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Geschrieben von Aprilmama82 am 13.06.2018, 11:41 Uhr

Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Liebe alle,

ich bin Mama von zwei Kurzen und habe immer wieder das Problem dass wir die Kinder anderer Leute immer wieder magisch anziehen.

Beispiel: Urlaub. Meine Söhne haben Autos und Murmelbahn dabei. Bei uns bildet sich eine Traube von 3-6 jährigen Campingkindern. Keine Eltern kommen mit, die sitzen sich lieber den A. am Wohnwagen platt und sind froh dass ihre Kinder uns nerven. Plötzlich stehen uns wildfremden Kinder im Camper, die nachfragen ob unsere Söhne noch mehr Zeug dabeihaben. Die irgendwann nicht mehr mit den Kindern spielen, sondern mit uns Grossen. Duuuu, was machst du da? (kochen) Duuuu, ich hab auch Hunger (dann geh nach Hause... Sorry, das musste mal raus). Duuuu, ich hab da ein Loch wo mich vor einer Woche ein Stachel gespielt hat, da am Finger, guck maaaa.

Auch zuhause geht das grad so weiter, ständig steht mit der 6jährige Nachbarssohn im Weg während sich seine Mama Ins Fäustchen lacht weil bei ihr Ruhe einkehrt.

Sorry, dass das jetzt so zynisch klingt, aber ich bin beschäftigt genug mit meinen eigenen Kindern und habe null komma Null Interesse an weiteren. Mit meiner sehr kinderlieben Freundin die gleichaltrige Kinder hat wechsel ich mich einmal in der Woche zur Betreuung ab.

Kennt ihr das Problem und wenn ja, was macht ihr? Insbesondere der Nachbarssohn versteht Hinweise a la "deine Mama hat gerufen" oder "ich muss los" nicht. Ich kann ihm ja schlecht das sagen, was mir eigentlich auf der Zunge liegt, nämlich "hau ab" :/ Er quasselt bei jeder Strassenbegegnung munter auf mich ein, sobald ich mit dem Auto vorfahren, sobald meine Kids die Rädchen auf die Strasse schieben und meine eigenen Kids kommen zu kurz bzw verliere ich fast aus den Augen (könnte bei Verkehr sogar gefährlich werden). Teilweise läuft er sogar ins Haus wenn ich die Einkäufe reintrage.

Ich bin leider kein konfrontativer Mensch sondern fresse - selbst beim Kind - den Ärger in mich rein.

Freue mich über realistische Tipps!

 
11 Antworten:

Immer Probleme mit der Wahrung der eigenen Distanz... ;-)

Antwort von Jorinde17 am 13.06.2018, 12:07 Uhr

Huhu!

Naja, Du hast das Problem im letzten Satz ja schon klar definiert: Du grenzt Dich nur schwer ab, sondern hast hier Hemmungen. Du willst keinem weh tun, deshalb tust Du Dir lieber selbst weh. Das ist ja so ein typisches Frauen-Ding. Man mutet lieber sich selbst Leid zu, als anderen. Und man will unbewusst von den fremden Kindern gemocht werden, eine sympathische Mutter sein usw.

Der Knackpunkt sind also nicht die distanzlosen Kinder, sondern dass DU Dein Distanzbedürfnis nicht wahrst und verteidigst. Du lädst daher unbewusst andere Menschen (vermutlich nicht nur kleine) dazu ein, Deine Grenzen fröhlich zu überschreiten.

Es ist schwer und kostet anfangs viel Überwindung, andere scheinbar vor den Kopf zu stoßen, wer kennt das nicht? Ich muss es manchmal auch ganz bewusst „üben“, um selbst nicht zu kurz zu kommen und nicht zuviele Nerven zu investieren.

Mach‘ Dir aber einfach klar: Die aufdringlichen Kinder halten es aus, wenn sie ein klares Nein hören. Sie landen deshalb später auch nicht beim Psychiater auf der Couch, denn Du bist nicht ihre Mama. Du bist für sie nicht so wichtig, wie Du offenbar glaubst. Sie mögen Dich vielleicht ein bisschen weniger, wenn Du streng und distanzierter bist. Und weiter? Du musst auch keine Sorge haben, dass die Eltern der Kids Dich dann irgendwie doof finden. Im Gegenteil: Menschen respektieren es unbewusst problemlos, wenn man klar auftritt und sich freundlich, aber unnachgiebig abgrenzt. Dies wird als Zeichen von Stärke und Selbstbewusstsein anerkannt und ganz problemlos akzeptiert.

Heißt: Du musst keine Ausreden und langen Erklärungen vortragen, wenn Du gerade nicht aufgehalten werden willst, wenn kein Kind in Dein Haus latschen soll oder Du nicht vollgequatscht werden möchtest. Ich selbst sage bei so etwas zum Beispiel knapp: „Du, ich hab‘ gerade überhaupt keine Zeit, wir müssen weiter. Mach‘s gut, gell!“ Oder „Nein, du kannst nicht ins Haus gehen! Komm‘ bitte raus!“ Du musst solche klaren Ansagen auch nicht begründen oder verteidigen. Einfach sagen, und fertig. Übe es einfach ein bisschen, es fällt von Mal zu Mal leichter.

So ganz nebenbei wird Dir auffallen, dass Du auch bei Erwachsenen klarer rüberkommst, besser Nein sagen kannst und mehr respektiert wirst. Es sind nicht die lieben, bequemen Menschen, die am meisten gemocht werden. Sondern paradoxerweise sind es eher diejenigen, die gut auf sich achten und sich abgrenzen, ohne Angst, das sie damit anecken könnten.

LG

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Re: Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Antwort von memory am 13.06.2018, 12:16 Uhr

Naja aber ich dachte , dieses Campingplatz Gedöns macht man ja gerade deshalb, damit die Kinder dort Spielkameraden haben? Die meisten Eltern werden sich da gar nix bei denken , wenn Ihre Brut zu anderen rennt und dort den halben Tag verbringt , zumal wenn Ihr nichts sagt. Im Gegenteil , die wundern sich viell. dass Eure nicht auch mal vorbei kommen.

Und Thema Nachbarsjunge...muss man halt mit den Eltern reden , dass Du nicht deren Kindermädchen bist ! Feste Termine zum spielen Ok - zusammen MIT der anderen Mutter auf den Spielplatz auch OK. Ansonsten hat das Kind bei euch eigentlich nix verloren!

Persönlich mag ich auch keine fremden Kinder bespaßen . Spielbesuch wo alle zusammen spielen und zufrieden sind, OK , habe dann auch teilweise nix gegen Mittagessenbleiber, Übernachter oder morgens um 7 schon vor der Türsteher , ABER Ich bin nur Zuschauer und wenn nötig mal Helfer , kein Spielkamerad oder Ersatzmami ..so etwas hatten wir bisher aber nur 2 x und meine Kinder meiden dann von selbst den Kontakt.

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Re: Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Antwort von dana2228 am 13.06.2018, 12:41 Uhr

So sehe ich das auch.
Solange die Kinder schön spielen, egal ob daheim oder im Urlaub ist mir egal, finde ich auch sehr nett.
Sehe da kein Problem, du muss dich ja für die Kindern nicht verantwortlich fühlen. Darauf habe ich auch keine Lust und würde ich nie Verlangen von andren. Außer es gab klare Absprachen. Finde es auch Normal das Kinder z.B.am Campingplatz zueinander finden und Eltern nicht ständig hinterher rennen. Deshalb habe ich für die Kinder, die aber bei uns vorm Bungalow spielen trotzdem keine Verantwortung oder muss sie beköstigen, wenn ich nicht mag.

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Re: Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Antwort von lilke am 13.06.2018, 12:59 Uhr

Wenn es Dich stört, dann sag was. Die Kinder werden keinen psychischen Schaden davontragen, wenn man ihnen sagt, dass es gerade stört und sie ein anderes Mal wiederkommen sollen. Woher sollen die Kinder denn sonst wissen, dass sie gerade unerwünscht sind?

LG
Lilly

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Re: kann dich sehr gut verstehen : -)

Antwort von cube am 13.06.2018, 13:08 Uhr

Mir fällt es auch schwer, einem interessierten und ja eigentlich freundlichem Kind zu sagen "ich habe gerade keine Lust, mich mit dir zu unterhalten". Bei uns ist es so, dass wir einen gemeinschaftlichen Innenhof haben und auch wir irgendwie dafür prädestiniert scheinen, immer alle bei uns stehen oder auch sitzen zu haben.
Beim Campingurlaub ist es natürlich in der Tat so, dass die meisten den mit Kindern machen, weil sie da so gut mit anderen Kindern! in Kontakt kommen.
Da würde ich dir raten einfach zu sagen, dass sie gerne mit deinen Kindern spielen können (wenn diese möchten), du aber gerade beschäftigt bist/ein Buch lesen willst etc.
Zu Hause ... ja, wie gesagt: kenne ich. Ich habe mal eine Mutter darauf angesprochen und ihr gesagt, dass ich es nicht so toll finde, wenn xy einfach ungefragt bei uns reinstiefelt und es sich ohne zu fragen schon mal bequem macht. Antwort: ja, dann wirf ihn einfach raus, ist doch kein Problem. Im Grunde hat sie natürlich recht, aber ich denke auch, als Eltern kann man seinen Kindern doch vermitteln, dass man nicht einfach bei anderen in die Wohnung reinläuft. Und man kann nicht immer davon ausgehen, das alle Menschen so resolut sind wie man selbst.
Aber letztendlich wird es wohl doch darauf hinauslaufen, dass man sich selbst einen Ruck geben muss und den Kids sagen, das man es gerade nicht möchte.

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Hier auch, mein Mann und ich = Kindermagneten...

Antwort von und am 13.06.2018, 13:13 Uhr

.... und das war schon immer so. Einerseits natürlich toll für unsere eigenen Kinder. Die hatten in dem Alter immer 20 Spielkameraden am kleinen Finger, weil sie immer unglaublich beliebt waren, weil sie die coolsten Eltern der Stadt haben. Andererseits muss man natürlich lernen, seine Grenzen zu setzen, wenn es gar zu aufdringlich wird. Zuhause kein Problem - fremdes Kind raus, Türe zu. Fertig. Das geht komplett nonverbal und ist daher unheimlich energiesparend. Auf dem Campingplatz, Spielplatz etc. schon etwas schwieriger, weil man sich ja im Freien nicht räumlich abgrenzen kann. Da muss man dann tatsächlich verbale Energie aufwenden, die je nach Laune auch mal recht un-nett ausfallen kann, um die Nervensägen abzuwehren.

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Re: kann dich sehr gut verstehen : -)

Antwort von Maxikid am 13.06.2018, 13:15 Uhr

Ja, kenne ich ein wenig. Es gibt hier im Freundeskreis sehr distanzlose Kinder, die ein Nein auch nicht so schnell akzeptieren und es immer und immer wieder probieren und nicht schnell aufgeben - und es gibt Kinder, die das erst gar nicht machen.....LG maxikid

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Re: Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Antwort von Häsle am 13.06.2018, 13:37 Uhr

Wir sind auch solche Magneten.
Ich bin aber auch direkt genug, dass die Kinder dann merken, dass sie wieder gehen sollen.

Spezialfall ist unser Nachbarsbub, fast 6. Der ist überall sonst rausgeflogen, weil er wahnsinnig anstrengend und grob ist. Der kommt zum Spielen, übertreibt es irgendwann, holt sich seinen Anschiss von mir ab, geht heim. Nach 30 Minuten kommt er wieder. So geht das den ganzen Tag, fast jeden Tag.

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Re: Immer Probleme mit der Wahrung der eigenen Distanz... ;-)

Antwort von Aprilmama82 am 13.06.2018, 13:39 Uhr

Hallo alle zusammen,
Schön mal vielen Dank für eure Hilfe und Tipps. Jorinde, du hast mich zum Nachdenken gebracht... Offenbar habe ich "den Schuh" der Verantwortung wirklich nur an, weil ich mich aus "Nettigkeit" reindrängen lasse, innerlich aber koche. Da habt ihr recht, das ist nicht authentisch und bringt mir nix.

Natürlich freue ich mich über Gesellschaft für meine Kids, aber ärgere mich gleichzeitig dass andere Eltern da nicht so sind wie ich, nämlich bei kleinen Kindern dabei sind oder zumindest immer wieder nachgucken. Neulich machte eins der Gästekinder Pipi direkt neben unser Wohnmobil (wo meine Kinder buddelten) und ein anderer hatte ständig Spielsachen im Mund (4 Jahre alt war der... Tsts...) und trug ständig unsere Sachen weg. Seitdem fehlt der Tiptoi. Ich werde zukünftig für "neutralen Grund" zB Spielplatz plädieren und bei sowas direkt einschreiten und die einbeziehen, die es kümmern muss, also die Eltern.

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Re: Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Antwort von Mariechen2015 am 15.06.2018, 7:59 Uhr

Ich kann dir keine Tipps zu deinem Problem geben,ich sehe es nicht als Problem.
Das ist doch ganz normal was du beschreibst.
Das ein Nachbarskind einen anspricht oder auf einem Campingplatz,wo man eng an eng „lebt“,finde ich normal und auch schön wenn neue ko Takt geknüpft werden.
Wenn du das nicht möchtest muss fürs klar kommunizier ,. Wäre ehrmichgedagt auch nicht auf die Idee gekommen,dass es jemanden tatsächlich stören könnte,wenn ein Kind mal jemanden anspricht.
Am besten zu Hause einigeln,mit meterhohem Zaun und Haus herum dass ja keiner wagt die Dame anzusprechen

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Re: Immer Probleme mit distanzlosen Kids (Achtung: Elternproblem)

Antwort von niccolleen am 15.06.2018, 8:39 Uhr

Fuer mich klingt es nicht so, als ob du null komma null Interesse hast, sondern als ob du sehr anteilnehmend und einladend anderen Kindern gegenueber wirkst.
Auch dein Zitat: "Kennt ihr das Problem und wenn ja, was macht ihr? Insbesondere der Nachbarssohn versteht Hinweise a la "deine Mama hat gerufen" oder "ich muss los" nicht. Ich kann ihm ja schlecht das sagen, was mir eigentlich auf der Zunge liegt, nämlich "hau ab" :/" klingt genau so.
Was spricht denn dagegen, zu sagen, Hau ab, also natuerlich auf freundlichere Weise, aber wieso musst du denn mit Hinweisen hantieren, die ein Kind ganz offensichtlich eh nicht versteht (und so mancher Erwachsener auch nicht)?
Einfach sagen, du bitte, wir wollen jetzt in Ruhe essen/spielen/sonstwas machen, geh bitte zu eurem Zelt zurueck oder zum Spielplatz. etc.

lg
niki

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