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Geschrieben von Lovie am 27.05.2019, 22:39 Uhr

Motzbacken-Heulsuse

Oooommmmm...

Meine fast 4 Jahre alte Tochter treibt mich mal wieder in den Wahnsinn. Bitte sagt mir es ist normal und vergeht (bald!!) wieder.

Sie motzt ständig. Wirklich. Selbst wenn wir machen was sie toll findet.
Bspw. Ich lese vor. Sie motzt weil sie nicht nah genug an mir sitzt, weil sie auf dem falschen Bein sitzt, weil sie zu eng an mir dran sitzt, weil ich zu laut oder zu leise lese...
Bspw wir backen gemeinsam : sie motzt weil sie nicht in den Ofen schieben darf, weil ich nicht zum 9 millions ten Mal backe backe Kuchen singen möchte, weil halt nur 500g Mehl rein müssen und nicht 9 Kilo die sie gerne rein kippen würde...
Bspw wir fahren rad: der weg ist zu eng, zu hibbelig, wir fahren zu schnell oder zu langsam, oh mein gott es gibt auch noch andere leute auf der Straße...
So geht das in eeeeeeiner Tour. Es ist soooooo anstrengend, echt. An allem gibt es etwas auszusetzen.

Und wenn irgendwas nicht so läuft wie sie will, dann flennt und heult und dramaaaaaatisiert sie in einer unglaublich ekelhaften frequenz dass die Scheiben klirren.
"ich hatte das Spielzeug zueeeeeeerst" "x (Schwester) hat mich angeschaut (welche unverfrorenheit!) ich will was trinken (in Verbindung mit gemotze: nicht dieser Becher, sprudelwasser, kein Sprudel, Apfelsaft aber mehr/weniger...)


Sie ist ein tolles Mädchen, mutig, klug, eloquent, sie fährt klasse Rad und hält sich an die verkehrsregeln, sie teilt viel und freiwillig mit ihrer kleinen Schwester, sie malt super, ist oft hilfsbereit und kann sich auch gut auf Kompromisse einlassen, sie hat Fantasie ohne Ende...
Wenn sie nixht gerade heult und/oder motzt.


Hilfe! Wo ist die zauberformel?

 
14 Antworten:

Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Grauzone am 28.05.2019, 8:36 Uhr

Unser Nachbarkind (7 Jahre) ist vom Verhalten ähnlich.
Ein innerlich unzufriedenes Kind, das ständig motzt und an alles etwas auszusetzen hat.

Das Kind war bereits im Säuglingsalter schwierig. Etwas hat viel geschrien und wollte überall hingetragen werden. Selbst mit 7 Jahren sucht sie ständig die Nähe zur Mama und hat auch manchmal Schwierigkeiten loszulassen.

Die Eltern nehmen seit Schulbeginn psychologische Hilfe in Anspruch. Bislang hat sich m.E. wenig geändert. Es würde an ihrem Temperament liegen.

Tipp: mal psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen (über zB Erziehungsberatungsstellen).

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Re: Geht vorbei :-))

Antwort von cube am 28.05.2019, 8:38 Uhr

Mit 4 können sie ja gefühlt alles selbst. Dummerweise wollen andere nicht immer das, was sie auch will, machen es nicht genau so, wie sie s im Kopf hat, das Wetter zB macht auch nicht, was es soll, der Keks ist auch nicht genau so usw
Da kollidieren dann das Gefühl, alles im Griff zuhaben uns selbst zu können/machen zu können (und deswegen auch zu dürfen) mit dem echten Leben ;-) Und da gibt es eben diverse Dinge/Menschen, die einfach nicht mitspielen. Mist! Ich kann doch alles schon - warum klappt das dann nicht so, wie ich es doch wollte?? Wuähhhh!!!!
Ich kann dir nur raten, keine langen Diskussionen zu führen. In den Teig kommen nur 500g Mehl, weil das Rezept nur so geht - fertig. Nein, ich habe jetzt keine Lust mehr zu singen - fertig. Trinken - sie kann sich den Becher selbst aussuchen. Passt der ihr dann doch nicht - Pech. Das ist nämlich das nächste Problem: selbst entscheiden zu können und dürfen - und dann nicht sicher sein, ob der andere Becher nicht doch der bessere gewesen wäre und das dann 5x vor und zurück. Sie muss jetzt erst lernen, sozusagen auch die Konsequenzen ihrer eigenen Entscheidungen zu tragen.
Schenk dem Gemotze nicht zu viel Beachtung. Sie wird lernen (müssen), dass trotz der Fähigkeit, jetzt schon viel zu können, sie deswegen dennoch nicht alles beeinflussen kann.
Anstrengend, aber es geht vorbei. Es ist alles nur eine Phaaaseee ... ohmmmm ;-)

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Jorinde17 am 28.05.2019, 8:42 Uhr

Huhu,

nee, das vergeht nicht von selbst, solange der eigentliche Grund für ihr Trotzverhalten nicht gelöst wird. Deine Tochter ist jetzt im sog. Selbständigkeitsalter. Sie will alles, was irgend geht, selbst tun. Sie will auch überall mithelfen, um sich wichtig und gebraucht zu fühlen. Sie will nicht immer nur spielen, sie möchte in der Familie gebraucht und hilfreich sein.

Das ist natürlich für uns Mütter etwas lästig, denn es dauert dann alles viel länger und das Ergebnis wird nicht perfekt. Deshalb neigen wir dazu, dem Kind alles aus der Hand zu nehmen und es - z. B. beim Backen - zu wenig mitmachen zu lassen. Ging mir auch so. Das Ergebnis ist Stress, Kampf und Trotz ohne Ende.

Ich selbst wusste auch nicht mehr weiter. Ich habe dann das Buch „Mein kompetentes Kind“ von Jesper Juul empfohlen bekommen. Das hat fast alle Trotzanfälle überflüssig gemacht. Man versteht, WARUM das Kind trotzen muss, und wie man das wirklich löst - ohne Schimpfen. (Juul sagt augenzwinkernd: „Trotzalter ist, wenn das Kind selbständig wird, und die Eltern trotzig.“

Also: Klar kann Deine Maus Mehl in den Teig kippen, wenn Du ihr hilfst. Halte einfach die Tüte leicht zu, so dass nur kleinere Mengen herausrieseln. Dann schaut ihr zusammen auf die Waage, und Du sagst: „Gleich, gleich reicht es, Moment, ein bisschen noch... jetzt!“ Lass Deine Tochter möglichst alles selbst tun, zumindest weitgehend: Sie kann sich beim Baden selbst einseifen, selbst Shampoo in den Haaren verteilen usw. Du darfst nachhelfen, aber es ihr nicht abnehmen. Sie kann sich - aus zwei vorgegebenen Outfits - ihre Klamotten selbst aussuchen und sich längst selbst anziehen, ein Brot selbst belegen, ein bisschen beim Staubsaugen oder Putzen helfen.

Investiere diese Zeit, es lohnt sich unheimlich, weil endlich Frieden eingekehrt. Lobe sie immer, wie toll sie Dir hilft - dann ist ihr Trotz ganz überflüssig und sie kann ihn loslassen.
Und wie gesagt, lies mal das Buch. Ich kann das hier nicht so gut wiedergeben, aber man hat echt ein Aha-Erlebnis nach dem anderen, wirklich ziemlich genial, hätte ich selbst nicht gedacht vorher.

LG

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Re: ähmmm...

Antwort von cube am 28.05.2019, 8:44 Uhr

das genannte Kind hier ist 4! Nicht zu vergleichen mit einem Schulkind. Die Tochter der AP steckt doch in einer ganz anderen Entwicklungsphase. Ihr Verhalten ist völlig normal und garantiert nicht therapiebedürftig.
Und ganz ehrlich: wenn das einzig Auffällige ein ständiges getragen werden wollen und viel weinen war und jetzt mit 7 immer noch die Nähe von Mama gesucht wird sehe ich ein normales, evt. eher unsicheres Kind - aber auch keinen Fall für eine Psychotherapie. Da müssten ja 50-70% aller Kinder in Therapie. Da steckt bei der 7-jährigen von der du sprichst vielleicht etwas mehr dahinter als man als Nachbar so mitbekommt.

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Re: Meine Güte

Antwort von cube am 28.05.2019, 8:57 Uhr

Die AP beschreibt ein ganz normales 4-jähriges Kind das gerade feststellt, dass sie die Welt nicht so machen kann, wie sie ihr gefällt.
Da kann man natürlich einen Fall für den Therapeuten draus konstruieren oder einen ungelösten Konflikt fabrizieren - oder es normale Entwicklungsphase sehen. Die anstrengender sein kann (je nach Charakter des Kindes) als bei anderen und sicher auch ein wenig Einfühlungsvermögen der Eltern benötigt. Und ja, auch Eltern, die bereit sind, die Entwicklung ihres Kindes in Richtung Selbstständigkeit zu unterstützen. Aber ganz sicher muss man jetzt keine Psychoanalyse betreiben und einen Konflikt suchen, der erst mal großartig gelöst werden muss.
So, wie ich die AP hier "kennengelernt" habe, wird sie ihrer Tochter Freiräume und eigene Entscheidungen lassen und sie fordern und fördern - aber nur, weil sie dadurch nicht ratzfatz ein total pflegeleichtes Kind wird, muss man hier doch nicht von Therapien und ungelösten Konflikten sprechen.
Und ich finde auch bei aller Liebe nicht, dass man Kindern immer alles Recht machen muss. Wenn ich nach gefühlten 100 mal singen keine Lust mehr habe, ist das eine persönliche Grenze, die ein Kind lernen muss zu akzeptieren. Und ganz ehrlich: wenn ich Kuchen backe und ansage, dass Kind jetzt bitte das Mehl reingibt und aufhört, wenn ich Stop sage, dann muss ich da auch keinen riesen Aufriss drum machen. Das gehört doch auch zum Lernen für´s Leben dazu - manche Dinge sind einfach so und brauchen nicht ewig diskutiert oder mit allem möglichen Heckmeck passend gemacht werden. Die AP hat zwei Kinder - es kann sich nicht immer alles um x drehen.
Damit meine ich nicht, dass man sich nicht bemüht, auf sie einzugehen - aber mit Grenzen (ob die anderer Menschen oder die naturgegebenen wie 9kg Mehl sind zu viel) umgehen zu lernen ohne jedesmal geballte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, gehört eben auch dazu.

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Re: Meine Güte

Antwort von Grauzone am 28.05.2019, 9:44 Uhr

Ich gebe dir vollkommen Recht, dass 4 jährige viel motzen und auch unzufrieden sind. Bei unserer Nachbarin geht dies aber weit, sogar sehr weit, über das normale Maß hinaus. Ob dies bei der TE auch so ist, weiss ich nicht.

Nuein Bsp: wir waren am Wochenende mit dem Nachbarkind und deren Eltern im Frankfurter Zoo (zufällig dort getroffen). Ich habe mir mit meiner Tochtergezählt, wie häufig das Kind seine Unzufriedenheit ausdrückt. Nach 2 Stunden wollte ich nur noch weg. 176 Mal in 2 Stunden. Und die Mutter des Kindes sagte, dies sei jeden Tag so. Alleine die Heimfahrt muss eine Quälerei gewesen sein.

Bsp: die Pinguine mag ich nicht. Deswegen bin ich nicht da. Ich will zu den anderen Tieren. Ich will dort weg. Nein, das ertrage ich nicht. Auf dem Weg zum nächsten Tier: ich will zurück zu den Pinguinen, die sind ganz toll. Warum darf ich nicht die Pinguine sehen?

So geht das mit unzufriedenen Kindern. Und die Psychotherapeutin sagte., MAN KÖNNE DAS Temperament / Charakter nicht ändern, sondern das Verhalten nur leicht ändern.

Und in der Schule bzw früher im Kindergarten war dies auch so.

Ich persönlich habe es zwei Stunden ausgehalten.

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Baerchie90 am 28.05.2019, 10:02 Uhr

Bei uns ist die Zauberformel : ausreichend Schlaf / Ruhe und ein gefüllter Magen

So ist meine gleichaltrige Tochter noch am besten drauf, dennoch gibt es reichlich Momente, in denen einfach alles falsch ist und das wird dann auch lautstark verkündet
Auf die Idee einen Psychologen deswegen zu rate zu ziehen, kam ich noch nicht.

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Lol...

Antwort von Lovie am 28.05.2019, 11:04 Uhr

Also einen pyscologen brauchen wir nicht...!
Und ja, das traue ich mir zu, selbst einzuschätzen.

Danke für die anderen, bestarkenden posts!

Hab grad wenig Zeit, später gerne ausführlicher

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Monroe am 28.05.2019, 14:34 Uhr

Hi

Ich habe nicht alle Antworten gelesen. Ich stimme zu,dass es zum Teil am Alter liegt. Sie will alles und kriegt aber vieles eben noch nicht hin.

Was mir beim Lesen deines Beitrags noch in den Sinn kam war Geschwistereifersucht. Muß sie oft zurückstecken oder warten,weil gerade etwas anderes wichtiger ist? Das Geschwisterchen zum Beispiel? Es muß nur einmal täglich sein, das sie warten muß. Was absolut nicht unwahrscheinlich wäre und kaum zu verhindern. Aber das wird sie sich eher merken als all die Male, in denen sie zuerst dran war.. mit was auch immer.

Viele Dinge lassen sich mit Spaß lösen. Der holprige Weihnacht mit dem Fahrrad doch erst recht Spaß. Zeig ihr,wie das geht. Ruf "aaaah" und fahr ganz schnell, klingt lustig auf holprigen Straßen.
Nach dem Mehl kann ja die Milch in den Teig,die sie reinkippen kann. Oder die Eier oderZucker oder was sonst eben reinkommt. Wenn sie nur das Mehl reinkippen darf,finde ich es fast logisch, dass sie gerne noch ein paar Kilo mehr reinkippen möchte.

Es sind kleine Dinge, die ihr aber viel bedeuten. Schau wo du sie mehr einbinden kannst und wie du ihre miese Laune in anderen Motz-situationen umwandeln kannst und ihr das Gute in der jeweiligen Situation zeigen kannst. Klappt wahrscheinlich nicht immer, aber einige Momente lassen sich so entschärfen.

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Autokorrektur

Antwort von Monroe am 28.05.2019, 14:40 Uhr

"Weihnacht" = der holprige Weg macht mit dem Fahrrad doch erst Recht Spaß

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Lovie am 28.05.2019, 19:50 Uhr

Nee ein!
Ich hab grade ne halbe Stunde getippt und jetzt ist es weeeg. Mann! Ich hatte so tolle geistige Ergüsse!

Entschuldigt, ich versuche mich zu motivieren es, nochmal zu schreiben...

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von starlight.S am 28.05.2019, 20:22 Uhr

Oh NEEEEEIN, meine wird erst 3 und ist grade auch so drauf... Ständiges motzen, zätern und schreien! Am Schlimmsten in Kombi mit der großen Schwester... Die Große hat in dem Alter kaum getrotzt, ABER die hatte auch immer alle Aufmerksamkeit für sich. Jetzt kann nicht alles nach dem Kopf der Kleine gehen, muss sie halt etwas härter lernen, dass sie nicht der Mittelpunkt des Universums ist, aber ich hoffe doch ganz doll, dass sich das nicht noch über ein Jahr und länger hinzieht!!!

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Ivdazo am 29.05.2019, 13:56 Uhr

Hallo!

Du könntest fast meine Tochter beschreiben, insbesondere das "Y (kleiner Bruder) hat mich angeschaut!" Das höre ich jeden Tag mehrmals.

Ein Wundermittel habe ich bisher leider noch nicht entdecken können, aber: hier hilft es, wenn das Kind satt und nicht müde ist, das ist schon eine gute Basis. Positive Aufmerksamkeit im Vorfeld ist auch gut, Kind viel einbeziehen, und loben, loben, loben, wann immer es geht.
"Ui, kannst du auch den hibbeligen Weg bis zum Ende fahren, ohne die Füße auf die Erde zu setzen?" "Schenkst du bitte deinem Bruder auch Milch ein?" "Wir ziehen uns jetzt an, bringe bitte Socken für dich und deinen Bruder." (Hier ist ganz viel Geschwisterrivalität, deshalb nehme ich sehr gerne etwas, wo die Große für den Kleinen etwas tun kann, dann fühlt sie sich wie die tolle große Schwester.)
Was noch toll ankommt, ist: "Ich habe gerade beide Hände frei, wer mag kuscheln?"

Ich hoffe dennoch, die Phase ist bald zu Ende.
Falls Ihr die Zauberformel doch noch findet, bitte bitte sagt mir Bescheid!!!

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Re: Motzbacken-Heulsuse

Antwort von Jomol am 05.06.2019, 8:30 Uhr

Unsere Kleine ist reichlich 4, es läßt jetzt etwas nach, aber ich denke, daß das einfach normal ist und je mehr man es schafft, das zu ignorieren desto besser ist es zu ertragen und wird dadurch auch weniger. Voller Magen und so ausgeschlafen wie möglich mal vorausgesetzt... Geht sie in den Kindergarten, ist es da auch so? Ist sie möglicherweise unausgelastet/ unterfordert?
Halt die Ohren steif, es ist nur eine Phase und keine psychiatrische Krankheit.
Grüße,
Jomol

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