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Geschrieben von Ani123 am 13.11.2016, 19:47 Uhr

Kind mit 6 Monate in die Krippe geben

Bitte lass dir nichts einreden. Wenn ihr für euch die Entscheidung getroffen habt, dass euer Baby mit 6 Monaten in die Krippe soll und dafür auch einen Platz habt, dann macht es auch. Sicherlich werdet ihr euch die Krippe angeschaut haben, Gespräche mit den Erziehern geführt haben und ein gutes Gefühl dabei haben.
Ich stelle mal die These auf, dass eine Mutter, die gerne arbeiten möchte es aber aus Rücksicht ihres Kindes nicht macht, weil andere zu ihr sagen, dass ein Baby U1 nicht in die Krippenbetreuung darf, nicht ausgeglichen ist und ggf. auch ihre schlechte Laune, ihre Unzufriedenheit an das Baby unbewusst übertragt. Eine Mutter, die arbeiten gehen darf, auch bei Baby U1. ist ausgeglichener und das übertragt sich auch auf das Baby.

Ich habe bereist mehrere Betreuungsmodelle gehabt und berichte mal davon.

Ich bin Erzieherin in der Krippe und habe bereits ein 4 Monate altes Baby da gehabt. Ohne Eingewöhnung! Bitte nimm dir Zeit für die Eingewöhnung. Ich rate den Eltern immer sich mind. 2 Wochen Zeit zu nehmen, besser aber 4 Wochen. Denn niemand weiß wie das Kind sich eingewöhnen lässt. Es kann nach 4 Tagen eingewöhnt sein; andere brauchen 6-8 Wochen. In der Regel sind es so um die 2 Wochen. Das jüngere Kinder sich schneller eingewöhnen lassen als ältere kann ich so nicht bestätigen. Es kommt immer auf das Kind an.
Das Baby war 4 Monate alt, Mutter hat mir kurz was über das Kind gesagt und es hatte eine Tasche dabei wo Windeln, Milchpulver und Flasche drin waren. Das Baby lag im Maxicosi welcher auch bei uns blieb. Nach 2,5 Stunden kam die Mutter wieder. Ich habe das Baby viel getragen, es überall mit hingenommen und nach ca. 1,5 Stunden ist es auf meinem Arm eingeschlafen und ich habe es in ein Kindebett gelegt, wo es noch schlief, als die Mutter wieder kam. Die nächsten Tage war es nur 2 Stunden da (immer nur die Zeit, wo die Mutter wirklich die Betreuung brauchte). Es gab dann auch mal Tage wo das Baby 4 Stunden da war. Immer mehr nahm das Baby am Gruppenalltag mit teil, begann sich dann zu drehen, zu robben, zu krabbeln und auch zu laufen. Flasche bekam es nach Bedarf, Schlafen legen war auch nach Bedarf. Es gab Zeiten, da wollte es nur im eigenen Maxicosi schlafen. Es schlief darin mit ein wenig wippen schnell ein und schlief auch bis zu 2 Stunden. Wenn es schlief versuchte die Mutter es sogar schlafend in den Maxicosi zu legen oder nahm es einfach mit Maxicosi mit. Umso älter er wurde umso länger blieb es (wobei es nie länger als 5 Stunden bei uns war). Es hätte aber durchaus 9 Stunden gut bei uns ausgehalten. Und wäre die Familie nicht umgezogen, so hätte es die Krippe nicht mit 19 Monaten verlassen müssen.

Mein Babysitterkind ist mit 9 Wochen ganztags zur Tagesmutter gekommen (Eingewöhnung begann mit 8 Wochen). Er war täglich 9-12 Stunden da. Oftmals 10 Stunden und mehr. Es gab Tage, da war er von 6-18 Uhr da und ein Elternteil holte ihn da ab und zu Hause wartete ich schon auf ihn und habe ihn direkt übernommen und bis 22, 23 Uhr weiter betreut. Mit gerade 3 ist er in den Kindergarten gekommen (8,5 Stunden, mehrt geht da nicht). Eingewöhnung hat da 3 Wochen gedauert und das obwohl er Vorerfahrung hatte. Heute ist er 9 und es hat ihm nicht geschadet so früh so lange fremdbetreut zu werden. Er hat trotz allem eine gute Bindung zu seinen Eltern.
Seine Schwester ist mit 3 Monaten ganztags zur Tagesmutter gekommen (Eingewöhnungsstart mit 6 Wochen/es war allerdings eine andere Tagesmutter wie beim 1.Kind). Sie war 8-9 Stunden da. Mehr durfte sie nicht, da die Tagesmutter es nicht mit machte. Dem Kind ging es dort sehr gut, doch die Chemie zwischen Eltern und Tagesmutter stimmte nicht so gut überein und als dann die Krippe im Kindergarten von Kind 1 eröffnete wechselte sie dahin. Sie kam mit 14 Monaten in die Krippe für 8 Stunden (mehr geht da nicht). Eingewöhnung dauerte zwei Wochen. Es hätte durchaus noch langsamer verlaufen können und es war knapp, doch mehr frei hatte ein Elternteil auch nicht. Mit gerade 3 ist sie in den Kindergarten gewechselt, was problemlos verlief. Heute ist sie 5 und zwischen 7-8,5 Stunden im Kindergarten. Es hat ihr nicht geschadet so früh fremdbetreut zu werden. Sie hat zu ihren Eltern eine gute Bindung.

Eine andere Familie hat es so gelöst (da habe ich jahrelang als Tagesmutter gearbeitet):
Bei Kind 1 hat die Mutter nach 8 Wochen ihre Arbeit Vollzeit wieder aufgenommen im Schichtdienst und eine Kinderfrau passte auf das Baby auf. Mit 11 Monaten kam es in die Krippe für bis zu 10,5 Stunden (7-17:30 Uhr). Mit fast 2 ist er in den Kindergarten gewechselt. Eingewöhnung hat 4 Wochen gedauert ehe er für 4 Stunden bleib, nach 8 Wochen erst für 8 Stunden. Heute ist er 9 und zeigt keinerlei Bindungsstörungen.
Bei Kind 2 (geboren 17 Monate nach Kind 1) war die Mutter 4 Monate zu Hause, danach 20 Stunden (feste Stunden) wieder gearbeitet und das Kind wurde von einer Kinderfrau betreut. Diese hat sogar im 6. Monat gewechselt. Mit 19 Monaten ist er in die Krippe gekommen (für 8,5 Stunden, andere Krippe als bei Kind 1). Mit gerade 3 in den Kindergarten. Heute ist er 7; er wurde mit 5 eingeschult, besucht bereits die 3. Klasse und ist sehr gut entwickelt und hat eine gute Bindung zu seinen Eltern.
Bei Kind 3 (Kind 1 war da 3,5 Jahre und Kind 2 war fast 2,5 Jahre) wollte die Mutter nach 4 Monaten ihre Arbeit wieder aufnehmen, doch leider ist das Kind nicht gesund zur Welt gekommen und die Mutter konnte ihre Arbeit deshalb nicht wieder aufnehmen. Sie hat ihre Pläne über Bord geschmissen und kümmerte sich Vollzeit um das Baby, später Kleinkind. Mit 17 Monaten kam das Kind für 6 Stunden in die Krippe, u.a. zur Entlastung der Mutter. Mit 3 wechselte es in den Kindergarten, wo es heute noch ist, Heute ist das Kind 5 Jahre und braucht immer noch viel Betreuung. Sie wird niemals wie ihre Geschwister alleine bsp. auf einem Kindergeburtstag bleiben können. Es muss immer jemand dabei sein der im Notfall sofort eingreift und ihr hilft. Sie wird älter und das erleichtert einiges. Das das Baby krank zur Welt kommen wird das wusste niemand vorher. Und auf die Situation musste dann reagiert werden und da war es gut, dass der Antrag auf Elternzeit erst 7 Wochen nach der Geburt eingereicht werden muss. Hätte die Mutter es vorher getan, was ja möglich ist, hätte sie direkt gekündigt werden können, da sie niemals nach 4 Monaten hätte wieder arbeiten gehen können (zumal sie bei der Geburt selbst fast gestorben wäre und nach 3-4 Monaten bei ihr endlich wieder ein wenig körperlich Normalität eingekehrte). Die Mutter konnte auch nach 3 Jahren nicht ihren Job wieder aufnehmen (mit Fahrzeit und das was der Arbeitgeber unbedingt an Stunden forderte und wie das Kind betreut war nicht macht). Sie wurde gekündigt und hat inzwischen einen anderen Job gefunden (weniger Fahrzeit, TZ), der mit Kinderbetreuung zu vereinbaren ist.

Ich hoffe sehr, dass bei dir alles gut ausgeht, doch man weiß es leider nie. Niemals hätte einer geahnt dass bei der Geburt 3 wir (ich hatte die Großen in der Zeit bei mir) um das Leben der Mutter und vom Baby bangen würden.
Du musst den Antrag spätesten 7 Wochen nach der Geburt abgeben. Nehme dir 4 Wochen Zeit und entscheide dann und mache da, was ihr für richtig haltet.

Vielleicht wäre sonst eine Kinderfrau noch eine Option? Bsp. bis das Baby 1 Jahr alt ist oder bis es dann mit 1,5 Jahren in die Krippe geht? Die Kinderfrau kann sich euren Zeiten anpassen und sie hat nur euer Baby zu betreuen. 1:1 Betreuung ist für ein Baby immer sehr gut.

Ich habe 3,5 Jahre lang ein Mädchen betreut. Sie war anfangs 4 Monate alt und heute ist sie fast 4. Sie ist erst mit 3,5 Jahren in den Kindergarten gekommen. Ich war zeitlich flexibel, konnte auch am Wochenende (besonders samstags, was die Familie sehr brauchte), kümmerte mich ggf. auch mit um das Geschwisterkind (Schulkind). Die Mutter arbeitete nur stundenweise und an einem Vormittag hatte der Papa immer frei und arbeitete dann abends länger (vielleicht ist das bei euch auch noch eine Möglichkeit). Und an den anderen Tagen kam ich, nach Bedarf, nie täglich, meist 1-2xwöchentlich für 2-6 Stunden. Der Vater hat seine Arbeitszeiten angepasst, kam teilweise eher nach Hause, arbeitete länger. Er war da zeitlich flexibel, konnte aber auch nicht alles auffangen. Das Mädchen hat es super mitgemacht und es hat ihr nicht geschadet. Heute ist sie fast 4 und ein glückliches, ausgeglichenes Mädchen. Mit 3,5 ist sie in den Kindergarten gekommen und hat 4 Wochen gebrauch bis sie eingewöhnt war. Inzwischen hat sie Familie drei Kinder (das Jüngste ist fast 1,5) und ich betreue dieses mit seit es 1 Jahr alt ist. Mama möchte wieder stundenweise arbeiten gehen. Voraussichtlich ab Januar. Leider ist das Kleine nicht gesund, aber inzwischen gut an mich gewöhnt so dass jetzt die Voraussetzungen für den Wiedereinstieg bei der Arbeit geschaffen sind. Das wäre mit U1 da nicht möglich gewesen.

Tagesmutter: Da hattest du schon zu geschrieben, dass diese nicht bei euch in der Nähe ist. Was heißt denn nicht in der Nähe? Die Kinder (oben beschrieben) waren je bei Tagesmüttern die zwischen 20-30 Minuten pro Strecke vom Wohnhaus entfernt wohnten. Die Eltern haben diese Strecke gerne auf sich genommen, denn sie hatten dafür eine gute Kinderbetreuung.
Wie wäre es denn mit einem Au Pair? Habt ihr dafür Platz bei euch zu Hause? Au Pair ist zeitlich flexibel, 1:1 Betreuung für das Baby. Kostengünstiger als eine Kinderfrau, hat aber den Nachteil, dass es definitiv nach 12 Monaten gehen wird. Eine Kinderfrau kann, wenn man es will, auch länger bleiben. Sie ist nicht an bestimmte Monate gebunden.

Die oben genannte Familie mit 3 Kindern (davon eines krank) hatte ein Jahr lang ein Au Pair (die Kinder waren da 1, 3 und fast 5 Jahre als es dort anfing). Das Jahr war gut, die Mutter stundenweise entlastet, doch als es wieder abreiste war für die Eltern klar, dass sie nicht noch eines haben wollen. Das Au Pair hat sehr gute Arbeit geleistet, es ist zum Familienmitglied geworden, doch der Abschied war schwer. Trotzdem wollen sie das eine Jahr mit dem Au Pair nicht missen. Das haben sie vorher nicht geahnt, dass sie dem Au Pair so sehr verbunden sein werden und es eigentlich gar nicht wieder gehen lassen wollen.

Eine andere Familie (da war ich als Babysitterin tätig) hatte immer wieder ein Au Pair. Das eine ging, das Neue kam meist 2 Wochen später. Es hat immer auf die Jüngsten aufgepasst, da die Mutter direkt nach dem Mutterschutz wieder ihre Arbeit aufgenommen hat. Zusätzlich hatten sie immer eine Babysittern, die nachmittags/abends kam. In der Familie hat der Wechsel immer gut funktioniert, auch wenn die ersten 2-3 Wochen mit Au Pair viel Anleitung bedeuten. Doch dann lief es. Sie haben es auch mit einer Tagesmutter probiert (da war da Baby 10 Monate alt) doch das war für die Familie nicht das Richtige und das Baby kam nach 3 Monaten da wieder weg und wurde wieder nur vom Au pair betreut.

Ihr müsst schauen was für euch die beste Betreuungsmöglichkeit ist,
Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.

 
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