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Geschrieben von Uli1986 am 19.05.2016, 21:04 Uhr

5 Jähriger ist emotional instabil

Hallo zusammen,
Es geht wie oben beschrieben um unseren Sohn der mit seiner emotionalen Entwicklung Probleme hat.
Er weint sehr schnell, ist sehr zurückhaltend wenn er vor der Gruppe etwas machen soll, da kann er dann plötzlich nicht mehr laut Sprechen, macht dann schnell mal eher den Kasper, kann sich sehr schlecht konzentrieren wenn mehr Kinder mit am Tisch sitzen, auch Spiele bricht er schnell ab bzw. Kann sich nicht lange konzentrieren um es zu Ende zu bringen. Mein Mann und ich haben uns bereits im Herbst, nach dem Entwicklungsgespräch, dafür entschieden ihn ein Jahr zurückzustellen.
Ergo machen wir schon seit 1 Jahr, mit kurzer Unterbrechung. Unser Kinderarzt meinte jetzt nun wit sollen eher mal mit Heilpädagogischer Frühförderung beginnen. Anscheined muss es da die Möglichkeit geben das ein Pädagoge in den Kiga kommt um ihn dort in der Gruppe zu unterstützen. Hat jemand damit Erfahrungen? Mit dem Kindergarten konnte ich darüber noch nicht sprechen, da wir krankheitsbedingt jetzt im Moment zu Hause sind.

Er ist ansonsten ein sehr aufgeweckter, lustiger und fröhlicher Junge. Nur das Emotionale ist noch sein "Schwachpunkt". Er tut sich auch sehr schwer auf andere zuzugehen bzw. Weiß er nicht wie er sich verhalten soll und dann kommt sofort der Kasper raus, man merkt ihm seine Unsicherheit regelrecht an.
Wie können wir ihn hier unterstutzen und stärken?

Danke schon mal für eure Antworten.

 
12 Antworten:

Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Hexchen38 am 19.05.2016, 21:59 Uhr

Ich lese zwei Dinge heraus: er kann sich nicht lange konzentrieren und ist emotional unsicher.
Ich gehe davon aus, dass das Verhalten schon recht auffällig ist, wenn Kiga und Kinderarzt Rückstellung und heilpädagogische Förderung empfehlen.
Dein Sohn scheint überfordert zu sein, schulreif wirkt er nicht, insofern ist die Rückstellung für ihn sinnvoll. Sicher könnt ihr ihn unterstützen, z.B. erst mal in vertrauter Umgebung vor wenigen Menschen die er gut kennt etwas zu sagen oder zu tun (wenn ihm das gerade wichtig ist). Ich würde in ruhigen Momenten einfach mal ein Gespräch anfangen. "Das kann ganz schön schwer sein vor einer Gruppe etwas zu zeigen, oder?" Da wird er etwas drauf sagen und dann kannst du behutsam weiterfragen. Vielleicht hat er Angst ausgelacht zu werden, etwas falsch zu machen oder ihm fallen manche Dinge einfach furchtbar schwer.
Darüber hinaus finde ich nicht, dass alle Kinder vor einer Gruppe sprechen können müssen oder laut ihre Meinung sagen oder Spaß daran haben müssen. Vielleicht stresst ihn das, weil er eigentlich eher ruhig ist und gerne Pausen für sich alleine hätte.
Er wird es lernen, angemessen auf andere zuzugehen. Zeige ihm, was er alles schon kann und wo er sich schon Sachen getraut hat, die ihm schwer fallen. Sage ihm, dass er Zeit hat und den Rest schon lernen wird. Vielleicht kannst du ihm ja von dir erzählen, wo dir etwas schwer gefallen ist? Das erleichtert manchmal ungemein, zu hören, dass auch die starken Eltern unsicher waren/sind.

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Ani77 am 20.05.2016, 12:51 Uhr

Wart ihr schon mal mit Euren Problemen beim Kinderpsychologen?

So ähnliche Probleme (Konzentrationsschwäche) hatten meine 2 Großen (heute 11 und 9 Jahre alt) auch gehabt.
Meine Tochter war ca. 2 Jahre lang in Therapie und mein Sohn ca. 1 Jahr lang.
Hat sehr viel geholfen und würde ich jedem Empfehlen.

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von niccolleen am 20.05.2016, 13:28 Uhr

Leise Menschen sind oft starke Menschen.
Ich bin sicher, er hat auch seine Staerken, z.B. sind schuechterne Menschen oft sehr gute Beobachter, gut organisiert, denken viel, durchschauen viel, und hoeren sehr gut zu. Vielleicht kannst du diese Staerken bei ihm finden und herausheben. DAnn muss er nicht dauernd das Gefuehl haben, dass er ausser dass er eh schon unsicher ist, irgendwie nicht alles drauf hat, in Therapien und Foerderungen gehen muss, um so zu werden wie die anderen.
Ich war selbst ein sehr schuechternes Kind und ich kann vieles von dem, was du beschreibst, gut nachvollziehen, weil ich es noch von mir kenne. Mir ist es im Laufe der Jahre erst besser gegangen, als ich meine eigenen, versteckten Staerken kennengelernt habe, und so einfach mit der Zeit auch selbstbewusster geworden bin.

lg
niki

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von tamtamgo am 20.05.2016, 15:02 Uhr

Ich habe mal gelesen das jeder von uns genetisch bedingt gewisse Eigenschaften mitbringt. Die uns zu dem machen was wir sind :)

Meine große ist ähnlich wie du dein beschreibst. Wir und die Erzieher haben ihr damals noch ein Jahr Kindergarten geschenkt zum reifen.
Ergo oder Früherziehung brauchte sie nicht. Sie war/ist einfach schüchtern, ruhig, still... sagte im morgekreis fast nie etwas und nur wenn sie dazu aufgefordert wurde. Ist/war sehr selbstkritisch...aber eben auch ein sehr lieber schatz der mit den Ohren und Augen stets voll dabei ist.
Nun ist sie in der Schule... sie ist richtig aufgeblüht. Hat viele Freunde (gerade durch ihre zurückhaltende diplomatische Art) und ist klasenbeste! Sie liebt die Schule und der Finger ist immer oben. Ich persönlich glaube das ihr dieses Jahr reife den guten Start ermöglicht hat.
Gegen diese sehr selbstkritische Art und ihren perfektionistischen Vorgehensweise wurde uns empfohlen mit einem Instrument zu beginnen. Wir waren uns ein paar dinge angucken und ihr Herz schlägt fürs piano. Sie hat schnell begriffen das man an Fehlern arbeiten kann und das Fehler (falsche töne) dazu gehören. Sie spielt inzwischen wie eine kleine fee und übt ganz viel.

Kurz und knapp. Dein kind ist sicher wundervoll wie es ist. Mach dir nicht zu viele Gedanken :) hör auf dein mamaherz was richtig und was falsch ist.

Alles Liebe

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Key69 am 20.05.2016, 19:05 Uhr

was machen die denn in der Ergo?
Ergo ist ja nicht gleich ergo?

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Uli1986 am 20.05.2016, 20:39 Uhr

Nein waren wir noch nicht! Habe aber schon öfters davon gelesen das dass Eltern machen. Wie muss man sich so eine Stunde vorstellen? Ähnlich wie Ergo?

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Uli1986 am 20.05.2016, 20:47 Uhr

Das passt bei unserem Sohn ganz gut. Er ist sehr aufmerksam, kann sich Dinge gut merken und einprägen. Aber wenn es eben darauf ankommt das zu zeigen zieht er sich ganz schnell zurück. Der Kinderarzt hat einen Test gemacht (weiß leider nicht wie der heißt) und bei dem war er sogar überdurchschnittlich gut. Den Test hat er allein mit der Arzthelferin gemacht, sobald aber mehr am Tisch dabei sind ist es mit der Konzentration sehr schnell vorbei. Auch mal Sitzen bleiben für ne Zeit ist auch ziemlich schwierig für ihn.

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Uli1986 am 20.05.2016, 20:53 Uhr

Danke für deine Worte. Die beruhigen mich gerade sehr.
Ich hoffe das ihm das Jahr wirklich gut tut und er einfach noch ein bisschen selbstbewusster wird.
Ein Instrument lernt er bereits. Flöte, und er spielt es mit großer Begeisterung und macht es ganz ganz toll.

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von niccolleen am 20.05.2016, 21:29 Uhr

Nicht jeder muss mit 5 schon sitzen koennen und sich vor einen Haufen anderer konzentrieren.
Ich schliesse mich Tamtango an, das ist auch meine Sicht der Dinge in diesem Zusammenhang.

lg
niki

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von Uli1986 am 21.05.2016, 11:40 Uhr

Anfangs wurde bei ihm eher an der Grobmotorik gearbeitet, da im Kiga festgestellt wurde das er da große Probleme hatte. Mittlerweile ist er da richtig gut, also die Bewegungsabläufe, klettern usw. Ist kein Problem mehr.
Jetzt im Moment wird eher an der Konzentration gearbeitet zusammen mit noch einem Jungen der im gleichen Alter ist. Ich bin mittlerweile der gleichen Meinung wie der Kinderarzt, ich denke Ergo ist nicht mehr das Richtige.

Im Kiga hatten wir Anfangs große Probleme, da er komplett verweigerte. Also Morgenkreis, Turnen, etc. Er hatte große Probleme sich mit den anderen Kindern zu arrangieren, deshalb wurde er auch desöfteren schnell ausgebissen.
Mittlerweile ist das alles gut. Er hat Freunde und ist mittendrin. Allerdings hat er immer noch Momente wo er komplett verweigert. Erst nach mehrmaliger Aufforderung sieht er es dann ein und macht das was gerade angesagt ist. Er kann in dieser Hinsicht auch sehr stur sein und da haben wir als Eltern als auch die Erzieherinnen große Probleme an ihn ran zu kommen.

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@Uli1986

Antwort von Ani77 am 21.05.2016, 12:24 Uhr

Beim Psychologen werden als erstes vershiedene Test (Konzentration, IQ etc.) gemacht. Dann entsprechende Therapie (45 min) ohne Eltern angefangen: per Spiele (Konzentrationsspiele etc.), Zeichnungen und Unterhaltung mit dem Psychologen.
Es kann auch (bei uns nicht) zu Familientherapie kommen, dabei werden auch die Familienmitglieder (Eltern und Geschwister) in die Therapie ein bezogen.

In bestimmeten Intervallen gibt es auch entsprechende Elterngespräche.

Ergo ist sicherlich ähnlich, aber beim Psychologen wird auch auf die "seelischen" Probleme eingegangen.

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Re: 5 Jähriger ist emotional instabil

Antwort von lisa182 am 22.05.2016, 20:53 Uhr

Ich finde oben stehen tolle Antworten!

Was mir noch einfällt:

Vielleicht ist es für dich eh selbstverständlich, aber ich habe wirklich oft bei Freunden erlebt, dass sie über die Schwierigkeiten ihrer Kinder in deren Anwesenheit sprechen. Natürlich möchte man sich mit anderen über seine Sorgen austauschen. Sind die Kinder aber dabei, hören sie immer wieder die Geschichte vom ängstlichen Samuel oder vom aggressiven Georg. Damit wird sie zementiert und schließlich wahr.

Auch wenn die Kinder scheinbar nicht zuhören, NATÜRLICH spitzen sie die Ohren, wenn es um sie geht. Lieber sollte man das nutzen und erzählen wo das Kind mutig war und wo es gut reagiert hat und im Streit eine Lösung gefunden hat.

So dass immer mehr die Geschichte vom mutigen Samuel und vom guten Freund Georg erzählt und ausgebaut wird.

Alles Liebe, schön zu lesen, dass du alles dafür tust um dein Kind zu unterstützen.

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