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Geschrieben von Hamstermama am 01.01.2018, 15:41 Uhr

Mama, der Tobi hat... - mein Grosser löst kein Problem selbst

Hallo alle zusammen,

Ich habe zwei Söhne, meinen introvertierten "Großen" (frisch 4 geworden) und seinen Bruder, unser Baby (2,5 Jahre) mit dem extrovertierten Charakter einer charmanten Planierraupe.

Der Grosse liest und spielt viel alleine und das mit viel Phantasie. Der Kleine ist ein Charmebolzen und Kuscheltiger, der zwar extrem süss ist aber jedes Spiel mit Absicht sabotiert und dazu noch über alles und jeden drüber geht. Er ist dem Großen sprachlich zwar noch hinterher (aber ebenfalls überdurchschnittlich) aber körperlich voll überlegen, besonders da er nix kennt. Da wird gehauen, gebissen, getreten, seine extrem laute Stimme hört man sicher am anderen Ende vom Dorf noch wenn ihm was nicht passt.

Das Problem: Mein Grosser (Kiga Kind) löst KEINEN Konflikt mit seinem Bruder (Nestgruppe) alleine. Er kommt SOFORT zum Petzen, ohne auch nur einmal mit dem Kleinen geredet zu haben. MAMAAAAAAA Der TOBI gibt mir nicht / Macht nicht /....

Wir haben ihm 1000x den Rücken gestärkt, begleitet, vorgespielt was er sagen kann, aber nein... Er weigert sich beharrlich.

Der Kleine ist zwar recht durchsetzungsstark, dafür aber auch sehr empathisch. "Schau mal, der Bruder weint" führt sofort zur Rückgabe des weggerupften Spielzeug

Ich weiß nicht weiter. Wie kann ich ihn unterstützen? Auch nervt mich das ständige Gepetze und die gespielte Hilflosigkeit (gelegentlich erwische ich den Großen auch dabei, den Kleinen zu provozieren und dann "anzuschwärzen"). Er kommt sicher nicht zu kurz, viel der gemeinsamen Aktivitäten richten sich an seinen Fähigkeiten aus, zB Bücherwahl, Spielplatz, Basteln usw

Vielen Dank für eure Einschätzung!

 
10 Antworten:

Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von monstermaja am 01.01.2018, 16:47 Uhr

Hallo,
Meine Jungs sind ähnlich, nur der Altersabstand ist mit 3 Jahren größer.
Sie sind dem ganzen entwachsen, es ist zumindest nicht mehr jedes Mal ein Schiedsrichter nötig.
Oft verhandeln sie allein.
Es ist jetzt eher der Kleine mit 5 J., der alles ungerecht findet.

Ich würde weiterhin vermitteln, der Kleinere ( übrigens kein Baby mehr ;) ) ist einfach noch nicht so empathisch und der Ältere ist finde ich auch zu klein um allein alles regeln zu können.

LG

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von Johanna3 am 01.01.2018, 17:02 Uhr

Ich finde es ziemlich normal, dass Geschwister in dem Alter in Streitsituationen Hilfe ihrer Eltern suchen. "Schau mal, der Bruder weint", finde ich eher manipulativ als empathisch.

Interessant finde ich es, dass du deinen Zweieinhalbjährigen als "Baby (!), Charmebolzen, Kuscheltiger und extrem süß" bezeichnest, den Großen jedoch eher als Petze darstellst. Ich finde es nachvollziehbar, wenn der Große keine Konflikte mit dem Kleinen alleine löst. Du schreibst immerhin, dass er haut, tritt und beißt.

Ich würde das Wort "Petzen" streichen und die Erwartungshaltung an deinen großen Sohn reduzieren und berücksichtigen, dass er erst knapp vier Jahre alt ist.

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von Pebbie am 01.01.2018, 18:09 Uhr

Ich finde es ist eine große Erwartung an einen 4jährigen, nach "Erwachsenen-Manier" erst einmal selbst zu versuchen Konflikte zu lösen, indem er Gespräche mit dem kleinen Bruder führt. Auch wenn er "überdurchschnittlich" ist, heisst das noch lange nicht, das er kognitiv so weit ist, Konflikte so zu lösen.
Der Kleine versucht sich zu behaupten und weiß genau das Mama ihm zur Seite springt, wenn ihrem "Baby" Unrecht geschieht.
In diesem Alter brauchen Kinder einen Moderator, der ihnen zeigt Konflikte zu lösen.
Das wirkt auf mich, als wünschest Du Dir eine "Rama-Familie". Aber auch dazu gehört Erziehungsarbeit.

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von mama-nika am 01.01.2018, 18:28 Uhr

Hallo

Ich kann verstehen, dass es nervt. Besonders, wenn er den kleinen Bruder absichtlich provozierz und dann anschwärzt.

Ich sähe jedoch eher Bedarf dem Kleinen das Hauen, Wegnehmen etc abzugewöhnen. Er ist zwar der Jüngere, aber keinesfalls mehr ein Baby. Er ist alt genug um das zu lernen.

Vielleicht lässt du die beiden erstmal wieder öfter in deiner Nähe spielen um dem Kleinen die Möglichkeit zu nehmen zu hauen usw. Und natürlich siehst du dann auch, ob er tatsächlich was angestellt hat oder der bruder dahintersteckt.

Beides ist nicht ok und das sollten die Kinder lernen. Der Große ist, denke ich, alt genug um zu verstehen, dass es unfair ist jemanden erst zu trietzen und dann anzumeiern.
Und der Kleine sollte jetzt wirklich lernen wo Grenzen sind. Dass man kein Spiel sabotiert und weder haut noch Sachen wegnimmt, kann er jetzt schon verstehen.

Alles Gute

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von mama-nika am 01.01.2018, 18:29 Uhr

Und etwas mehr raushalten bzw bagatellisieren. Zumindest beim Großen

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von niccolleen am 01.01.2018, 18:42 Uhr

Als grosser Bruder kommt er dir schon recht gross vor und intelligent genug, alles zu verstehen. Wenn mal der kleine 4 ist und der grosse 6, wird dir erst klar werden, wie klein 4 eigentlich ist. Grosse Geschwister fuehlen sich ausserdem immer in der Aufmerksamkeit benachteiligt. Immerhin kennen sie ja die Situation, wo sie noch das Einzelkind waren. Das dauert oft viele Jahre, sich damit abzufinden und zurechtzufinden.

lg
niki

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Wir hatten zu dem Thema einen Vortrag im Kiga.

Antwort von emilie.d. am 01.01.2018, 20:24 Uhr

Demnach ist es umgekehrt eher ungewöhnlich, wenn Geschwister in dem Alter länger als 8 min im gleichen Raum spielen ohne zu streiten.
Zudem sind 2,5 jährkge komplett egozentrisch und unsozialisiert. Es gibt Mütter, die hier posten und sich schwer mit Ihnen im Alltag tun. Wie soll das ein 4 jähriger?

Wenn Dein Großer sich gut allein beschäftigt, würde ich die Kinder dann einfach trennen, sobald der Kleine anfängt zu ärgern. Der Kleine bleibt bei Dir, der Große liest, malt in seinem Zimmer. Oder es spielen beide in Deiner Nähe, dass Du wie ein Blauhelm Soldat eingreifen, den Kleinen ablenken usw kannst.

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von JaMe am 02.01.2018, 0:17 Uhr

Du verlangst da etwas enorm großes von deinem Großen. Dazu ist er mit gerade mal 4 Jahren gar nicht reif genug zu. Mach dir mal die geistigen Entwicklungsstände deiner Jungs bewusst. Der Kleine (übrigens KEIN Baby mehr. Mach dir das mal bewusst) ist gerade mitten in der Abnabelungsphase von dir. Ab zwei Jahren wird es den Kindern bewusst, dass Mama und man selber zwei getrennte Wesen sind und nicht ein einziges. Das macht Angst und befreit zugleich. Dazu kommt die Entdeckung des eigenen Willens und damit das erste Mal das extreme austesten von Grenzen. Es ist geistig eine ganz heftige Zeit bei den Kleinen. Sie können ihre Gefühle noch nicht kanalisieren und sind zudem in der "Jetzt komme ich und nach mir die Sintflut. Rede du ruhig mit mir, es interessiert mich ja doch nicht"-Phase.

Und diesem kleinen "Terrorzwerg" steht dann ein Vierjähriger gegenüber, der dem Ansturm des Kleinen gewachsen sein und das diplomatisch lösen soll? Das funktioniert nicht. Er könnte höchstens zurückschlagen oder auch beißen, um sich zu behaupten und überhaupt durch den entwicklungsbedingten Egoismus des Kleinen durchzubrechen, aber das ist ja nun auch nicht der klügste Schachzug. Das wollen wir Eltern ja auch nicht. Tatsache ist, dein Großer (der eigentlich auch nich sehr klein ist) sieht sich einer Situation gegenüber, der er nicht gewachsen ist und er macht das Klügste, was er tun kann: Er holt sich Hilfe bei jemandem, der die Situation in den Griff kriegen kann. Ist doch eigentlich ganz clever von ihm.

Du solltest dringend anfangen, in einigen Punkten etwas umzudenken. Mach den Großen nicht größer als er ist und den Kleinen nicht kleiner als er ist. Der Große muss solche Dinge noch nicht alleine regeln können (im Gegensatz zu ähnlichen Situationen mit Gleichaltrigen und somit gleich weit entwickelten Kindern, wo er es wenigstens versuchen sollte), sollte aber auch nicht provozieren. Und der Kleine ist alt genug, sich auch mal eine gute Standpauke anzuhören, wenn er sich wie eine kleine Wildsau benimmt. Möglichst so, dass auch der Große das mitbekommt und merkt, dass dem Kleinen nicht alles durchgelassen wird.

Ich weiß übrigens, wovon ich rede. Meine Jungs sind 4,5 und 2,5 und bei uns ist auch der Kleine deutlich temperamentvoller und rowdyhafter. Ich muss ihn oft genug ausbremsen oder tobend und um sich schlagend aus gewissen Situationen raustragen. Ich würde nie im Leben erwarten, dass mein Großer solche Situationen alleine geregelt bekommt. Dem ist nämlich gar nicht bewusst, dass sein kleiner Bruder entwicklungsmäßig noch gar nicht so weit ist, dass er die Dinge so sieht und begreift wie er selber. Und wie soll er dann die richtigen Worte und Mittel finden, um such gegen den Kleinen zu behaupten? Das funktioniert einfach nicht.

Lg und gute Nerven wünsche ich dir
JaMe

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von nils am 02.01.2018, 10:17 Uhr

Würde bei JaMe unterschreiben.
Ich kenne das von meinen Jungs. Vom Großen "verlangt" man schnell mal, dass er sich "erwachsen" benehmen soll - während der Kleine jahrelang "das Baby" bleibt.

Ich habe (leider) auch zu lange diesen Fehler gemacht.
Der Große wusste, dass er den Kleinen weder hauen noch beißen darf und konnte sich so meist einfach nicht helfen. Wie soll er dem Kleinen diplomatisch erklären, dass er seine Bauwerke in Ruhe lassen soll?
Klar, er könnte ihn mit Gewalt wegschubsten, sodass er sich weh tut. Dann würde sein Bauwerk und er Ruhe haben. Aber dafür würdest du eingreifen und ihn schimpfen.

Somit musst du dem Großen helfen mit dieser Situation fertig zu werden indem du den Kleinen maßregelst. DER KLEINE muss lernen wo die Grenzen liegen und dass er kein Baby mehr ist sondern sich an Regeln zu halten hat (was zwar nicht immer funktioniert, aber dazu gibt es ja dich als "Schiedsrichter").

Bin zwar dagegen sich jedes Mal einzumischen, aber den Großen immer alleine mit der Situation zu lassen der er nicht gewachsen ist, ist auch nicht gut.

Vor allem pass auf, dass du da nicht die Eifersucht zwischen den Geschwistern schürst und den Kleinen zum König erhebst (kenne das leider ein bisschen aus eigener Erfahrung!).

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Re: "Mama, der Tobi hat..." - mein Grosser löst kein Problem selbst

Antwort von Sille74 am 02.01.2018, 13:07 Uhr

Oh, das kenne ich von meinen beiden! Sie sind jetzt 7 und 4 Jahre alt und es ist inzwischen (fast) kein Problem mehr, zum Glück. Aber es war eine recht lange, anstrengende Phase.

Ich habe, wie manche meiner Vorsxhreiberinnen auch, die Erfahrungen gemacht, dass die Kinder diese Situationen noch nicht allein regeln können, und schon gar nicht ein Kind, auch nicht das ältere, in "lenkender" Funktion. Die Entwicklungsstände sind dafür einfach zu unterschiedlich und die soziale Konstellation (zuhause, wo doch immer in gewisser Weise um die Aufmerksamkeit der Mutter/Eltern gebuhlt wird) ungünstig. Da muss man einfach regelnd eingreifen, anders geht es meiner Erfahrung nach nicht, und die Kinder trennen (also, wenn sie am "Kämpfen" sind, dazwisxhen gehen). Und erzieherisch, finde ich, muss man da hauptsächlich beim Kleinen ansetzen ab einem gewissen Alter (welches Deiner längst erreicht hat, er ist KEIN Baby mehr ...). Zwar kann man den "Großen" schon immer wieder erklären "der Klügere gibt nach" z.B. und das absichtliche Provozieren muss natürlich auch immer wieder unterbunden bzw. gerügt werden. Aber v.a. muss man den Kleinen begreiflich machen, dass nicht gesxhlagen, gebissen, getreten und geschubst wird. Das muss man halt jedes Mal wieder sagen. Und sobald die sprachlichen Fähigkeiten einigermaßen da waren, habe ich immer wieder erklärt, dass man einen Mund zum Sprechen hat und sagt, wen n man etwas will oder etwas nicht in Ordnung findet. Der Großen habe ich dann erklärt, dass sie den Kleinen aber auch ausreden lassen muss.

Ich finde, das war ein guter Weg (wenn auch ein recht langer und steiniger mit viel Reden ), zumindest klappt es jetzt gut mit meinen zweien. Ob sich das auch ohne das ganze Theater gegeben hätte, wenn ich die zwei einfach hätte machen lassen und diesem Gestreite einfach weniger/keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte, ... ich weiß es nicht ... kann man vielleicht auch mal versuchen ... ich jedenfalls hätte dafür aber keine Nerven gehabt ...

Alles Gute und gute Nerven!

LG,

Sille

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