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Geschrieben von IngeA am 22.10.2017, 15:25 Uhr

Mein kleiner Mann ist immer das Opfer :-(

Ich frage mich gerade welcher Kampfsport so ein Bild vermittelt.

Kampfsport/ Kampfkunst, egal welche, hat nichts mit rücksichtslosem Hau-Drauf oder Rauferei zu tun.
Die Kinder werden nicht ermutigt ihre Konflikte körperlich zu lösen, sie werden schon gar nicht auf "harten Mann" gedrillt und raufen oder sich auf Kosten von jemand anders zu profilieren wird nicht geduldet. Im Kampfsport werden die Kinder nicht zu Schlägern erzogen und das wird auch nicht gefördert.

Ich bin Übungsleiterin in einer Ving Tsun Kindergruppe. Und NEIN, raufen ist da verboten. Andere fertig machen ist verboten, egal ob körperlich oder verbal. Da wird sofort eingegriffen. Wer sich diesbezüglich nicht am Riemen reißen kann fliegt über kurz oder lang raus. Von Ermahnungen unsererseits über an den Rand setzen und zuschauen, ein oder mehrere Male kein Training bis schließlich kompletten Ausschluss. Über Raussetzen an den Rand mussten wir noch nie gehen, übrigens nicht mal bei Kindern die im Kiga/ in der Schule als äußerst auffällig gelten (wir haben aber auch einen anderen Betreuerschlüssel und die Kinder deshalb kontinuierlich im Blick).

Wenn ich einen schwächeren Trainingspartner habe, muss ich auf den Rücksicht nehmen. Ich helfe ihm zu lernen, er hilft mir zu lernen.
Ich passe mich seinem Tempo und seinen Fähigkeiten an, er passt sich meinen Fähigkeiten an....
Ein stärkerer Trainingspartner ermutigt einen selbst stärker aufzutreten. Schließlich will ich meinem stärkeren Trainingspartner auch das geben was er zum weiterkommen braucht. Wenn er sich nicht wirklich wehren muss, weil ich nicht wirklich angreife, lernt er nichts und lerne ich nichts.

Dieses voneinander lernen, diese Rücksichtnahme und Disziplin ist das grundlegende Element aller Kampfsportarten/ Kampfkünste.
Sonst funktioniert das nicht und endet im Chaos.
Je nach Kampfkunst und Methodik kommen allerdings die Partnerübungen früher oder später. Und gerade die Partnerübungen halte ich bei der Zielsetzung Rücksicht nehmen und Selbstbewusstsein stärken, für sehr wichtig.

Ob in einer Gruppe Disziplin und Rücksichtnahme herrschen sieht man bei ein/ zwei Probestunden. Wenn nicht, läuft da was schief. Wir disziplinieren die Rüpel und locken die stillen Mäuschen heraus. Von einer gute Kampsportgruppe sollte jeder Mensch, egal mit welchem Charakter, profitieren. Sei es dadurch, dass man seine Aggressionen lenkt oder dadurch, dass man aus sich herausgeht und sich was traut und eben auch mal, im positiven Sinne, aggressiv ist (= wetteifern, selbstbewusstes Auftreten, "in Angriff nehmen").

Eine Kampfsportgruppe kann also sehr wohl das Selbstbewusstsein stärken ohne zum Schläger zu erziehen. Trotzdem ist nicht jeder Kampfsport für jeden geeignet. Und es gibt auch Menschen die die körperliche Nähe, die bei jedem Kampfsport mehr oder weniger da ist, nicht ertragen. Manche kann man da hinführen, manche nicht.
Um Selbstbewusstsein zu entwickeln braucht es aber nicht unbedingt Kampfsport. Das kann jeder Sport, sogar jedes andere Hobby sein, dass dem Kind Spaß macht und wo es für sich persönlich Erfolge erzielt.

LG Inge

 
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