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Geschrieben von Häsle am 01.05.2019, 12:53 Uhr

Geschichte kindgerecht erklärt - Frage und Umfrage

Es gibt ja immer mal wieder Situationen, in denen Fragen von den Kindern kommen, oder welche, in die man unbeabsichtigt hineingerät und dann merkt, dass eine Erklärung nötig ist. Kinder sehen und hören alles.

Wir sind viel mit unseren Kindern unterwegs und achten nicht darauf, dass immer alles absolut kindgerecht ist. Aufgrund des großen Altersabstandes (8 Jahre) bekommt der Kleine (fast 5) schon viel mit, was seine Kumpels nicht kennen und auch die große Schwester in seinem Alter kaum tangiert hat. Das können so harmlose Dinge sein wie Musik (seine Lieblingsband ist Imagine Dragons; Kinderlieder interessieren ihn überhaupt nicht) und Filme, aber auch Themen, die halt in einem Haushalt mit Teenager aktuell werden (Umweltschutz, Rassismus, sexuelle Übergriffe...). Die Große war damals etwas "behüteter", wurde aber auch nicht künstlich von der realen Welt abgeschottet.
Kinder sehen unglaublich viel, was uns gar nicht mehr auffällt oder nicht mehr schockiert, weil wir es zig Mal gesehen oder erlebt haben.

Ganz alltägliche Dinge, die uns begegnen:
Bettler (einheimische Bedürftige und Bettlerbanden aus dem Ausland; Erklärung, warum diese Menschen betteln müssen und warum ich dem einen etwas gebe, den anderen nicht),
die Mahnmale zum Todesmarsch vom II. WK,
Zirkus, Ponyreiten etc. und die Begründung, warum wir das ablehnen,
Nachrichten im Autoradio (ganz schlimm war der Mord an Kindern in einem Ort, dessen Namen die Große jede Woche an der Autobahnausfahrt zur Oma las, oder der erschossene Polizist in der nächsten Großstadt, wo wir zum Einkaufen fahren - mein Mann und ich sind Polizisten...) usw.

Im Urlaub stehen wir nicht auf Bespaßung im Kinderclub, sondern erkunden die Gegend. Auch da trifft man mit oder ohne Absicht auf "schwierige" Themen (Sklaverei, Kriegsdenkmäler, "Indianer", Mumien usw.).

Meine Kinder reagieren unterschiedlich auf solche Dinge. Die Große war immer interessiert, aber relativ abgeklärt. Der Kleine ist interessiert, bekommt Angst, und die Themen kommen immer wieder hoch. Er darf keine Nachrichten oder Dokus mehr mit dem Opa anschauen, weil er jedes Mal Alpträume bekommt. Tsunami, Wirbelsturm, Terroranschläge etc..in bewegten Bildern, das ist definitiv zu viel für ihn.

Wir antworten erstmal vorsichtig auf Fragen und beobachten die Reaktion. Werden die Fragen konkreter, antworten wir auch darauf, bis wir merken, die Infos reichen jetzt erstmal. Meistens kommt das Thema Tage oder Wochen später bei den Kindern wieder auf und wird vertieft.
Hilfreich finde ich bei Interesse Bücher zu den Themen, aus der Bücherei oder (gebraucht) gekauft, ruhig auch mal eine Altersstufe höher.

Bei der Großen ist das jetzt natürlich anders. Die wird auch von uns auf Themen angesprochen, die sie aktuell noch nicht auf dem Schirm hat, wenn wir das für nötig halten, und muss dann auch einfach mal zuhören oder mitdiskutieren, damit es im Hirn ankommt. Erst letztens gab es wegen ein paar Jungs Probleme im Klassenchat und wir haben besprochen, wo die (auch individuellen) Grenzen von "witzig" liegen, was aus welchen Gründen überhaupt nicht geht, und wie darauf reagiert werden sollte.

Ehrlich, es kommt von alleine aus dem Umfeld (familiär, Kindergarten/Schule, draußen) so viel auf die Kinder zu, worauf man reagieren muss. Da braucht man nicht anfangen, künstlich einen Lehrplan auszutüfteln.

 
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