufgabe einer Mutter, einen Freund zu ersetzen.
LG
Re: TV oder Alternative
Antwort von bellis123 am 05.12.2022, 14:21 Uhr
Wir haben das Problem nicht, da wir nie damit angefangen haben, die Kinder vorm Fernseher zu parken. Selbst als Babys haben sich meine Kinder phasenweise selbst beschäftigt, sodass ich Zeit für Dinge im Haushalt oder für mich hatte. Man bringt das Kind zum Spielen mit irgendeiner Idee und wenn es im Spiel drin ist, zieht man sich unauffällig zurück. Mit knapp 3 waren bei uns Duplo, Brio-Bahn, kneten, puzzeln, Murmelbahn, Magnete, Bücher anschauen sehr angesagt und hat auch eine Zeit alleine immer gut funktioniert. Auch mit Hörbüchern/Kinderliedern können meine Kinder gut entspannen.
Re: TV oder Alternative
Antwort von sunnydani am 05.12.2022, 14:38 Uhr
Mein Großer konnte sich immer sehr schwer allein beschäftigen. Er wäre aber auch gar nicht vom Fernseher sitzen geblieben, selbst wenn ich das gewollt hätte, obwohl der Fernseher bei uns generell nicht so einen hohen Stellenwert hat. Er hat erst mit 4 Jahren angefangen fernzuschauen und da hat er maximal 10 Minuten geschaut, von sich aus.
Ihn musste ich fast immer beschäftigen. Es war sehr anstrengend ja, aber im Nachhinein bin ich froh darüber, denn er ist ein sehr kreatives Kind, das sich nun mittlerweile sehr gut allein beschäftigen kann.
Er hat gerne mit Bausteinen und Lego gespielt und Puzzle gebaut. Das konnte er schon auch mal allein, wenn ich daneben war. Zum kurz mal Durchschnaufen hat das dann also schon gereicht. Auch draußen hat er teilweise lange im Sand oder in der Erde gespielt und ich konnte neben ihm in der Wiese sitzen.
Mein Kleiner konnte sich besser allein beschäftigen. Er hat oft Bücher allein angeschaut oder mit seinen Magneten gespielt. Er fährt viel allein mit seinen Autos herum oder baut Bausteine. Seine Puzzlematte liebt er auch, die hat er auch sehr lange zusammen- und auseinandergebaut.
Oder Ein- und Ausräumen hat er als Kleinkind geliebt. Er konnte stundenlang verschiedene Materialien von einem Becher in den anderen schütten. Im Freien draußen ist er ewig lang mit seinem Einkaufswagen herumgefahren oder hat Sand und Erde, Ball gespielt, mit Kreiden gemalt, etc.
Bei ihm konnte ich total viel nebenbei machen.
Er ist jetzt 4 Jahre alt und schaut immer noch überhaupt nicht fern.
Ich hab meine Kinder auch immer viel im Haushalt mitmachen lassen. So kam ich zur Hausarbeit, auch wenn sie viel länger dauerte, aber sie waren beschäftigt und ich kam immerhin zu irgendwas. Ausgeruht hab ich mich meistens dann, wenn mir mein Mann die Kinder abends noch eine Stunde vorm Schlafengehen oder am Wochenende abgenommen hat.
Alles Liebe!
Re: TV oder Alternative
Antwort von Cafe2go am 05.12.2022, 21:36 Uhr
Von Cewe gibt es das (aber als ich damals geschaut habe, gab es das von mehreren Anbietern).
Mein Sohn hat ein Album von der Familie bekommen. Das hat er ziemlich lange echt gerne angeschaut :-).
Re: TV oder Alternative
Antwort von BabyBoy20 am 06.12.2022, 0:40 Uhr
Beim uns gibts Fernsehen und Handy tatsächlich nur für den Notfall (zuletzt zwei Stunden beim Arzt gewartet :(. Sonst versuche ich andere Lösungen zu finden. Am Anfang ist das nicht immer leicht, aber wenn du dran bleibst, lernen es die Kinder. So ist es zumindest hier: wenn kein Mittagsschlaf gemacht wird, dann gibt es hier die Pause - Kind im Laufstall, Spielsachen mit rein, dazu Saanduhr. So habe ich das Stück für Stück gesteigert. Anfangs ging es nur, wenn ich im Raum war, jetzt kann ich auch in die Küche, Bad putzen etc. Ansonsten gilt hier, das Kind sich schon mal langweilen darf. Oft wird dann kurz gequengelt und dann sucht er sich eben was. Das ist dann auch mal der Papiermüll, der ausgeräumt wird oder die Topfschublade. Bei Dingen, bei denen nichts passieren kann, lasse ich ihn machen. Oft entwickelt er daraus ein schönes Spiel. Im Idealfall räumen wir am Schluss gemeinsam auf. Anonsten ist das oft auch nicht so der Mehraufwand für mich. Ist eben oft ein Abwägen zwischen Mehrwert für mich (in Ruhe was machen können) und mehr Arbeit. Wenn er spielt, versuche ich ihn nicht zu unterbrechen oder mich einzumischen. Einfach nur genießen :) Ist manchmal gar nicht so leicht. Man hat so schnell einen Kommentar oder ein Lob auf der Zunge
